Blattl Nr. 41

Seite 36 ‘s Blattl Juli 2023 Juli 2023 ‘s Blattl Seite 37 Wolfgang wurde am 19. August 1950 als jüngster von drei Söhnen des Hans und der Erika Schneider in Lienz geboren. Er besuchte die Volksschule in Arn- bach. Nach der Pflichtschule absol- vierte er die Tischlerlehre bei der Fir- ma Josef Walder in Arnbach. Nach dieser Ausbildung wechselte Wolfgang zur Firma Dellacher in Lienz. Dort war er 11 Jahre lang als Bodenleger beschäftigt. Am 02.12.1972 heiratete er Roswi- tha Ingruber, die älteste Tochter vom Gruber bzw. Schlaitner Wirt. Schlai- ten wurde folglich zum Familien- wohnsitz. Aus der Verbindung stam- men die beiden Kinder Sarah und Uwe. Wolfgang fühlte sich in Schlaiten bald zu Hause. Er engagierte sich folglich auch als Mitglied der Freiwil- ligen Feuerwehr Schlaiten. Durch seine hilfsbereite, offene Art wurde er schnell in die Dorfgemeinschaft aufgenommen. Es dauerte nicht lan- ge, da kannte man ihn in Schlaiten als den "Wirts-Wolfgang". Im Jahre 1981 wechselte Wolfgang Schneider zur Firma Liebherr. Bei einem tragischen Unfall im Jahr 1985 erlitt er schwere Kopfverletzun- gen. In der Folge konnte Wolfgang keiner Erwerbstätigkeit mehr nach- gehen und war arbeitsunfähig. Aber auch im Alltag war er auf häusliche Betreuung angewiesen. Seine Mut- ter übernahm in aufopfernder Weise diese Aufgabe und war für ihn bis zu ihrem Tod da. Mit der folglich notwendigen Über- siedelung ins Wohnhaus der Le- benshilfe im Jahre 1997 begann für Wolfgang eine große Umstellung. Aber er fand auch dort seinen Le- bensinhalt: In der Holzwerkstätte und in einem "Super-Team" war er ganz in seinem Element. 2006 konnte Wolfgang dann vom Lebenshilfe-Wohnhaus in eine eige- ne Wohnung übersiedeln. Diese Wohnung teilte er sich mit drei weite- ren MitbewohnerInnen. Wurde ein guter Arbeiter gebraucht, war Wolfgang stets mit seiner Hilfs- bereitschaft und Begabung zur Stel- le: beim Siedeln, beim Zusammen- bauen von Schränken und auch beim Bodenlegen brachte er seine handwerklichen Fähigkeiten ein. Im Umfeld seiner Betreuung erzählte er gerne von seinem Leben vor dem Unfall. Er erzählte von seinen Kin- dern und brachte seine Zufriedenheit darüber zum Ausdruck, dass sie ver- heiratet sind und eine gute Arbeit ge- funden haben. Wolfgang besaß die Begabung, in al- len Situationen seines Lebens immer das Positive im Vordergrund zu se- hen. Obwohl sich in den letzten Jahren sein Gesundheitszustand immer mehr verschlechterte, konnte er - seinem Wunsch entsprechend - bis zum Schluss in seiner geliebten Wohngemeinschaft leben. Ein Bild des Versorbenen aus jüngeren Tagen. Wolfgang Schneider „Wirts-Wolfgang“ geb. am 19.08.1950 gest. am 12.03.2023 G������� �� W������� S�������� Pauline kam am 9. Februar 1929 als viertes von insgesamt 6 Kindern der Eheleute Bartlmä Gantschnig vulgo Gant und Antonia, geborene Ingruber, in Schlaiten zur Welt. Die ersten Schuljahre durfte Pauli- ne noch die Volksschule in Göriach besuchen, die in unmittelbarer Nach- barschaft beim Gridlinghof untergebracht war. Nachdem die „Göriacher Hoch- schule“ aufgelassen wurde, war es ein langer und beschwerlicher Fuß- weg bis zur Volksschule nach Schlaiten. Das Gant-Anwesen war sehr klein und eigentlich nicht dafür hergerich- tet, eine Familie zu ernähren. Es war ein überaus bescheidenes aber trotzdem glückliches Aufwachsen, das die Kinder am Ganthof erleben durften. Unmittelbar nach der Pflichtschule begann für Pauline der Arbeitsalltag. Sie war Kindermädchen, bzw. Kinds- dirn wie man früher sagte, bei der kinderreichen Familie Engeler auf der Wiese in Schlaiten. Später besorgte sie bei ihrem Onkel Emil Ingruber, Geschäftsmann in Lienz, den Haushalt. Für die fünf Mädchen war sie rund um die Uhr, von Montag bis Sonntag, nicht nur für die Betreuung und Erziehung verant- wortlich. Sie ersetzte für die Kinder der Unternehmerfamilie viele Jahre Mutter und Vater. Diese fünf „Kinder“ erinnern sich heute noch gerne an eine immer gut gelaunte Pauline, an die vielen Ausflüge mit ihr und die zahlreichen Besuche auf dem Ganthof in Schlai- ten. Am 16.10.1954 heiratete Pauline Josef Rofner aus Lienz. Das junge Ehepaar bezog das erste gemeinsa- me Quartier in Nußdorf-Debant beim Kellner vlg. Schuster - bei einer Cousine von Pauline. Im Jahre 1955 und 1958 kamen die Kinder Sepp und Andrea zur Welt. Nach einigen Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Lienz in die Pfarrsiedlung. Sie arbeitete wieder als Haushaltshilfe. Ende der 60er Jahre übersiedelte die Familie Rofner nach Telfs. Die Firma Pischl, eine der bedeu- t e n d s t e n Lodenerzeuger Europas, expan- dierte und sie fanden Arbeit in der neuen Hei- mat in Nordtirol. Verwandte und Bekannte waren bei den Rofners in Telfs immer willkommen. Die Patenkinder von Pauline drän- ge l t en sich regelrecht, um einen Platz bei ihr in den Ferien zu ergattern. Pauline wechselte von der Firma Pischl in einen Sozialberuf als Alten- betreuerin ins Altenwohnheim Telfs - bis zu ihrer Pensionierung. Ende der 1990er-Jahre wurde Pau- line schwer krank und erholte sich im Laufe der Jahre Gott sei Dank wie- der. Am 02.03.2006 verstarb ihr geliebter Ehemann Sepp Rofner. Pauline hatte einen sehr feinen Hu- mor. In ihrem Umfeld gab es immer etwas zu lachen. Leidenschaftlich gerne spielte sie „Jassen“, ein Kartenspiel bei dem es immer laut und lustig zuging. Meister- haft beherrschte sie das „Schwindeln“. Wichtig war für Pauline stets der Zusammenhalt, die Harmonie und der Friede in der Familie. Sie war immer ein sehr hilfsbereiter und warmherziger Mensch. Pauline Rofner war bis zum Schluss für die Pflege durch Sohn Sepp und Schwiegertochter Monika dankbar und freute sich stets auf ein gutes Gespräch und ein Kartenspiel. Pauline Rofner geb. Gantschnig - vlg. Gant geb. am 09.02.1929 gest. am 03.01.2023 1946 - Familie Gantschnig vlg. Gant - nach der Heimkehr von Ignaz Gantschnig aus der Kriegsgefangenschaft v.l. Bartl Gantschnig, Antonia, Pauline, Ignaz und Moidele; E����������� �� P������ R�����, ���. G��������� - G���

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