Virger Zeitung Nr. 92

22 Gemeinde Virger Zeitung Hier möchte ich einen Rückblick auf das vergangene Waldjahr geben und gleichzeitig einige Bitten an unsere Waldbesitzer richten. 2022 war wie- der geprägt von Schadholzbeseiti- gung der inzwischen zwei Jahre zu- rückliegenden Schneedruckereignisse Ingmar und Virpy. Die enormen Holzmengen im Jahr 2021 (rund 13.000 efm) und 2022 (rund 19.500 efm) hinterlassen große Freiflächen in unseren Wäldern. Um die Funk- tionen eines „gesunden Waldes“ zu gewährleisten, ist es in unseren Brei- tengraden unerlässlich, die Naturver- jüngung mit künstlicher Aufforstung zu unterstützen, um eine möglichst rasche Wiederbewaldung zu erzielen. Dafür wurden 2022 rund 19.000 Stück Jungpflanzen gesetzt und gegen Rüsselkäfer gespritzt. Für 2023 sind rund 35.000 Stück Pflanzen be- stellt. Weiteres wurden 19.8 Hektar Jungwuchspflege durch Aussicheln durchgeführt. Borkenkäfer Ein weiterer milder, sehr nieder- schlagsarmer Winter (Trocken- stress für die Bäume) trägt zu einer hohen Überlebenschance der Lar- ven und Puppen in den Baum- rinden bei, sodass bei günstiger Witterung mit Ende April bereits der erste Schwärmflug zu erwarten ist und die Jungkäfer unter der Rinde, sowie die adulten Käfer im Boden sich ungestört weiterver- mehren können. Im Jahr 2022 wurde mittels 30 Stück Borkenkäfer-Fangnetzen (Trinet) versucht, die Ausbreitung des Schadinsektes zu hemmen. Aufgrund der zu geringen flächen- deckenden Wirkung und dem doch hohen Arbeitsaufwand, der gegenübersteht, sind für das Jahr 2023 keine weiteren Systeme ge- plant. Zwei Schlitzfallen dienen weiterhin zur Dokumentation der Käferent- wicklung im Gemeindegebiet und diese kann für eine Falle am Stand- ort „Marin-Mühlegge“ unter fol- gendem Link verfolgt werden: https://ifff-server.boku.ac.at/ wordpress/index.php/language/ de/startseite/phenips-online/ Forsttagsatzung Bei der Forsttagsatzung am 23.Feb- ruar 2023 wurde besonders auf die Aufrechterhaltung der Objekt- schutzfunktion in unseren Wäl- dern hingewiesen und dahinge- hend sind ab sofort einige Maß- nahmen bei der Bewirtschaftung unbedingt zwingend einzuhalten. •Begehung vor Ort und Abstim- mung sowie Festlegung der Maß- nahmen vor Beginn der Arbei- ten mit Förster und GWA •Dokumentation in der Wald- datenbank mit Beschreibungen der notwendigen Maßnahmen •Maßnahmen: Belassen hoher Stöcke und Querfällen von Kä- ferbäumen >30cm BHD je nach Gelände und Notwendigkeit •Bericht per E-Mail an Waldei- gentümer und Holzernteunter- nehmen Sollten die vorgeschriebenen Maß- nahmen, welche der Verbesserung oder Wiederherstellung des Schutz- waldes dienen, nicht ausreichend erfüllt sein, muss mit negativen Aus- wirkungen auf die Gewährung von Förderungen gerechnet werden. Trotzdem möchte ich mich bei allen bedanken, die sich ange- sichts der äußerst schwierigen und gefährlichen Arbeit in unse- ren Wäldern immer wieder aufs Neue motivieren und sich der enormen Wichtigkeit eines funk- tionierenden Waldes bewusst sind. Ohne die vielen fleißigen und verantwortungsbewussten Waldbesitzer sind solche Situatio- nen nicht leicht zu bewältigen. GWA Franz Martin Lang Schadholzaufarbeitung und Aufforstung DER WALDAUFSEHER INFORMIERT Das Jahr 2022 stand wieder im Zeichen Schadholzaufarbeitung.

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