Die Sonnseiten Nr. 74

12 12 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gratulationen i i Nummer 74 - Mai 2023 Der Gemeindefranz(i) Anlässlich seines 60. Ge - burtstages erzählt Franz Pichler aus fast vier Jahr - zehnten als Bediensteter der Gemeinde Gaimberg Als jüngstes von 10 Kin - dern am 6. Mai 1963 in die „Luggele“ Familie in Un- tergaimberg hineingeboren, hat er nach der Volks- und Hauptschule am 1. August 1978 eine Malerlehre begon - nen und trat unter Bgm. Peter Duregger am 15. Juli 1985 über Vermittlung der Arbei- terkammer für ein Probejahr als Gemeindearbeiter den Dienst an. Ab 1986 folgte un- ter Bgm. Franz Kollnig dann die Vollbeschäftigung. Mit dem Motto „ miteinander ar- beiten - nicht gegeneinander“ ist der „Gemeinde-Franzi“ stets gut gefahren. Sein En- gagement wurde von Beginn an geschätzt und er wuchs in die verschiedensten Aufgaben hinein. Zu seiner ersten Arbeitsstät- te , dem „Machl-Kammerle“ im „Mesner Futterhäusl“ er - zählt er rückblickend: „Ja, da hat alles Platz gehabt. Mit meinem privaten Moped - den Anhänger mit Sense, Rechen, Gabel beladen - bin ich zu den zu bearbeitenden Stellen gefahren und habe Wegrän- dern, Böschungen, Kirchwe - gen, öffentlichen Flächen wie Park- und Rastplätzen und auch dem Friedhof ein „sau- beres Ausschaug’n“ verlie- hen. Hilfreich war auch, dass ich gleich zum Anfang eine kleine Motorsäge bekommen habe. Dann kam der Schlep- per, das erste Gemeindefahr- zeug. Die Lagerung aller dieser Gerätschaften erfolgte im „Futterhäusl“. Da ist mir dann einmal der Boden durchge- brochen, da haben dann wohl mehrere Leut‘ zusammenge- holfen, den einigermaßen sta- bil zu machen.“ Zu den Arbeitsbedingun- gen meint Franz Pichler: „Saisonbedingt! Im Sommer leichter, feiner und schö- ner…„Straßenrandmanikü- re“, d.h. „schiane Blüamln stiahn lossn“, Sonnenwege betreuen, Staudenschneiden. Auch die Wartungsarbeiten bei Kanaldeckeln, Oberflä - chenwasser, Schächte und Rohre beobachten sind Som- merarbeiten. Natürlich gibt es aber auch besondere Ereig- nisse, wie heftige Unwetter, wo die „Folgenaufarbeitung“ vermehrten Einsatz erfordert. 1997 habe ich den Führer - schein B und F gemacht, da die Gemeinde 1998 ein Fahr- zeug - den „Multicar“ - an - schaffte. Mit dem konnte ich in den alten Friedhof hinein- fahren, was damals eine große Erleichterung beim „Grabma- chen“ darstellte. Man fühlte sich mit dieser Anschaffung schon „etwas gehobener“, war eine ganz feine Sache. Zum „Freidhofmah’n“ habe ich mir öfters den Rasen- mäher vom Unterwurzacher Vevele ausgeliehen, bis ich dann 1995 eine Motorsense bekommen habe. Bis dorthin habe ich händisch mit einer „richtig gewetzten Sense“ auch den (alten) Sportplatz und alle Straßenbankette ge- mäht. Auch den „Container- Eisplatz“ in den Stauden hab‘ ich in Schuss gehalten!“ Der Bau des Recyclinghofes 1999 war unerlässlich! Dazu sagt der Franzi: „Wenn ich daran denke, dass wir mit der Feuerwehr den „Schusterle Graben“ - eine bis in die 80er Jahre benützte Abfallstätte - geräumt haben…da ist wirk- lich alles entsorgt worden; vom toten Vieh über verdor- bene Lebensmittel, Blechdo- sen, altes Geschirr - sogar das Puch-Wagele des „Luggele Tate“ fand seine letzte Ruhe- stätte dort im Graben. Musste alles dann „richtig“ entsorgt werden. Auch wir als Schul- kinder wurden im Frühjahr zur dörflichen Reinigungsak - tion herangezogen. Da beka- men wir dann bei der „Rainer Mutta“ „a Saftl und an Wurst - semmel“! 1971 habe ich dann dort eine Goldmünze gefun- den, die der Siegmund da verloren hatte. Er freute sich unsagbar darüber. Ja, im Recyclinghof habe ich mich dann „gut eingerich- tet“; eine warme Stube, einen Schreibtisch, WC/Waschge- legenheit - alle Gerätschaften in einem Bereich - geordnete Mülltrennung, geregelte Zei - ten…ein genereller Wandel in der Abfallbewirtschaf- tung machte sich bemerkbar! Allerdings stiegen auch die logistischen Herausforde- rungen - ein Mitdenken und Vorausplanen erwiesen sich als sehr vorteilhaft. Meine Tätigkeiten wurden im Lau- fe der Jahre immer vielsei- tiger, da denke ich z. B. an die Pflege der Themenwe - ge und des Labyrinthes, da muss ich immer den Wasser- druck messen. Das „Wasser- zählerablesen“ schaffte den Kontakt zu den Gemeinde - bewohnern, das schätzte ich sehr. Die Arbeiten und auch die Arbeitsweise haben sich unendlich schnell geändert; dass weniger geworden wäre, kann ich jedoch nicht sagen! Ich bekam im August 2016 das „multifunktionale Ge- meindefahrzeug“, mit allen Finessen - wie Kehrbesen, Schaufel, Kippvorrichtung etc…eine wirklich große Ar- beitserleichterung. Man wird ja schließlich nicht jünger… so war ich schon sehr froh, als die Gemeinde einen zweiten Beschäftigten, den „Zenzeler Michl“ einstellte. Persönlich war mir immer ein ausgewogener Kontakt mit ALLEN Gemeindebürgern wichtig; ein „hallo, i bin da Franz, da Gemeindearbei- ter“ - galt allen, egal ob Dr. oder Ing. oder anderen Titel- inhabern - ich habe die Erfah- rung gemacht, dass die „Weh- wehchen“ überall dieselben sind und man für eine rasche Abhilfe sehr dankbar ist. Das beinhaltet das Wegbringen toter Tiere genauso, wie das Beseitigen von Verkehrsbe- hinderungen aller Art! Ich er- innere mich auch an die alten „Unterweger Leut‘“, den Lois und die Irma, die verzweifelt um Hilfe für die kälbernde Bürgermeister Bernhard Webhofer und Amtsleiter Christian Tiefnig überbrachten die herzlichsten Glückwünsche zum 60er von Franz. Foto: Gemeinde Gaimberg

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