Die Sonnseiten Nr. 74

13 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gratulationen 74 Mai 2023 1 Kuh gerufen haben; da habe ich ganz ungeniert das Kalbl per Strickl herausgezogen; die Irma hat mir das hoch an- gerechnet und ich war selber ganz stolz!“ Gefragt nach seinem emo- tionalsten Einsatz erzählt der Franz: „Das war das Be- gräbnis vom Martin Wibmer (Anm: Kind von der „En - dermesner“ Monika) Ende Juni 1989. Es hat fürchterlich geregnet, ich musste das klei- ne Sargl in das kleine Grabl legen und dann das Grab zu- schaufeln…alles ganz allein, weil die Begräbnisleute schon in der Kirche waren. Und das traurige Wetter dazu…das war schon sehr bedrückend! Natürlich gab und gibt es öfters Ereignisse, die einem nahe gehen.“ Und worüber freut sich der Franzi? „Da sind sicher die Arbeiten im kirchlichen Umfeld zu erwähnen. Da kommt man mit vielen Men - schen ins Gespräch, man teilt sozusagen Freud & Leid. Freude am „feiertagstermin- gerecht“ frisch gemähten Friedhof, an den aufgestellten Fahnen, zufrieden, wenn ein problemloses „Grabmachen“ möglich war, die Kirchenbe - sucher über das frei geschau- felte, gesplittete oder gesalzte Kirchplatzl und Pflasterweg gehen können …da gibt es vieles, was gut gelungen ist. Worüber ich mich aufrich- tig gefreut habe, war z. B. die 2007 erhaltene fahrbare „Schneeschleuder“. Freude hat mir auch das gute Zu- sammenarbeiten mit den verschiedensten „Arbeits- kollegen & Kolleginnen“ gemacht, wofür ich mich recht schön bedanken möch- te. Da denke ich besonders an die verschiedenen Raum- pflegerinnen in Schule und Gemeinde, an Waltraud und Cherubina, die mir „rundum’s Gotteshaus“ zur Seite stan- den und stehen… und Rosi, die für gepflegte Rosen sorgt. Vergessen sollen auch meine Schwägerin Maria und mei - ne Schwester Maria nicht sein, sie sorgten öfters für den gepflegten Anblick des Labyrinthes. Ohne großes Aufheben zu machen, halfen und helfen mir diese Frauen still & bescheiden, aber nach - haltig! Gut getan hat mir auch die Wertschätzung durch die Gemeindebevölkerung, mag es in Form von kleinen Ge- schenken gewesen sein oder durch ein lobendes Wort für Fleiß & Anerkennung. Be - sonders gefreut habe ich mich aber über ein morgendliches, vielstimmiges, fröhliches „Hallo, Franzi“ durch die Kindergarten- und Schulkin - der. Besondere Jahre in Erinne- rung? „Ah ja, da ist sicher mein erster Winter als Ge- meindearbeiter festzuhalten. Jänner/Feber 1986, da hat sich alles gestaut. Es war durch den starken Schneefall ein- fach ein Chaos. Ferienende/ beginn, Interbancario-Meis - terschaften…die einen Gäste kamen nicht weg, die anderen waren schon da…am Sams- tagnachmittag den Weg zum Schulhaus freigeschaufelt, die Musikkapelle hatte Jah - reshauptversammlung, dann den Friedhof geschaufelt, es wurde immer schmäler und enger in den Schneewänden. Vom Kirchendach rutschte ein Schneewall herunter, um Haaresbreite hat der mich verfehlt…gefunden hätte mich da niemand unter dem „Schneehogga“. Im Keller - rohbau der Aufbahrungshalle kurz geschlafen, dann beim Hellwerden bei der „Pfor- ra Paula“ Kaffee getrunken, Pfarrers Socken bekommen und weiter geschaufelt. Ich weiß noch - die Sonntagsmes- se war für die Fam. Wernisch. Die nächsten trockenen So- cken bekam ich dann von der Vallazza Adelheid, die hielten noch ein, zwei Stunden, dann bekam ich neue beim Stei- ner Paul. Mittlerweile war es Sonntagnachmittag, da ging ich dann einfach heim, um endlich auszuschlafen. Am 31. Dezember 1990 ist der Tschurtschenthaler Lois gestorben. Am 2. Jänner ha- ben wir Grab gemacht; ich hatte da noch wenig Erfah- rung mit dem Grababstützen, da ist dann der Aushub wie- der hineingestürzt, wir haben dann die Erde mit der „Ra- delgrutte“ zum oberen Fried- hof hinaus auf den Schlep- per gefahren, der stand beim Schulhaus. Dann ein Krach… die Achse war gebrochen. Wieder eine Arbeit mehr… aber mit der Zeit hab‘ ich halt allerhand gelernt!“ Schlusswort: „Ich habe an vielen „Bauwerken“, die heu- te zum normalen Dorfbild gehören, mitgearbeitet und so ein beträchtliches Stück Zeitgeschichte miterlebt und erfahren. Auf diesen „Schatz“ bin ich schon etwas stolz! Meinem Nachfolger, dem Marko Neumair wünsche ich nun alles Gute, ebenfalls viel Freude und Erfüllung im Dienst an der Allgemeinheit. Es ist beruhigend zu sehen, dass man mit Marko einen begeisterten, tüchtigen Mann gefunden hat, der sicher in bewährter Weise den Auf- gaben gerecht werden wird. Und mit Kaiser Franz Jo- seph sage ich nun: Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“ Euer Franz Pichler, der „Gemeinde-Franzi“ PS. Franz Pichler ist nun in Altersteilzeit und wird mit 16 Wochenstunden noch wei- terhin tätig sein. Zum 60ger gelten ihm alle Glück- und Segenswünsche! Die Anschaffung des multifunktionalen Gemeindefahrzeugs im Jahr 2016 hat sich für die täglichen Arbeiten der Gemein - dearbeiter sehr bewährt. Foto: Gemeinde Gaimberg Recyclinghof Gaimberg Öffnungszeiten Montag 16:00 - 17:00 Uhr Donnerstag 17:00 - 19:00 Uhr NEU - NEU - NEU jeden 1. Samstag im Monat von 10:00 - 12:00 Uhr

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