Koflkurier Nr. 53

März 2023 Weiberfasching 25 A ls ich die Kunde erhielt, dass am Unsinnigen Donners- tag in Tristach eine große Zeremonie stattfinden soll, machte ich mich auf die Reise und stattete dem idyllischen Tris- tach einen Besuch ab … um zu sehen, was denn hier so los ist. Auch war mir schon zu Ohren gekommen, dass deren Tem- pelanlage – die Einheimischen nennen ihr Gebäude im Zent- rum „Dorfstube” – eigentlich verwaist sei … davon war aber an diesen Abend überhaupt nichts zu sehen. Das arbeitende Volk, anscheinend junge MusikantInnen und Jungbauern/-bäuerin- nen hatte ganze Arbeit geleistet! Beeindruckend war das festlich geschmück- te Ambiente im Zeremoniensaal und auch die Lichteffekte hielten durchaus den Vergleich mit einem Sonnenaufgang oder -untergang wie bei mir bei den Pyramiden stand. Nach und nach fanden sich die Besu- cher ein und wurden am Eingang - nach Begleichung einer kleinen Tempelsteuer so- wie der Konsumation eines rituellen Elixirs - eingelassen. Da waren mitunter schon komische Gestalten da- bei … da aber alle fröhlichen Gemüts waren, wurde ihnen Einlass gewährt. Warum denn auch nicht? … in Tristach lassen sie auch Hexen, allerlei Narren, Kranke und Verletzte, Kühe und Schweine, Vögel, auch Gemüse und sogar den Borkenkäfer zur Tempelschenke. Es war ja irgendwie auch völlig egal … denn den ganzen Abend über herrschte eine richtig gute Stimmung. Der Palastmusiker war zwar eigenartig … ein gewisser DJ ROLY, der gar kein Instrument spielte und nur an Knöpfen he- rum drückte … aber die Musik war doch irgendwie klasse und hat den Tempelbesuchern sichtlich gefallen. Einige davon hul- digten ihrem Gott völlig ekstatisch … tanzend dem Rausch der Musik und dem Transzendentalen sehr nahe. Was damit be- wirkt werden soll bzw. wie genau die Gottheit zu beeindrucken ist … und vor allem, was für eine Aufgabe dieser überhaupt hat, weiss ich noch nicht so genau … aber sie nennen ihn Fasching … und der muss irgendwie ganz lustig sein … war doch das Lachen an diesem Abend überall zu sehen. Zur mitternächtlichen Stunde wurde mir die Ehre zuteil, jenen, die dem Fasching anscheinend am besten gefielen, zu würdigen und zu prämieren. Ich fand das Ganze auch irgendwie lustig … das feiernde Volk sowieso … und auch danach ging es noch fröhlich weiter! So endete die Zeremonie zu Ehren des Faschings für so manchen erst in den frühen Morgenstunden. Aber auch mir hat diese – seit langem endlich wieder einmal statt- findende Party (und glaubt mir, das ist für mich schon eine gefühlte Ewigkeit) – richtig gut gefallen! … und wie ich auch von vielen Besuchern hörte … freuen die sich schon auf „die geile Party” im nächsten Jahr … den Fasching wird es auch freuen! Vor den Verantwortlichen für das Funktionieren des Zeremo- niells kann ich nur mein Nemes-Kopftuch ziehen … und kann jedem/jeder fürs nächsteMal einfachnur empfehlen, selbst dem Fasching bei diesemFest zuhuldigen…Spass ist hier garantiert! Mit pharaonischen Grüßen Euer Tutancharmin Geilste Party seit mehr als 3.300 Jahren Ein Gastkommentar von Tutancharmin

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