GZ Kartitsch Nr. 94

Seite 34 Ausgabe 94 Gedicht Wolf im Schafspelz Treib die Schäfchen in die Scheune, sind es auch noch alle Neune? Wenn der Wolf dahinter käme, sich vielleicht noch eines nehme. Der Wolf im Schafspelz ist es oft, der, die anderen unverhofft, manchmal in die Irre treibt und sich dessen einverleibt. Muss es denn das Schäflein sein, das dann leidet arge Pein. Er findet sicher hinter Hecken, andere Sachen, die ihm schmecken. Vorsicht ist dem Wolf geboten, steigt man ihm sonst auf die Pfoten. Umsicht ist dem Wolf geraten, sonst endet er als Satansbraten! Im Tierreich ist es der Instinkt, der den Wolf zum Schafe winkt. Nur der Mensch der hat das Denken, kanns in richtige Bahnen lenken! Die Moral von der Geschichte: Ein Wolf soll nicht machen das Almleben zunichte. Beweidung, Bewirtschaftung ist Zivilisation. Ein Raubtier gehört weit weg davon! Klaus Außerlechner V. DÅ LIABE GOTT SIEHT ÅLLS „ Kimm, Loisl, weil du aso nutz bisch, dårfsch du heint mit mir kirchn giahn, du mußsch åbå gånz brav und stilla sein und die Handlan au´reckn schian! “ ´s letze Büabl håt a mortz Freide, låcht die Leit un, de vor då Kirche stiahn, setzt sih im Kirchstuihl gleim zi då Mama, isch zi klan, af då groaßn Betbånk zi knian. Es dauert et aso långe, ´s Loisl fång un ba die Blattlan im Gotteslob umazireißn, genüsslich die Seitn wüascht zi dåwutzl und sogår ´s Buich af´n Bodn zi schmeißn. „ Bua, Loisl, då liabe Gott håt hergschaut af des, wås då hitzan isch geschechn! “ „ Und, Mama, dass du mih gepitscht hosch, mansche, se håt då Gott et gsechn? “ Hilda Außerlechner

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3