Die Sonnseiten Nr. 73

67 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 6 Nachrufe 73 - Jänner 23 te unsere Eltern besonders glücklich, das wunderschöne Familienfest mitzufeiern hat Papa sehr viel Kraft gegeben und mit Vergnügen forderte er seine Enkelin Theresa am Abend des Festes zum Wal- zertanz auf. Am 8. Dezember 2022 musste Papa aufgrund einer schwereren Erkrankung ins Bezirkskrankenhaus und ist dort am Christtag, 25.12. 2022, im Beisein seiner Lie - ben zu Gott, seinem Schöpfer, heimgegangen. Lieber Papa, wir vermissen dich sehr.“ „…und wenn wir Revue pas- sieren lassen, hat Gott uns auf dem Weg andauernd in die Luft geworfen und wieder aufgefangen. Wir sind Gott jeden Tag begegnet!“ Schlussworte aus dem Pilger- tagebuch von Gretl und Sepp. Dekan Franz Troyer zeleb- rierte den Gottesdienst, pas- send mitgestaltet vom Blä- serensemble „Windwurf“. An dieser Stelle sei auch an die Mithilfe im kirchlichen Umfeld zur Mesnerdienstzeit seines Vaters Alois erinnert. Ebenfalls war Sepp sechs Jahre im Pfarrgemeinderat vertreten. Bgm. Bernhard Webhofer würdigte die Verdienste des Verstorbenen im kommuna- len Bereich: Geschätzte Trauergemeinde! Liebe Familien Tschurt- schenthaler! „Wenn wir heute Abschied nehmen, so tun wir das von einem Menschen, der das po- litische Geschehen in unserer Gemeinde durch viele Jahre seines Lebens entscheidend mitgeprägt hat. In seinem Le- benslauf haben wir von der Vielseitigkeit des Verstorbe- nen erfahren, Schicksal und Wendungen in diesem langen Leben im Blick gehabt. Als Bürgermeister sehe ich es als meine Aufgabe, auf den kommunalen Bereich zu ver- weisen. Josef Tschurtschenthaler - insgesamt 30 Jahre im Ge- meinderat - nahm bereits unter Bgm. Peter Duregger von 1968 – 1974 das Amt als Gemeindevorstand wahr. In den Jahren von 1974 – 1986 wirkte er als Gemeinderat, bevor er unter Bgm. Franz Kollnig von 1986 – 1998 wiederum als Gemeinde- vorstand fungierte. Der „Tschurtschenthaler Sepp“, wie er im Dorf ge- nannt wurde, bekannt und geschätzt war, fiel vor allem durch seine ruhige Art auf, sie tat gut in so manchen hitzigen Gemeinderatssitzungen. In die Anfangsjahre seines gemeindepolitischen Wir- kens fielen wichtige Projekte. Es war die Erneuerung der gemeindeeigenen Wasserlei- tungen dringend notwendig, da es besonders im Ortsteil Grafendorf zu Rohrbrüchen infolge Überdruckes kam, PVC- Rohre mussten ausge- tauscht werden und der Sepp als Werksleiter des Städt. Wasserwerkes Lienz war der kompetente Mann dazu. Seine dort erworbenen Kenntnisse kamen vielen kommunalen Vorhaben sehr zugute. Galt es doch auch noch, verschiedene Schäden der Hochwasserkatastrophe von 1966 zu beheben, Schutz- bauten sowie weiterführende Hochwassermaßnahmen zu beschließen und sie zielfüh- rend umzusetzen. So wurden die Verbauungsmaßnahmen am Grafenbach zur Sicherung von Grafendorf und des nörd- lichen Stadtrandes von Lienz 1981 abgeschlossen. Erhebliches Verhandlungs- geschick erforderte z. B. die Bauverhandlung im März 1974, wo es um die Trassen- führung der Hochspannungs - leitung Lienz-Kaprun gegan- gen ist. In weiterer Folge sind es noch zahlreiche andere „Tagesordnungspunkte“, die Sepp als Gemeinderat ent- scheidend mitzutragen hatte: Wegverbreiterungen im Zuge des Faschingalmstraßenbaus 1976, Beginn der Kanalisie- rungsarbeiten 1975 in Gra- fendorf, Ausarbeitung eines Flächenwidmungsplanes, weitere Kanalbauarbeiten in den Ortsteilen, wie Unter- gaimberg 1988 und in den 1990er Jahren der Anschluss des Zettersfeldes in das ört- liche Kanalnetz. Ebenfalls ein wichtiges Unterfangen waren die Verhandlungen zur Fassung der Golgenquelle und deren Ableitung zu den Hochbehältern. Es waren dies herausfordernde Jahre. Gro- ßen Idealismus zeigte Sepp im Projekt Dorferneuerung, die Krönung erlebte er nach eigenen Worten „in der fei- erlichen Eröffnung des neuen Gemeindehauses 1996, da ist mir das Herz aufgegan- gen, als Gemeindevorstand mit dem Vize-Bgm. Heinrich Karre dieses Werk vollendet zu sehen!“ Am 8. August 1998 wurden beide Mandatare für ihre sichtbaren Verdienste im Rah- men einer kleinen Feier im „Hotel Stocker“ mit dem neu - en Gemeindevorstand unter Bgm. Bartl Klaunzer durch den damaligen Landtagsab- geordneten Helmut Krieg - hofer in einer denkwürdigen Rede und einer Urkunde des Landes Tirol geehrt. So gal- ten dessen Dankesworte auch den Familien, die ebenfalls einen gewissen Idealismus für die politischen Ambiti- onen der Väter aufbringen mussten. Dafür danke ich als derzeitiger Bürgermeister ebenfalls herzlich! Die Aktivität, die Josef Tschurtschenthaler im sport- lichen Bereich gezeigt hat, wurde durch den nunmeh- rigen Obmann der Union Gaimberg Michael Schnee- berger mit folgenden Wor- ten gewürdigt. Vor ca. ein- einhalb Jahren haben wir in einem Festakt 50 Jahre Union Gaimberg gefeiert. Im Oktober 1970 fand die Grün- dungsversammlung statt, Obmann wurde damals Paul Altstätter, als geschäftsfüh- render Obmann stellte sich aber Josef Tschurtschentha- ler sofort zur Verfügung. Naheliegend, dass bei den damals noch herrschenden Wintern Schi- und Rodel- programme forciert wurden. Im Sommer setzte man auf Fußball und Wandern. Bald Fröhliches Musizieren Mitte der 1950er Jahre in der „Sennerei“. Sepp, Lois, Itha Tschurtschenthaler, „Zenzeler Seppl“mit demKopeinigSeppele, „FranzlAnda“, „Fotzhobel Seppl“ Josef Kopeinig und seine Frau, „Warbele“ (verdeckt) und Alois Tschurtschenthaler mit Paul und Moidele. Der Zitherspieler ist der Gutternig Sepp. Foto: privat

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