Thurner Blattl Nr. 44

Seite G EMEINDE Am 30. Juni dieses Jahres konnte Peter seine wohlverdiente Pension antreten. Gemeinsam können wir auf ein unglaublich nachhaltiges und von Gemeinsamkeit geprägtes Wirken von unserem Gemeindewal- daufseher zurückblicken. Das Jahr 1988 war für Peter wohl ein besonderes in seinem Leben. In diesem Jahr hat er den Entschluss gefasst, sich als Gemeindewaldauf- seher in seiner Heimatgemeinde zu bewerben. In dieser Funktion sollte er dem langgedienten Waldaufseher und „Gemeindesekretär“ Gottfried Waldner nachfolgen, der angekündigt hatte, mit Ende 1990 in den Ruhestand zu tre- ten. Deshalb wurde am 31. März 1988 von der Gemeinde Thurn die Stelle des Waldaufsehers neu ausgeschrieben. Der damalige Gemeinderat hatte da- bei Vorstellungen, die sich so wie das Klima, im Laufe der Zeit deutlich ver- änderten. Peter Unterfeldner – 31 Jahre Gemeidewaldaufseher in Thurn Ein guter Grund in Dankbarkeit und Ankerkennung zurückzublicken. Damals waren aber folgende Vorga- ben von Bedeutung: „Er soll Gemeindebürger von Thurn sein. Die Arbeiten, die der Waldauf- seher durchzuführen hat, sind in einer Zusammenstellung der Bezirksforstin- spektion Lienz schriftlich festgehal- ten. Das Beschäftigungsausmaß wird voraussichtlich zwischen 30 und 40 % der Vollbeschäftigung liegen. Eine weitere Beschäftigung in der Gemein- deverwaltung als Urlaubs- und Kran- kenstandsvertretung des Sekretärs bzw. leicht durchführbare Arbeiten in der Verwaltung wären wünschenswert. Er müsste auch als Schneepflugfahrer im Winter einsetzbar sein. Es könnte auch sein, dass Arbeiten mit den Ge- meindearbeitern durchgeführt werden müssten, sodass ein Beschäftigungs- ausmaß bis zu 100 % erreicht werden kann. Mindestalter 18 Jahre, Höchst- alter 35 Jahre.“ All diese Vorstellungen erfüllte Peter offenbar bestens, denn er wurde aus vier Bewerbern in der Gemeinderats- sitzung vom 09.07.1988 als neuer Ge- meindewaldaufseher designiert. Mit Datum vom 25.07.1988 hat die Gemeinde Thurn dann „amtlich“ mitge- teilt, Peter Unterfeldner als Waldaufse- her, nach erfolgreicher Absolvierung des Waldaufseherkurses in Rotholz, anzustellen. Peter brachte für diesen Beruf die al- lerbesten Voraussetzungen mit. Die Absolvierung der zweijährigen land- wirtschaftlichen Fachschule, kombi- niert mit der Arbeit am elterlichen Hof, gab ihm ein gutes Rüstzeug für die Tätigkeit als Waldaufseher mit. Zudem legte Peter am 18.04.1978 die Fachar- beiterprüfung mit Erfolg ab. Auch seine Tätigkeit bei den Lienzer Bergbahnen als Pistenraupenfahrer war in wei- terer Folge wertvoll für seinen neuen Beruf, da diese mit sehr viel Technik- verständnis und dem Beherrschen von „schwerem Gerät“ im freien Gelände verbunden war. Den Ausbildungslehrgang zum Ge- meindewaldaufseher in Rotholz (Jen- bach) besuchte Peter vom Oktober 1988 bis Juni 1989 und schloss diesen mit sehr gutem Erfolg ab. Peter hatte noch im Jahr 1990 ab Juli die Gelegenheit sich unter der Obhut seines Vorgängers einzuarbeiten, bis es dann ernst wurde. Mit 01.01.1991 trat Peter die Stelle des Gemeinde- waldaufsehers in der Gemeinde Thurn (teilzeitbeschäftigt mit 50 %) an. Es war dies gerade die Zeit, als sich der Fokus der forstlichen Arbeit, so- wohl in der BFI Lienz als auch in der Gemeinde Thurn, weg von der Hochla- genaufforstung hin zur Schutzwaldver- besserung, verlagerte. Diese Arbeit im Schutzwald war dann auch jene, die Peter die nachfolgenden Jahrzehnte am meisten beschäftigte, und der er seinen unverkennbaren „Stempel“ auf- drückte. Im Jahr 1994 wurde das Flächen- wirtschaftliche Projekt „Zauchenbach Langenitzbach“ vom damaligen Bun- desministerium für Land- und Forst- Das Foto entstand im Jahr 2016 anlässlich der feierlichen Überreichung des „Anerkennungspreises der Jury des alpinen Schutzwaldpreises“ im „Grand Ho- tel“ in Toblach. V.l.: Landesforstdirektor Josef Fuchs, Klaus Mair (Obmann Agrar- gemeinschaft Thurn), Bgm. Reinhold Kollnig, Erich Gollmitzer (Leiter der BFI Osttirol), Schilegende und Schutzwaldbotschafterin Helvetia Alexandra Meiss- nitzer, LR Josef Geisler, Hubert Sint, Peter Unterfeldner. Foto: Tiroler Forstverein

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