Virger Zeitung Nr. 93

67 Dorfleben – Menschen Virger Zeitung So läuteten am 30. Dezember 1972 auch dort die Hochzeitsglocken für das Brautpaar und Erna zog zu ihrem Erich auf den Hof. Fleiß, Bescheidenheit, Zusammen- halt und Sorge für die Familie präg- ten das Leben der Eheleute. Erna und Erich waren es gewohnt, von klein auf daheim mitzuhelfen und Verantwortung zu übernehmen. So haben auch beide einen Bauernhof übernommen und zusammen wei- tergeführt. Während Erich aus- wärts auf Baustellen und später bei der Firma Liebherr gearbeitet hat, blieb viel Arbeit im Haushalt und am Hof für seine Frau Erna. Sie sorgte für die fünf Kinder und spä- ter kümmerte sie sich um die pfle- gebedürftigen Angehörigen. Auch die Zimmervermietung bereitete Erna viel Freude und sorgte für einen willkommenen Zuerwerb. Mittlerweile führen ihre Söhne die Landwirtschaft. Die Altbauersleute helfen noch mit, soweit es ihnen möglich ist. Schwung ins Leben der beiden bringen ihre vier Enkelkin- der, die gerne Zeit mit ihren Groß- eltern am Hof verbringen. freuen sich, dass alle ihre Kinder eine eigene Familie gegründet haben. Mittlerweile sind 19 Enkelkinder zur Großfamilie dazu gekommen, die ihnen sehr viel Freude bereiten. Elisabeth und Josef Mariner, vlg. Außermariner Im Kreise ihrer großen Familie fei- erten Elisabeth und Josef Mariner im Februar die Goldene Hochzeit mit einer Messe in der Kirche in Obermauern. Dort gaben sie sich vor 50 Jahren das Ja-Wort. Liesl, geb. Steiner stammt vom Ühlenhof in Zedlach. Nach der Hochzeit zog sie zu ihrem Josl nach Virgen. Josl war der Jungbauer am Außermari- nerhof in Göriach-Marin. Josl und Liesl waren zeitlebens Bauersleute mit Leib und Seele. Sie teilten sich die viele Arbeit und die Verantwor- tung in Haus und am Hof. Die Ehe der beiden war mit fünf Kindern ge- segnet, einem Mädchen und vier Buben. Josl war Mitglied bei der Schützenkompanie Virgen und dort auch ein viertel Jahrhundert als Kas- sier tätig. Er gehörte der Freiwilli- gen Feuerwehr an und war etliche Jahre als Milchprobenehmer tätig. Heute können die Eheleute auf ein arbeitsreiches, bescheidenes, aber glückliches Leben zurückblicken. Sie Jubelpaare bitte melden Für die Gewährung der Jubi- läumsgabe des Landes Tirol aus Anlass der Feier der Goldenen Hochzeit (50 Jahre), Diamante- nen Hochzeit (60 Jahre) und der Gnadenhochzeit (70 Jahre) ist eine Antragstellung bei der Gemeinde erforderlich. Da nicht alle Heiratsdaten bei der Gemeinde gespeichert sind, ersuchen wir Ehepaare, bei denen ein Jubiäum ansteht, sich im Ge- meindeamt zu melden (Ingrid Wibmer, 04874 5202-13). Der Antrag wird durch die Gemeinde beim Land Tirol eingebracht, die Überreichung der Ehrengabe zu- sammen mit einem Geschenk der Gemeinde erfolgt im Nachhinein. Gerne laden wir die Jubelpaare zu einer kleinen Feier ein. Ein Matreier, bekannt dafür, dass er allzu gerne in den Wirtshäu- Eppas zan Schmunzeln Ausflüchte sern einkehrte und deswegen an- dauernd in Geldnöten war, half einmal Vieh über den Felbertau- ern zu treiben. Er übernachtete im Tauernhaus und wollte sich am nächsten Morgen heimlich aus dem Staub machen. Die Kell- nerin bemerkte jedoch sein Ver- schwinden und rannte ihm nach. „He!“, rief sie, „då hent no fünf Viertelan von geschtern offen!“ „Ach, geh! An Wein, der seit geschtern offen is, måg i nimmer – schitt de Viertelan lei weg!“ Und mit langen Schritten suchte er das Weite. Als ihm aber die Kellnerin zornig schimpfend immer näher kam, drehte er sich um und sagte: „Geh lei wieder hinta. Mir sein schun Schianere wia du nåchg‘loff‘n, und denen hun i a koa Achte geb‘n.“ Quelle: Osttiroler Heimatblätter, 1927

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