GZ Leisach Nr. 158

10 Leisacher Gucklöcher Hilda und Engelbert Fuchs – ein eingespieltes Team In Leisach erinnern sich viele noch gern an das große Volksfest im Feber 1982 beim Empfang für Hilda Fuchs als frisch gebackene Vizewelt- meisterin im Naturbahnrodeln. So etwas hat es vorher und auch seither in Leisach nicht ge- geben. Der zweite Platz bei der WM in Feld am See war die Krönung einer langen Reihe von sportlichen Erfolgen im Leben von Hilda und Engelbert Fuchs. In Leisach war damals der Rodelsport in voller Blüte; Mitglieder der Union Leisach standen re- gelmäßig bei Landes- und Bundesmeisterschaf- ten auf dem Podest. Für die Bachler-Kinder lag die Trainingsstrecke gleich oberhalb des El- ternhauses: Die Rodelstrecke vom Glorcher bis ins Dorf war damals eine beliebte Renn- strecke. Gabriel Egger, der legendäre „Rasner Gaber“, motivierte die 16-jährige Hilda und ihren Bruder Gottfried, an größeren Rennen teilzunehmen, und der Erfolg machte Appetit auf mehr. Bei einer dieser Sportveranstaltun- gen lernte Hilda dann Engelbert kennen, mit dem sie die Leidenschaft für das Rodeln ver- band. Engelbert stammt aus dem Anraser Ortsteil Margarethenbrücke, von wo aus er acht Jahre lang täglich zu Fuß eine Stunde aufwärts zur Volksschule in Anras gehen musste. Im Winter dauerte der Heimweg bei guter Schneelage dann auf der Rodel nur drei Minuten. Das war ein perfektes Training für die spätere Karriere als Rennrodler und Betreuer. Sowohl Hilda als auch Engelbert haben in ihrer Zeit als aktive Rennfahrer zahlreiche Spit- zenplätze erzielt. Hilda war Staatsmeisterin, siebenfache Tiroler Meisterin und gewann auch im Ausland mehrere Rennen. Engelbert war in den 70er-Jahren ebenfalls Staatsmeister, Europapokalsieger und mit seinem Schwager Gottfried Vize-Europameister im Doppelsitzer. Was diese Zeit prägte, war der gute Zusam- menhalt in den Teams, die Geselligkeit und das Kennenlernen vieler Menschen aus anderen Ländern. Die sportlichen Erfolge brachten Me- daillen und Pokale, aber kein Geld. Allerdings eröffneten sie die Möglichkeit, weit herumzu- kommen. Diverse Verletzungen wie ein Fersen- beinbruch und Sehnenverletzungen konnten Hildas sportlichen Einsatz nur unterbrechen, aber nicht stoppen. Sie bestritt Rennen in Ita- lien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Polen, bevor sie ihre aktive Laufbahn 1986 be- endete. Engelbert wechselte schon 1981 ins Betreuer- lager. Als Vize-Bundessportwart begleitete er das Junioren-Nationalteam nach Kanada, in die USA, nach Russland, Polen, Finnland und Norwegen. In den letzten Jahren seiner Be- treuer-Tätigkeit waren auch die beiden Fuchs- Töchter Nadja und Alexandra schon im Nationalteam und feierten Erfolge bis hin zu Staatsmeistertiteln, mussten aber auch mit schweren Verletzungen fertig werden. Als Außenstehender möchte man glauben, dass neben diesem Total-Einsatz für den Sport wenig Zeit für anderes bleibt. Aber weit ge- fehlt. Hilda arbeitete nach dem Besuch der Handelsschule bei der Raika Lienz und Engel- bert war ursprünglich wie sein Vater Forstar- beiter, bevor er als LKW-Fahrer bei verschiedenen Betrieben tätig war, unter ande- rem auch drei Jahre in Deutschland. 1973 feierten sie Hochzeit und wohnten zuerst noch in Hildas Elternhaus. 1975 kam Nadja zur Welt, und im selben Jahr begannen sie mit dem Hausbau an der Bundesstraße. Mit viel Eigenleistung und tatkräftiger Hilfe von Ver- wandten und Freunden war das Eigenheim drei Jahre später einzugsbereit. Da war auch die jüngere Tochter Alexandra schon dabei. 1983 wurde die Familie mit der Geburt von Engelbert jun. komplett. Neben ihrem Einsatz in der jungen Familie brachte Hilda ihre Fähigkeiten in verschiede- nen Vereinen in der Gemeinde ein. Sie sang im Kirchenchor, war im Elternverein und natür- lich in der Sportunion aktiv. Als zweite Frau in Leisach wurde sie 1980 in den Gemeinderat gewählt. Ab 1991 war sie bis zur Pensionie- rung halbtägig in der Gemeinde angestellt, wo sie für die Finanzen und den Parteienver- kehr zuständig war. Was ihr an dieser Arbeit

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