Koflkurier Nr. 53

30 OGV - Drüsiges Springkraut März 2023 B esonderheit: Ab dem 20. Jhdt. wurde diese Pflanze als Bienen- weide und Zierpflanze (Bauernorchidee) angepflanzt. Sie wird zunehmend, vor allem in gestörten Lebensräumen zum Problem. Der Handel und die Freiset- zung in der Natur ist seit der EU Listung verboten! Überdurchschnittlich große Mengen an hochwertigem Nektar und Pollen locken Insekten an. In der Natur- heilkunde wird sie als „Geduldsblüte“ bei hektischen Menschen bei der Bachblü- tentherapie eingesetzt. Problematik: Die von Juni bis Okto- ber blühende, einjährige Pflanze ist vor allem bei feuchtem Boden raschwüchsig und kann bis über zwei Meter Höhe er- reichen. Durch ihre wachstumshemmen- de Wirkung auf andere Pflanzen bildet sie dichte, oft großflächige Bestände und ist bei uns zahlreich anzutreffen. Somit verdrängt sie standortspezifische Arten. Eine Pflanze kann bis zu 25.000 Samen bilden. Durch einen Schleuder- mechanismus (deshalb auch der Name Springkraut) kann der Samen bis zu 7 m weit verteilt werden. An Fließgewässern losgerissene Pflanzen können wieder an- wurzeln. Da die Pflanze im Spätherbst abstirbt und einen kahlen Boden hin- terlässt, kann sie an Gewässerufern und Steilhängen Erosion begünstigen also die Abtragung von Boden durch Wasser und Wind. Bekämpfung: Ab Ende März die kei- menden Pflanzen mit der Wurzel ausrei- ßen und in geschlossenem Müllsack wel- chen oder auf Steinen trocknen lassen. Nachkontrolle alle 4 Wochen über meh- rere Jahre. Nicht blühen lassen! Blüten und Samen im Restmüll entsorgen. Soll- te man einen großen Bestand finden, der kurz vor der Blüte steht, ist zur raschen Bekämpfung auch ein Mähen unter dem ersten Stängelknoten sinnvoll. Die Ent- fernung der Pflanzen samt der Wurzel kann dann später erfolgen. (Textnachweis: Invasive, gebiets- fremde Pflanzen in Innsbruck/Dein Nachbar Lohbach) Brigitte Amort Informationsreihe Neophyten Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) Aktion Osttiroler Maschanzker E in Projekt des Landesverban- des des Obst- und Garten- bauvereins Tirol widmet sich derzeit dem Maschanzker Apfel. Dabei wur- de auch der Osttiroler Maschanzker genotypisiert und dieser auf 200 Bäumen veredelt. Heuer können die- se Apfelbäume ausgepflanzt werden. Der Obst- und Gartenbauverein Tris- tach ersucht um Anmeldung, wenn jemand diese Sorte anpflanzen möch- te. Vorzugsweise werden Mitglieder eines Obst- und Gartenbauvereins in Osttirol beliefert, sollten noch Bäume übrig bleiben können diese auch von Nichtmitgliedern erworben werden. Anmeldung und Information: Obfrau Brigitte Amort, Tel. Nr. 0677 64 21 23 62, E-Mail: ogv.tristach@gmail. com

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