Koflkurier Nr. 54

34 Reise nach Istrien Juni 2023 2. Tag: Dieser Tag war den Brioni- schen Inseln (Inselgruppe von 14 In- seln) vorbehalten. Wir setzten von Fa- zana mit dem Schiff auf die Hauptinsel Brioni über und genossen dort eine vier- stündige, ganz ausgezeichnete Führung. Auf der Insel gibt es prähistorische Spu- ren von Sauriern. Älteste Funde deuten auf eine Besiedlung vor 5000 Jahren hin. Nach den Römern und Venezia- nern wurden die Inseln 1792 österrei- chisches Küstenland. 1893 kaufte der österreichische Industrielle Paul Kupel- wieser die durch Malaria unbewohnbar gewordenen Inseln. Kupelwieser gelang es, Robert Koch für die Seuchenbe- kämpfung zu gewinnen. Als die Insel malariafrei war, wurde großzügig in den Tourismus investiert: Hotels, Golfanla- ge, Pferdesport, Hagenbeck errichtete einen Tierpark. Die Adeligen und die betuchte Wiener Gesellschaft machte Sommerfrische auf Brioni. Nach dem 1. Weltkrieg fielen die Inseln an Italien, nach dem 2. an Jugoslawien. 1947 er- richtete Tito eine Residenz auf der Insel und sie wurde für die Bevölkerung un- zugänglich gemacht. Hier gründete Tito die Union der blockfreien Staaten und empfing Staatsgäste. Die Spuren dieser Zeit werden im Inselmuseum präsen- tiert: Fotos zeigen Tito mit Präsidenten, Präsidentinnen, Kanzlern und Ministern aus der halben Welt. Gastgeschenke, zum Teil skurrile Objekte, werden hier ausgestellt: ein Cadillac unter einem Glassturz von Präsident Kennedy und viele überwiegend exotische Tiere, die des Klimas wegen oder aus Altersgrün- den in die ewigen Jagdgründe eingegan- gen sind. Sie betrachten, fein präpariert, den Besucher. Teile der Ausstellung sind dem Käufer der Insel, Kupelwieser, und dem genialen Robert Koch gewidmet. Auf der Rundfahrt mit der Insel- bahn konnten wir die vielfältige Vegeta- tion bestaunen, Pinien- und Zypressen- alleen, Palmen Kakteen, Zistrosen und einen 1.600 Jahre alten Olivenbaum. Niederer weißer Klee breitete an vielen Stellen einen Duftteppich aus. Die Tie- re im Safaripark waren an uns nicht be- sonders interessiert. Lanka, die Elefan- tenkuh ließ zwar von sich hören, ließ sich aber nur von wenigen erblicken. Ein zweites Museum, das alte Bootshaus am Hafen zeigt Flora und Fauna und beschäftigt sich mit dem Meer und dem Umweltschutz. 3. Tag: Am 3. Tag besuchten wir die Städte Pula und Rovinj. Pula ist das antike Herz Istriens, die größte und äl- teste Stadt der Halbinsel, wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. Neben dem gut erhaltenen Amphitheater, der sechst- größten der Antike, erbaut um Christi Geburt, gibt es noch ältere Bauwerke, wie das Goldene Tor und Ruinen aus der Römerzeit. Pula Amphitheater Canale Grande in Triest Blick vom Kirchturm in Rovinj Blick auf Rovinj ►

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