Blattl Nr. 41

Seite 40 ‘s Blattl Juli 2023 Juli 2023 ‘s Blattl Seite 41 Georg Engeler wurde am 6. Jänner 1941 als 7. von 14 Kindern der Ehe- leute Georg Engeler und der Maria, geb. Bacher aus Virgen in Schlaiten geboren. Sechs seiner Geschwister starben bereits im Kindesalter. Als Jörgl 10 Jahre alt war, ereilte die Familie ein schwerer Schicksals- schlag: Ihr Vater, amtierender Förster und Kassier der Gemeinde Schlaiten, verstarb plötzlich im Alter von 54 Jahren. Zu dieser Zeit wohnte die Großfamilie auf der „Zenz Wiese“ und erst im Jahre 1956 zogen sie ins neu errichtete Haus beim Gröfler im Mesnerdorf ein. Die Kindheit von Schorsch war von Armut und Verzicht geprägt. Sein ganzes Leben lang sollte ihn diese Bescheidenheit begleiten. Jedes noch so kleine Stück Brennholz sammelte er ein und jeder Halm Gras fand seinen Weg in die Scheune. Nach der Pflichtschule war Schorsch als „Milchmesser“ im vor- deren Iseltal angestellt. Seine Men- schen- und Viehkenntnisse stellten sich schon damals als Naturtalent und angeboren heraus. 1961 absolvierte Jörgl den Prä- senzdienst, ehe er 1962 beim Baubezirksamt Lienz anheuerte und bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 seiner geliebten Straßenarbeit treu blieb. Die große Leidenschaft von Schorsch waren seine Schafe. Viele Jahre war er auch Schafalpmeister in Schlaiten und kümmerte sich um die Belange der Schafbauern. Das Umbaltal in Prägraten kannte er in- und auswendig. Solange es seine Füße erlaubten, schaute er dort auf seine Schafe und versorgte sie mit Salz, egal wo sie gerade waren. Jahrelang organisierte er auch die Schafräudebadung als zuständiger Bademeister. Jahrzehntelang mähte und säu- berte der Wiesn Jörgl die Böschungen und Natursteinmauern unentgeltlich und trug damit wesent- lich zum schönen Ortsbild unserer Gemeinde bei. Neben Familie und Landwirtschaft war es die Musik, die Jörgls Herz höher schlagen ließ. 1963 machte Jörgl einen Nachmittagskurs in Matrei auf der großen Trommel und trat der Schlatner Musik bei. Jahr- zehntelang war er dann Mittelpunkt unserer legendären Schlagzeuger- partie und insgesamt 46 Jahre aktives Mitglied unserer Musikka- pelle. Jörgl war auch einige Jahre Mit- glied der Schützenkompanie und in den 60er Jahren verstärkte er mit seiner Stimme den Schlaitner Män- nerchor und war bis 1973 in dieser Funktion als Sternsinger unterwegs. Auch in unserer Pfarrkirche wird der Jörgl als fleißiger und stets mitbe- tender und mitsingender Kirchgänger ein Loch aufreißen. Er war ein Mann mit einem weichen Herzen, gesellig und stets interessiert für alles und seine kernigen Sprüche werden uns lange in Erinnerung bleiben. 1976 lernte Schorsch bei einem Martiniball in Bannberg seine Dora kennen und lieben. Auf vielen Bällen schwangen Schorsch und Dora das Tanzbein – und Schorsch war ein ausgezeichneter Tänzer. Den drei Buben Andreas, Gerhard und Stefan war er von Anfang an ein guter und liebevoller Begleiter wäh- rend ihres Aufwachsens. 