GZ Leisach Nr. 158

13 Im Jahre 1993 erneuerte Andreas Delacher mit Georg Hanser, vlg. Angerle, den Kasten des Kreuzes. Dragutin Santek, ein Maler und Bildhauer aus Kroatien und der Mann von Christl Eberle, restaurierte die „Heilige Drei- faltigkeit“. Danach wurden der Muttergottes noch neue Hände geschnitzt und sie ist nach wie vor in einer Nische im Haus aufgestellt. Andrea erzählt, dass zu der Zeit auch ein vorbeikommender Südtiroler Restaurator das Kreuz bemerkte. Er wollte den Herrgott auffrischen und ihm blutige Wundmale hinzu- fügen, was ihm die Familie aber untersagte. Heute wird das Kreuz von Andrea sorgsam gepflegt und geschmückt. Der Rieplhof Die Aufzeichnungen des Hofes gehen zurück bis ins Jahr 1380, damals war der Haus- name noch Oberhintenthaler. Bei der Hof- übernahme Mitte des 18. Jahrhunderts durch Rupertus Unterforcher wurde der Vulgoname auf Riepl – abgeleitet von Rupert – geändert. Sohn Joseph führe den Hof weiter und starb 1842 an einem „Nervenfieber“, ebenso drei seiner Kinder. Tochter Maria überlebte und ehelichte Jacob Delacher aus Thurn. Von den zwölf Kindern übernahm Andreas den Hof und heiratete Helene Gasser aus Oberlienz. Eines der sie- ben Kinder war Helene Delacher. Sie trat 1938 aus der katholischen Kirche aus und trat den Zeugen Jehovas bei. Wegen ihrer „wehrfeindlicher Verbindungen“ wurde sie vom NS-Regime inhaftiert und schlussendlich in Berlin zum Tode verurteilt. Die Zeugen Jehovas bewirkten im Jahre 1999 die Aufhebung des Urteils vom Oktober 1943 im juristischen Sinn. Der älteste Sohn Johann wurde Hoferbe und ehelichte Philomena Pichlkostner. Deren jüngster Sohn der sechs Kinder, Adolf, über- nahm den Hof, heiratete Elisabeth Stotter vom Tschitscher am Schlossberg und sie schenkten zwölf Kindern das Leben. Der Hoferbe Andreas heiratete 1991 Andrea Delacher, geb. Gugganig aus Flattach, die seit- her gemeinsam den Rieplhof bewirtschaften. Kategorie: Hofkreuz Aufbau: geschlossenes Kastenkreuz mit der Heiligen Dreifaltigkeit Corpus: Viernageltypus aus Holz, weiß getüncht, lebend dargestellt ohne Seitenstigma, mit Dornenkrone und Gloriole, Lendentuch lose, darüber die Inschrift INRI, ganz oben thront Gott Vater mit Zepter in der Hand, unterhalb der Erdball und eine Taube. Text: Gabriela Huber Fotos: G. Huber, A. Delacher Quellen: Josef G. Senfter, Wikipedia Text: Gabriela Huber

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