Die Sonnseiten Nr. 73

42 42 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Chronik i i n u er 73 - Jänner 23 Aufbruch in „andere“ Zei- ten: So machte Bgm. Peter Du- regger 1970 einen Almbe - such und fand in der „Roder Tone“ die Person, die dann allerdings erst ab 1973 als „Schulhausaufräumerin“ zur Verfügung stand. In der Zwi- schenzeit besetzte die „Zen- zeler Gretl“ die vakante Stel- le. Zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten versah dann die „Steiner Tone“ für gut 20 Jahre gewissenhaft ihren Dienst. Über die Fülle an verschiedensten „Arbet‘len“, wie Antonia Steiner das da- malige Geschehen im Schul- haus bezeichnet, lasse ich sie selbst erzählen: „Ich bin dankbar für diese Chance gewesen, man hat das Geld gebraucht, bei den Kindern Christiane und Ly- dia konnte ich auf die Hilfe der Eltern auf der Alm zählen und meine Schwester Liesl half mir ebenso. Die Kinder waren beizeiten schon recht selbstständig. Mein Mann Anda arbeitete ja auswärts. Ich habe auch noch auf der Alm mitgearbeitet, bin dann oft von dort herunter zum Put- zen, man hat sich die Arbeit gut einteilen können. Mit al- len Lehrpersonen bin ich gut ausgekommen, das muss man betonen. Es waren ja auch vorübergehend zwei Klassen für die Sonderschule/Lebens- hilfe hier, die Unterweger Marianne betreute schwerst- behinderte Kinder. Es waren fünf Klassenräume zu „bear- beiten“, fast 100 „Stühlelen“ zu rücken. Und wenn ich erst daran denk‘, was in weiterer Folge da sonst noch alles so angefallen ist: Musikproben, Hausfrauennachmittage, Preisverteilungen, Senioren- feiern, Vorträge, Gästeehrun- gen…an einem Sommer hat Pfarrer Jeller sogar eine Ju- gendgruppe im Schulhaus für eine Woche einquartiert, beim Vevele (Unterwurzacher) ha- ben die per Gartenschlauch geduscht. Ich habe überhaupt viele Sonntage zu tun gehabt, die Spuren der samstägigen Feiern zu beseitigen und das auch ganz selbstverständ- lich gefunden. Dafür hat sich Bgm. Franz Kollnig extra bedankt! Am meisten Putzar- beit bereitete mir einmal ein Ölheizungsschaden, ebenso die Asphaltierungsarbeiten; da war‘s pickig und schwarz im Stiegenhaus. Die Raum- pflege an sich war damals ja noch sehr einfach: Alles abwischen, zusammenkeh- ren, wischen…die Putzmittel waren einfach, aber wirksam, diverse Maschinen (wie für den Turnsaal) hatte ich keine, die kamen erst im Laufe der späteren Jahre. Mikrofaser- tücher gab es noch nicht, die Reibtücher hat man daheim gewaschen, die Grundreini- gung passierte vor Schulbe- ginn, da hatte ich schon hel- fende Hände. Natürlich gab es auch „Umbauarbeiten“ innerhalb des Hauses, da musste man halt flexibel sein und die Arbeitsweise anpas- sen. Ich habe die Lebendig- keit im Schulhaus aber auch genossen…alle Vorbereitungs- arbeiten mitbekommen, mit jungen und alten Leuten bin ich zum Reden gekommen. Ich erinnere mich an den Verein „Umma gumma“, wie die den Kellerraum gestal- tet haben für eine Party am Ostermontag 1980 oder den Krippenbaukurs, wo ich das Werden der Krippelen live miterlebt habe. So im Zu- rückdenken war es eigentlich eine schöne Zeit, obwohl die Wegverhältnisse oft nicht ein- fach waren. Da möchte ich auch an die Arbeit im Feu- erwehrhaus erinnern…bis 1977 waren die Musikproben ja noch dort, ich musste den Ofen - „a Glump“ - heizen… bin da hin und herg‘sprungen zum Nachschüren - zwischen Schulhaus und FF-Haus, der „Peintner Tone“ hat im Futterhäusl immer Holz auf- gemacht, da musste ich das mit dem Buckelkorb hinauf- tragen. Es war schon eine Erleichterung, wie die Musik- kapelle dann ins Schulhaus übersiedelt ist. Mich hat es immer gefreut, dass ich zu den Schulausflügen eingela - den wurde, ein Weihnachts- packl bekam und mir generell große Wertschätzung - sowohl von der Schulleitung als auch seitens der Gemeindeführung - entgegengebracht worden ist. Verabschiedet wurde ich anlässlich der Jungbürgerfei- er 1996. Jetzt bin ich 85 Jah- re alt und blicke dankbar auf meine beruflichen Jahre als „Schulaufräumerin“ zurück. Beginn der „maschinellen Revolution“ Diese nahm ihren Anfang im Jahre 1996 mit der Bestellung von Erika Pöschl zur Raum- pflegerin. Als Staubsauger- und Putzmittelvertreterin der Fa. Regema war „die Pöschl“ natürlich versiert in den gän- gigen Reinigungstechniken und -mitteln. Gleichzeitig legte Erika aber auch Wert auf schonenden Umgang mit „chemischen Dingen“ und griff manchmal lieber zu altbewährten Dingen, wie Stielbürste und selbstgebas- telten, aber voll funktionsfä- higen Staubwedeln aller Art. In ihre Berufsjahre fiel die Anschaffung diverser tech - nischer Hilfsmittel, wie z. B. eines Wischwagens, es wur- de moderner und zeitsparen- der gearbeitet. Frau Pöschels Wesen entsprach es, auch die „Benützer“ des Schulhauses Die Reinigungsbedingungen im neu errichteten Chorraum wurden wesentlich erleichtert. Foto: Georg Webhofer Antonia Steiner bei einem Festtag beim Pavillon. Erika Pöschl war einige Jahre als Raumpflegerin in der Volksschule Grafendorf tätig. Foto: privat Foto: privat

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