Blattl Nr. 41

Seite 38 ‘s Blattl Juli 2023 Juli 2023 ‘s Blattl Seite 39 Anton Gantschnig wurde am Licht- messtag, 2. Feber 1961 als neuntes von insgesamt 12 Kindern der Bau- ersleute auf Zaiach, Marzell Gan- tschnig und Maria geb. Lumaßegger vom Rösch geboren. Er besuchte 8 Jahre die Volksschule in Schlaiten und als anschließendes 9. Schuljahr absolvierte er in Lienz den Polytech- nischen Lehrgang. Im Jahre 1976 begann er eine Tischlerlehre bei der Firma Gomig in Oberlienz. Nach Abschluss der Lehre absolvierte Anton seine 8-monatige Wehrpflicht in der Ersatz-Kaserne in Nikolsdorf. Wieder in seinem erlernten Beruf als Tischler erlitt er im Jahre 1981 bei Kreissägearbeiten eine schwere Verletzung an der rechten Hand. Tone ließ sich über 1½ Jahre zum Technischen Zeichner umschulen und arbeitete dann in Büros in verantwortungsvoller Arbeitsvorbe- reitung. Im Jahre 1989 wurde in der Je- suitenkirche in Innsbruck die Stelle eines hauptberuflichen Kirchenmes- ners frei und Anton sagte spontan „Ja!“ Für ihn ist ein Traum in Erfüllung gegangen, die Berufung wurde zum Beruf, den Anton Gantschnig bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2022 über 33 Jahre lang mit großer Freude und Ehrfurcht ausübte. Im selben Jahr erhielt er die schreckliche Diagnose „ALS“ (Erkrankung des Nervensystems mit Lähmung der Sprach-, Kau- und Schluck- muskulatur). Und mit der gleichen Bejahung wie in seinem Beruf trat der Tone seinen letzten Lebensabschnitt an. Anstatt zu verzweifeln, brachte er mit viel Gottvertrauen sein Leben in Ordnung. Im Mai 2022 ist er ins Wohlfahrtshaus nahe dem Zaiacherhof, seinem Heimathaus eingezogen. Das kleine Wohnhaus hat sein Vater im Jahre 1969 gekauft und bereits 1991 an seinen Sohn Anton übergeben. Ab 2013 hat Tone das alte Anwesen mit kleinen Zubauten und Renovierungen in ein schmuckes Wohnhaus verwandelt. Auch seine Leidenschaft - das Kartenspiel – gab Tone in den letzten Monaten nicht auf. Regelmäßig kam er auf Zaiach, in sein Elternhaus, um mit seinen Geschwistern, Nichten und Neffen zu spielen. Auch zu seinen Nachbarn beim Daberer kam er immer wieder einmal auf ein Kartenspiel vorbei – ausgestattet mit Schreibzeug und einem Zettel, auf dem vom Sechser bis zur As und den vier Farben alles für einen perfekten Karter bereits vornotiert war. Obwohl sein Sprachorgan bereits versagt hat, wollte sich der Tone in seinem Leiden nicht vergraben. In dieser Zeit war er auch eine äußerst wertvolle Unterstützung für seine Mesner-Nachfolger in der Jesuitenkirche. Anfänglich waren es noch SMS-Anfragen aus Innsbruck: „Wo ist dies und jenes zu finden?“ oder „Worauf muss ich beim heutigen Feiertag achten?“ Tone hat sich in der Folge hingesetzt und fein säuberlich eine umfangreiche Anleitung für den Mesnerdienst in der Innsbrucker Jesuitenkirche geschrieben. Schließlich sollten auch seine letzten Tage und die Verabschiedung aus dem Erdenleben seine Ordnung haben. Daher verfasste der Tone auch seinen Lebenslauf für die Parte selbst. Dieser Nachruf beginnt sehr sympathisch mit „Grieß enk!“ und schließt mit einem vertrauten „Pfiat enk!“ Und in den einzelnen Abschnitten seines Lebens hört man weder einen Vorwurf für die dunklen Stunden seines Lebens, noch ein Hervorheben seiner guten Taten im Leben. Man hört nur Dank und Zufriedenheit. Und dabei gäbe es doch noch einige Momente im Leben vom Zaiacher Tone, wofür ihm ein aufrichtiger Dank gebührt. Der heutige Volksaltar und das Ambo in der Schlaitner Kirche tragen seine Handschrift. Und auch die Jesuitenkirche in Innsbruck verdankt wahrscheinlich dem Verstorbenen ein vollständiges 5-stimmiges Geläut. Der Tone hat dem Vorsitzenden der Landesge- dächtnisstiftung