1997 kaufte Jörgl das Frotschnig- Haus in Schlaiten, das er mit seiner Dora bis zuletzt bewohnte. Die Krankheiten, die in den letzten Jahren auftraten, nahm Schorsch einfach an, wie sie waren, ohne zu klagen und ohne jemanden damit zu belasten. Am Dienstag, 18. April 2023 wurde unser lieber Schorsch vom Herrgott heimgeholt ins ewige Reich.Ruhe sanft in Gottes Frieden. Georg Engeler Wiesn Jörgl geb. 06.01.1941 gest. 18.04.2023 E����������� �� G���� E������ ���. W���� J���� Anton Egartner wuchs in einer Großfamilie beim Außergreinhofer in Glanz auf. Seine Eltern waren Josef Egartner und Anna, geb. Baumgart- ner von Oberdrum. Tonik, wie er genannt wurde, war das 3. von insgesamt 12 Kindern. Er war von Geburt auf nicht der Größte und Kräftigste, daher konnte er nicht wie seine Brüder und seine Altersge- nossen der Holzarbeit nachgehen. Dafür war er als Hirte in der Ober- drumer Alm, in Oberhaus im Defereg- gen, sowie auf der Glanzner Alm eine gefragte Person. Als Hirte hatte er stets ein kleines Notizbüchlein bei sich, in das er von allen Viehhaltern in der Umgebung die Ohrmarcher von Schaf und Rind eingetragen hatte - von Oberlienz, Glanz, Schlaiten, Bannberg und Ass- ling. Tonik arbeitete in seiner Jugend zu Hause am elterlichen Hof und als Wegbauarbeiter bei der Agrarge- meinschaft Glanz. Nach der Grün- dung der Feuerwehr Glanz im Jahre 1956 traten alle Männer im Ort der neuen Feuerwehr bei. So auch der Tonig. In dieser Zeit wurde auch das erste Feuerwehrhaus in Eigenregie erbaut. Einige Jahre war er auch bei der Firma Podesser in Ainet beschäftigt. Tonik erbte von seinem Vater das Zulehen “Christeler” in Glanz. Diese Hofstelle – auch Kleinkrassnig ge- nannt, liegt genauso wie die Hofstelle vlg. Außerkraßnig in der Katastralge- meinde Glanz ein, jedoch gehören beide Hofstellen zur Pfarre Schlaiten. Das Christeler Hoamatl war immer der großer Stolz vom Tonig und durch seine Sparsamkeit konnte er das An- wesen stets gut in Schuss halten. Mit viel Freude und Können ver- sorgte Anton Egartner sein Vieh. Jahrelang zog der Tonig mit dem Vieh der Glanzner Bauern ins Albl, nach Zedelach hinauf und schließlich in die Laschgitze. Die Laschgitzhütte war sein Sommeraufenthalt. Mit der Übernahme des Christeler- hofes durch seinen Neffen Wolfgang begann für den Tonik noch eine schöne Zeit. In der jungen Familie mit den Kindern fühlte er sich glücklich und zufrie- den und war stolz, dass sein Hof weiterlebt. Tonik war bekannt als äußerst vorsichtiger Auto- fahrer. Auch bei weiteren Strecken wurde selten der dritte Gang eingelegt. Jedoch über eine beson- dere Gabe vom Tonig konnte man nur staunen: Er konnte sich nicht nur von all seinen Verwandten die Geburtsdaten merken, sondern auch von den Einwohnern von Glanz - ob Alt oder Jung. Anton war gerne in Gesellschaft, besuchte zahlreiche Veranstaltungen und war auch oft auf der Tanzfläche anzutreffen. Auch im fortgeschrittenen Alter freute er sich immer über einen Hoagascht mit Bekannten und nicht selten kam er dabei ins Schwärmen, wenn er von seiner Hirtenzeit in der Oberhaus-Alm erzählte oder sich an die Oberdrumer Ranggler erinnerte. Mit zunehmendem Alter übersie- delte Anton Egartner schließlich ins Wohn- und Pflegeheim Lienz. Auch dort fühlte er sich wohl und wurde fleißig besucht. Nach etwas mehr als 5 Jahren Heimaufenthalt schlief der Tonig am Karfreitag, 7. April 2023 im Beisein seiner Schwestern und Nichte Ulrike friedlich ein. Ruhe in Gottes Frieden. Anton Egartner vlg. Christeler Tonik geb. 08.01.1936 gest. 07.04.2023 N������ ��� A���� E������� ���. C��������� �� G����

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3