Koflkurier Nr. 54

50 Nachrufe Juni 2023 M it einem kleinen Blumenstrauß möchten wir das Le- ben unserer lieben Mama, Oma, Uroma, Tante und Cousine würdigen. Die bunten Blumen erzählen davon, was für ein wunderbares Geschenk unsere Mutter an uns war. Der Blumenstrauß erhält seinen besonderen Reiz durch die Mischung von hellen und dunklen Blüten. Im Leben von unserer Mama kam dies alles vor: Freude und Leid, Sonnen- schein und Regen, Hoffnung und Zweifel. Doch unsere Mutter verstand durch ihren großen Glauben an Gott, alles dankbar anzunehmen. Am 27. Jänner 1932 blühte am „Heiglhof“ in Tristach eine wunderbare Blume auf: unsere Mama kam als zweites Kind der Familie zur Welt. Schon mit fünf Jahren verlor Maria ihre Mutter. Es begann eine schwere Zeit für die mittlerwei- le drei Kinder Hilda, Maria und Franz. Die älteste Schwester Hilda übernahm in dieser herausfordernden Zeit die Rolle der Ersatzmutter. Da es in dieser Zeit sehr schwer war den Hof allein zu bewirtschaften, heiratete ihr Vater, der „Heigl Franz“ noch einmal und Maria‘s Halbbruder Edmund kam zur Welt. Mit 18 Jahren ging Maria zusammen mit ihrer Schwes- ter Hilda nach Sillian. Hilda fand Arbeit im Gastgewerbe und Maria kam in einem Arzthaushalt unter. Dort begegnete sie einer weiteren sehr schönen Blüte ihres Lebensblumenstrau- ßes. Sie lernte ihren späteren Ehemann Edmund kennen und lieben. Nach der Hochzeit im Wallfahrtsort Maria Luggau zo- gen Maria und ihr Edl nach Tristach auf den „Heiglhof“. Im Neudorf errichtete die junge Familie unter großen Ent- behrungen und viel Eigenleistung ein kleines Einfamilienhaus. Anfang der sechziger Jahre war es dann endgültig so- weit, dass sie zusammen mit den drei Kindern Ed- mund, Ewald und Edgar ins Haus einziehen konn- ten. Komplett wurde die Familie schließlich mit dem jüngsten Sohn Gün- ther. Wenn auch die Ar- beit hart war, gab ihr die Familie viel Kraft. Auch der Garten bereitete ihr viel Freude und war ihr großes Hobby. Wie es damals üblich war, vermietete unsere Mutter auch Gästezimmer und unser Papa versuchte durch das Musizieren ein kleines Zubrot zu verdienen. Mama war für alles so dankbar. Der Glaube und das Gottvertrauen ließen sie überall die Farben des Schöpfers erkennen. Deshalb genoss sie es besonders, als unser Vater in Pen- sion war. Bei gemeinsamen Spaziergängen genossen sie die Schönheit der Natur. Das schweißte die beiden noch mehr zusammen und ließ sie unendlich dankbar sein, was sie im Leben miteinander vieles gut gemeistert hatten. Gleichsam wie mit einem bunten Blumenstrauß in der Hand schaute sie dankbar auf das Leben zurück. 2004 erlitt unsere Mama ihren schwersten Schicksals- schlag. Unser Vater verstarb für alle überraschend und sie erholte sich niemals wieder richtig von diesem Verlust. Es war für sie, als würde eine ganz wichtige Blume im Lebens- Maria Köck (90), geb. Ortner, † 19.1.2023 Von ihren Hinterbliebenen ►

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