DDr. Herwig van Staa erklärt, dass es nicht sein kann, dass eine so berühmte Kirche lediglich mit 2 Glocken auskommen muss und so wurde das Geläut in den Jahren 2019 und 2021 tatsächlich aufgerüstet. Vergelt’s Gott Tone für deine Dienste an der Gemeinschaft und für deine vielen guten Taten, die du nie an die große Glocke gehängt hast. Anton Gantschnig Wohlfahrt’s Tone geb. 02.02.1961 gest. 26.03.2023 I� M�������: A���� G��������� - Z������� - W���������-T��� Anna Gander, geb. Bichler hat am 15. November 1928 beim Huterbauer in Kals das Licht der Welt erblickt. Sie war das fünfte Kind von Georg Bichler vlg. Steffa-Jörg aus Matrei i. O. und Petronilla, geb. Engeler vom Schneider in Schlaiten. Georg Bichler war lange in Ameri- ka und hat dort beim Eisenbahnbau Geld verdient, um in den 1920er Jah- ren das Huter-Anwesen in Kals und das Fritzen-Hoamet in Matrei zu kau- fen. Etwas unerwartet erfolgte 1932 der Umzug der Familie nach Schlaiten. Georg Bichler kaufte von seiner Schwägerin Domitilla Gridling den Gridlinghof. Domitilla war kinderlos verwitwet und der Hof war stark ver- schuldet. Göriach wurde nun zum Mittelpunkt einer glücklichen und geborgenen Kindheit und Jugend von Anna. Sie hat später ihren Kindern und Enkeln viele Geschichten aus der Zeit am Gridlinghof erzählt. In ihrer Kindheit war die Volksschule im Elternhaus untergebracht. Anna war eine ausgezeichnete Schülerin und der Vater war überzeugt: “S’ Nannele wird einmal Lehrerin werden.” Nach Absolvierung der landwirt- schaftlichen Fachschule in Lienz stand aber fest, dass sie Bäuerin werden will. Sie lernte Leo Gander vom Gasserhof in Glanz kennen und heiratete am 17. November 1952 in die Nachbargemeinde. Sechs Kinder durften in der Folge beim Gasser eine glückliche Kindheit verbringen: Paul (1953), Josef (1955), Margaretha (1956), Leo (1960), Maria (1962) und Olivia (1970). Anna Gander war eine fleißige und tüchtige Bäuerin beim Gasser im Haus, am Feld und im Stall. Zudem hat sie den Kindern das Rüstzeug fürs Leben mitgegeben. ‘S Nannele musste in ihrem Leben viele Schicksalsschläge hinnehmen: 1977 verunglückte ihr geliebter Bruder und Gridlingbauer Hansl durch die Hörner seines Stieres. 1987 kam der älteste Sohn Paul mit seiner erst drei Monate alten Tochter Julia unverschuldet bei einem Ver- kehrsunfall ums Leben. 1993 verstarb ihr Ehemann Leo viel zu früh mit nur 70 Jahren. 1999 verunglückte ihr ältester Bruder Jörg beim Holzen. Und zuletzt war wohl das Sterben ihrer Enkel, der Zwillinge Josef und Paul im Jahre 2018 eine bittere Zeit für Anna Gander. ‘S Nannele war zeitlebens ganz stark mit ihrem Elternhaus in Göriach und mit Schlaiten verbunden. Einer ihrer Lieblingsplätze war das Lindenmarterle in Schlaiten, wo sie eine Bank zum Beten und Rasten aufstellen ließ, und ein zweiter Lieb- lingsplatz war natürlich beim Guten Hirten in Göriach. Was treue Mutterhände ein ganzes Leben tun, begreift man erst am Ende, wenn sie für immer ruh’n. Anna Gander, geb. Bichler Gasserbäuerin in Glanz geb. am 15.11.1928 gest. am 18.03.2023 Juni 1938 - Göriacher Volksschüler - auf der Schupfe beim Pedarnig Aretsch 1. Reihe v.l.: Theresia Wibmer - Pedarnig, Pauline Gantschnig - Gant, Anna Bichler - Gridling , unbekannt und Maria Plattner - Plattner; 2. Reihe v.l.: Volksschullehrerin Beatrix Cartellieri, unbekannt, Genoveva Bichler - Gridling und Notburga Gantschnig - Gant; 3. Reihe v.l.: Florian Lercher - Untertschellnig, Josef Plattner - Plattner, Peter Wibmer - Pedarnig, Johann Bichler - Gridling und Peter Panzl - beim Außergonig; G������� �� A��� G�����, G������������, ���. B������ (G�������)

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