Dorfzeitung Nr. 115

34 Dölsacher Dorfzeitung SCHLECHTE AUSSICHTEN FÜR UNSEREN FICHTEN-BERGWALD Auch unser Gemeindegebiet war und ist von diesen Ereignissen massiv betroffen. Durch enormen Einsatz der Waldbesitzer und mit der Unterstützung des Forstdienstes, gelang es an die 105.000 Kubikmeter Schadholz (das entspricht ca. 3.800 LKW-Zügen) in den be- troffenen Waldteilen aufzuarbeiten. Dazu bedurfte es eines guten Zusammenspiels zwi- schen Sägewerken, Unternehmern und Holz- akkordanden. Zeitweise waren im Gemeinde- gebiet bis zu fünf Arbeitspartien gleichzeitig, mit Seilbahnanlagen, Bagger, Harvester und Traktoren mit Seilwinden im Wald tätig. Die- se „Holzschwemme“ und besonders deren zeitgerechter Abtransport zu den Sägewerken war eine der größten Herausforderungen. Im Jahr 2022 kamen für den Wald noch weite- re ungünstige Witterungsverhältnisse hinzu. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge war um ein Drittel geringer und die Tempera- turen lagen drei bis vier Grad über dem lang- jährigen Durchschnitt, bei einer um 20% hö- heren Sonnenscheindauer. Aufgrund dieser Witterungsverhältnisse verbreitete sich der Borkenkäfer explosionsartig in vielen Wald- teilen, bis hinauf zur Waldgrenze. Mit großer Kraftanstrengung und einem Forstschutzkonzept der Forstinspektion Lienz und der Gruppe Forst (Landesforst- direktion) wurde versucht der Lage Herr zu werden. Als Bekämpfungsmaßnahmen wur- den 4000 Trinet-Systeme (pyramidenförmige Dreibeingerüste, über die ein Netz mit Anti- Schädlings-Wirkstoff gespannt wurde) und 130 Käferfallen für das Monitoring installiert. Zudem wurden zielgerichtet Fangvorlagen und Holzentnahmen zur Eindämmung der Massenvermehrung durchgeführt. All diese Maßnahmen haben die Situation im Bezirk zwar etwas gemildert, konnten die Kalamität aber nicht zum Stillstand bringen. Für heuer muss mit weitern, noch flächenhafteren Bor- kenkäferschäden gerechnet werden. STRATEGIE FÜR DIE JAHRE 2023/24 Das Hauptaugenmerk richtet sich imWesent- lichen auf die Erhaltung bzw. Sicherung von Objektschutzwäldern, welche Siedlungen und Infrastruktureinrichtungen schützen. Ergän- zend sollen auf allen Freiflächen Aufforstun- gen mit geeigneten Baumarten (Mischbaum- arten) gemacht werden. Vor geplanten Nutzungen durch die Waldei- gentümer ist es daher unbedingt erforderlich mit dem örtlichen Waldaufseher abzuklären, ob und inwieweit es sich um Schutzwald han- delt und wie allenfalls die Nutzung durchge- führt werden kann/muss. Gemeinsam sollten wir versuchen so viel Bergwald als möglich für die kommenden Generationen zu erhalten. Vertiefende Einblicke in das forstliche Ge- schehen gibt es bei der Forsttagsatzung – siehe Einladung unten. Einladung zur öffentliche Forsttagsat- zung der Gemeinden Iselsberg-Stro- nach und Dölsach, am 8. März 2023 um 13.00 Uhr im Kultursaal Tirolerhof. THEMEN – Bericht des Vorsitzenden DI (FH) Ing. Erich Gollmitzer über die aktuellen Verhältnisse – Schadholzmanagement und Borkenkäfer- bekämpfung- Strategie für das Jahr 2023 – Bilderdokumentation der Waldaufseher von Iselsberg-Stronach und Dölsach Alle Waldbesitzer und Waldinteressierte sind dazu herzlich eingeladen! Waldaufseher Franz Mietschnig 1 Riesige Holzlager im Debanttal 2 Arbeitsteam Gomig mit OFö Ing. Anton Stocker 3 Maschineller Großeinsatz bei der Holzernte 4–5 Fichtenbestand vom Borkenkäfer zum Absterben gebracht 6 Larven der Borkenkäfer unter der Rinde, wegen der Fraßstruktur wird der Käfer Buchdrucker genannt 7 Borkenkäfermonitoring- In manchen Wochen wurden durch einen Lockstoff bis zu 20.000 Käfer je Falle an- gelockt 8 Im Aufsichtsgebiet Dölsach standen über den Sommer 200 Trinet-Fallen zur Borken- käferbekämpfung DURCH WINDWÜRFE UND SCHNEEBRUCH ENTSTANDEN IN DEN JAHREN 2018 BIS 2021 RUND 2,2 MILLIONEN KUBIKMETER SCHADHOLZ IN GANZ OSTTIROL. DIESE EREIGNISSE BILDETEN DIE GRUND- LAGE FÜR EINE MASSENVERMEHRUNG DES BORKENKÄFERS IN EINER BIS DATO NOCH NIE DAGEWE- SENEN INTENSITÄT.

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