Die Sonnseiten Nr. 74

14 14 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gratulationen i i Nummer 74 - Mai 23 Zum 80. Geburtstag unseres ehemaligen Gemeindechronisten Franz Wibmer So wie in vielen Bereichen des Lebens setzt sich auch eine Gemeinde aus verschie- denen Mosaikstückchen zu - sammen. Das gibt ein buntes Bild, mit dem viele Aufgaben verbunden sind. Da gibt es große Stützen und auch klei- nere, damit das Leben in einer Gemeinde funktioniert. Eine dieser Stützen hat die Aufga- be des Gemeindechronisten. In unserer Gemeinde Gaim- berg erfüllte diese Funktion seit dem Jahre 2009 der Ge- meindechronist und Autor unseres Gemeindebuches Franz Wibmer. Am 29. April 2023 vollendete er sein 80. Lebensjahr. Dem aufrechten und bescheidenen Tiroler Chronisten über- bringt unsere Gemeindezei- tung „Die Sonnseiten“ den Wunsch für weitere schöne, erfüllte Jahre. Begleitet von Gottes Segen mögen dem Franz Gesundheit und Zufrie- denheit beschieden sein. „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“, nach diesem Zi- tat erfüllte der Jubilar diese wichtige Tätigkeit, die er mit großer Umsicht, Verantwor- tungsfreude und Erfolg aus- führte. Ihm ist es gelungen, sich stets auf Spurensuche zu begeben, um das historische Gedächtnis der Gaimberger Bevölkerung zu stärken. Er erkannte sehr klar und mit einer gewissen Leidenschaft die Wichtigkeit einer Weiter- führung unserer Gemeinde- chronik. Ein Blick in die Vergangen- heit zeigt, dass das Chronik- wesen vor allem im Umfeld von Stiften und Klöstern er - blühte. So ist die Chronik von Marienberg (Mals/Südtirol) aus dem Jahre 1365 eine der wenigen erzählenden Ge- schichtsquellen Tirols, die für ihre Zeit eine großartige und verlässliche Beschreibung der Ereignisse im Etschland zu jener Zeit darstellt. Ebenso erhielt das Zisterzienserstift Stams z. B. durch P. Wolfgang Lebersorg (1570 - 1646) eine ausführliche Chronik. Franz Adam von Brandis schrieb das Buch „Des Tirolischen Adlers immergrünendes Ehrenkränzel“, das als ers- te Chronik und Landesge- schichte von Tirol 1678 in Bozen gedruckt wurde. So ein „immergrünendes Ehrenkränzel des Tiroli- schen Adlers“ könnte man mit Fug & Recht dem Jubi - lar überreichen. Er hinter- lässt einen großen Schatz an „gesammelten Werken aller Art“, seien es tausende Da- teien, Fotos, niedergeschrie- bene Momentaufnahmen über Gaimberger Höfe und deren wechselnde Besitzer und vieles mehr. Nicht hoch genug anzurechnen ist ihm als „Zugeheirateter“ sein waches Interesse an der Ge- schichte Gaimbergs, die Akri- bie und die Ausdauer, womit Franz Wibmer die Arbeit des Ortschronisten wahrgenom- men hat. Das Chronikwesen kam in Ti- rol nie zum Erliegen, da auch in jüngerer Zeit Chroniken geführt wurden, so vor allem Pfarrchroniken, Gemeinde- chroniken und Schulchroniken. In der jüngsten Zeit lebte das Chronikwesen insgesamt auf, da jeder größere Verein bemüht ist, eine eigene Ver- einschronik zu führen, viele Orte bestrebt sind, eine Orts- chronik zu haben und eine digitale Bildchronik anzu- legen. Im Bundesland Tirol richtete 1964 der Verein für Dorfbildung, heute Tiroler Kulturwerk, einen Aufruf an alle Gemeinden, eine Orts- bildchronik anzulegen und zu führen. Im Jahre 1972 wurde die Arbeitsgemeinschaft Ti- roler Chronisten gegründet. Der „Tiroler Chronist“ ist in ganz Tirol verbreitet und geht kostenlos an alle Gemeinden Nord- und Osttirols und an alle Chronisten, Betreuer von Heimatmuseen und Interes- senten Süd-, Nord- und Ost- tirols. Die Frucht der Arbeit der zahlreichen Chronisten Tirols sind die erscheinenden Ortschroniken, Dorfbücher, Festschriften sowie Foto- und Chronikausstellungen. Mit aufrichtigem Dank für all seinen Einsatz wünscht die Gemeinde Gaimberg ih- rem ehemaligen Gemeinde- chronisten Franz Wibmer noch viele gesunde Jahre, erfüllt mit stolzer Freude an seiner großen Familie, mit ganz viel Zeit für seine Hobbys, der Gartenpflege, des Bäumeschneidens, für Besuche kultureller Ver- anstaltungen und bei der Pflege des großen Freun - deskreises. Herzlichen Glückwünsch an den ehemaligen Ortschronisten Franz Wibmer zu seinem 80. Geburtstag. Dem grünen Daumen und dem geschulten Auge des Franz Wibmer und seiner Frau Loise verdankt die Gemeinde Gaimberg einen gefälligen Anblick an mar- kanter Stelle. Schon etliche Jahrzehnte gestaltet die Fam. Wibmer den Platz um das Nepomukstöckl und er- freut Autofahrer und Fuß- gänger durch blühende Blumen neben sauberen Rastbankln unter gepfleg - ten Bäumen. Foto: Magdalena Girstmair Foto: Anita Gomig

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