Achse Nr. 268

Seite 18 07/2023 Percha und Oberwielenbach, übernahm ich im Februar 2019 die Seelsorge in den beiden Pfarreien Natz und Schabs. Ich bin nun also seit etwa viereinhalb Jahren dort. Niemand hatte damit gerechnet, dass unser geschätzter Herr Andreas so schnell von uns gehen würde. Daraufhin haben wir uns (zunächst unter den „aktiven“ Mitbrüdern) zusammenge- setzt und unsere Gedanken bezüglich der Zukunft des Seelsor- geraumes Assling ausgetauscht. Es gab dabei durchaus unter- schiedliche Meinungen und Wortbeiträge. Meine Überzeu- gung war und ist, dass das Auf- bzw. das Abgeben einer Stifts- pfarrei an die jeweilige Diözese keine Option ist, solange es uns nur irgendwie möglich ist, sie zu betreuen! Gerade die Urpfarreien (Natz, Kiens, Olang, Völs und Assling) gehören seit etwa 800 Jahren zum Stift! Da stehen wir einfach in der Verantwortung! Diese Überzeugung habe ich in unseren Gesprächen auch so eingebracht. Damit war aber zugleich auch die Offenheit und Bereitschaft gegeben, dass, wenn es mich für diese Aufgabe bräuchte, ich diese zu übernehmen bereit wäre. Und so kam es dann! Und nun habt ihr mich anhän- gen!!! Nein, kei- ne Sorge! Ich war sehr gerne in den Pfarreien Natz und Schabs und fühle mich dort mit vielen Menschen ver- bunden. Und natürlich bringt eine Verände- rung bzw. ein Wechsel auch ein Maß an Wehmut mit sich. Aber ich komme ger- ne, sehr gerne sogar in den Seelsorgeraum Assling. Ich weiß noch wenig, kenne noch nicht viele vor Ort. Aber ich weiß und spüre ganz deut- lich (gerade in den letzten Wochen, in denen ich mich mehr und mehr damit aus- einandersetze), dass es der Weg ist, denn Gott mich führt. Es soll so sein. Im Seel- sorgeraum Assling wird wieder viel mehr Zeit und Kraft für das Wesentliche sein: die Begegnung, das Ein- ander-Kennen, das Miteinander-Sein, das Umeinander-Wissen, das Füreinander-Sorgen. Ich komme nicht als der, der irgendetwas besser weiß oder kann, sondern als ein einfacher Christ und Priester, der dazu beitragen möch- te, dass ihr bzw. wir unser Christsein bestmöglich leben kön- nen. Dem dienen unsere Feste und Feiern, gerade auch die Feier der Sakramente als ausdrückliche Orte der Christusbe- gegnung. Da, wo echte Begegnung stattfindet, da lässt sich Christus finden. Manchmal reicht dazu nur ein „Augenblick“ und alles ist klar. Und das Gespür dafür zu wecken, zu schär- fen und wachzuhalten, dass sehe ich als meine Berufung und Aufgabe an. Und dies sage ich gerade auch im Hinblick auf die Kinder und Jugendlichen. Es ist so wichtig, dass ihr nicht am Rande steht, sondern wichtiger Bestandteil der Gemein- schaft seid und immer mehr werdet. Ich komme nicht mit einem Programm in den Seelsorgeraum. Ihr vor Ort, eure Bedürfnisse sind mein Programm. Ich kom- me, um zu schauen, zu spüren, zu erkennen, zu reagieren, dann aber auch zu agieren, denn wir sollen und wollen dem Herrn entgegengehen, also uns auf den Weg in die Zukunft einlassen und uns ihm stellen. Das möchte ich gerne tun! Ich möchte es mit euch zusammen tun! Dazu erbitte und wünsche ich uns ganz viel Segen! Euer (zukünftiger) Pfarrer Christian Neuer „alter“ Altar bei den Prozessionen in Assling Bei den Prozessionen konnte heuer ein „neuer“ Altar bei der Lourdesgrotte bewundert werden. Er gehört der Familie Passler und wurde früher als erste Sta- tion am Prozessionsweg beim Gasthof Fritzler aufge- stellt. Andreas Passler hat ihn renovieren lassen und der Pfarre als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Ver- gelt’s Gott! Das Schmuckstück wurde zur Fronleichnamsprozession am 8. Juni 2023 erstmals seit etwa einem halben Jahr- hundert wieder aufgestellt und geschmückt. Der Altar – ursprünglich der erste von vier – bildet nun die zweite und letzte Station bei unseren Prozessionen. Foto und Text: Kathrin Reiter

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