Die Sonnseiten Nr. 74

16 16 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Allgemein i onnseit Nummer 74 - Mai 23 Der Franziszeische Kataster Teil 3 - Untergaimberg von Mag. Wolfgang Schneeberger In der letzten „Sonnseiten“ habe ich die im Franzis- zeischen Kataster (Ver - messung erfolgte 1859 ) angeführten Höfe von Ober- gaimberg beschrieben. In die- sem Kataster, der die Grund - lage fürs heutige Grundbuch darstellt, wurde die Gemein- de/Rotte als „Obergaimberg mit der Enklave Untergaim- berg“ bezeichnet. Welche Grundbesitzer (Schreibweise aus dem Kataster übernom - men) verwalteten nun die Untergaimberger Höfe in diesem Jahr 1859 ? Interessant dabei, dass der „ Rader “ oder die „ Kersch- baumer-Höfe “ damals noch mit einer Untergaimberger Adresse geführt wurden. Wahrscheinlich deshalb, da diese Höfe von Untergaim- berg aus zu erreichen wa- ren. Der Weg 378 zweigte beim „Wegscheider“ steil nach oben zum „Ackerer“, verband „Gossacher“ und „Mooser“, um danach in zwei großen Schleifen die „Kerschbaumer-Höfe“ und den „Rader“ zu erschließen. Der „Rader“ hatte 1859 keine Verbindung zum Obergaim- berger Weg, die „Kersch - baumer-Höfe“ dagegen schon ( Abb. 1 ). Die Fläche aus Grund- und Bauparzellen zusammen er- gab 287,56 ha . Eigentümer waren nicht nur Bauern der KG Untergaimberg , son- dern auch dreizehn Bauern aus Obergaimberg, vier aus Obernußdorf, neun aus Un- ternußdorf, einer aus Thurn, einer aus Oberdrum, drei aus Patriasdorf (damals eigene Gemeinde) und zwei aus Li- enz. Auch die in der entspre- chenden Urkunde (Fluren- und Häuserverzeichnis) so bezeichnete Gemeinde „Un- ter Gaimberg“ besaß mehrere Grundstücke (auch Wege und Plätze) in einem Ausmaß von ca. vier ha. Bewirtschafteten in Ober- gaimberg noch fünf Bauern über eine Fläche von mehr als dreißig Hektar, so traf dies für Untergaimberg nur auf den Grießmann-Hof zu. Nimmt man die Obergaim- berger und die Untergaim- berger Flächen zusammen, wird die Liste der Bauern, die zwischen ca. dreißig und vierzig ha verfügten, aller- dings länger (alphabetisch geordnet): Beheim, Ebner, Freimann, Grießmann, Groß- ploier, Kollnig, Oberegger, Rohracher, Zabernig. Zehn Bauern besaßen weniger als fünf ha an Wiesen, Äckern, Auen und Wäldern. Auch in Untergaimberg möchte ich die Urmappe mit einem Grundstücksplan, der vor 1960 erstellt worden ist, vergleichen. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Urmappe aus 1859 ( Abb. 2 ). Hier sieht man die Darstellung der Höfe Bichler (BP 36) mit den Grundparzellen 205- 208, Gore (37, heute „Go - rele“), Beheim (38) mit GP 241, Tondlerhäusl (39). Die Bauparzellen 40 und 41 wa- ren Wirtschaftsgebäude des Beheim-Bauern (heute „Pe- heim“). Eigentümerin der GP 231 (Weide) ist die Gemein- de. Vergleicht man diesen Kata - ster mit dem Grundstücks- plan (knapp vor 1960; ge - naues Jahr nicht bekannt), so erkennt man auch hier nur geringe Veränderungen (siehe Abb. 3 ). Fortsetzung in der nächsten „Sonnseiten“ mit dem The- ma „ Wege und Bauten in Gaimberg im Jahre 1859 “. Abb. 1: Weg zum Rader. Haus- Nr. Grundbesitzer 1 Beheim Josef, Beheim 2 Beheim Josef, Tondlerhäusl 3 Ebner Bartlmä, Gore 4 Ebner Bartlmä, Bichler 5 Schlemmer Johann, Sporer 6 Hopfgartner Josef, Kalser 7 Stotter Leonhart, Putz 8 Gutternig Josef, Schuster 9 Bichler Christian, Luggeler 10 Ortner Josef, Singer 11 Kollnig Peter, Idl 12 Theuerl Alois, Wegscheider 13 Idl Mathias, Grießmann 14 Wachtlechner Jakob, Ackerer 15 Idl Mathias, Gossacher 16 Obkircher Franz, Mooser 17 Unteregger Mathias, Kerschbaumer 18 Ploier Josef, Kerschbaumer 19 Bichler Christian, Rabenbichler 20 Niedertscheider Josef, Rader Untergaimberger Höfe im Jahr 1859.

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