Thurner Blattl Nr. 44

Seite 18 G EMEINDE Aus dem Chronikarchiv von Marian Unterlercher und Raimund Mußhauser Vor 142 Jahren - In Thurn Feuer! „Bothe von und für Tirol und Vorarlberg“ vom 28.12.1881 25. Dez. Gestern abends 6 Uhr 30 loderte plötzlich im be- nachbarten Dorfe Thurn eine mächtige Feuersäule em- por, welche die ganze Umgebung in Aufregung brachte. In Thurn Feuer! In Thurn, welches in diesem Jahr schon so schwer von Ele- mentarfällen heimgesucht wurde nämlich von Hagelschlag und wiederholten Murbrüchen; denn Thurn liegt an der Aus- mündung des Tobels, der einstens für das alte Leontium so verderblich gewesen war und für die jetzigen Culturen und Gebilde der Menschen wieder zu werden droht. Doch ging es diesmal noch glücklich ab, da sich der Brand auf ein einziges Objekt beschränkte und dieses war das Futterhaus des Anton Mußhauser welches allerdings bis auf den Grunde abbrannte. Daß hiebei noch 20 Stück Schafe vor dem sicheren Feuertode gerettet wurden, ist vorzüglich das Verdienst des Herrn Ziscek, Conducteur bei der Südbahn. Man will mit einiger Bestimmtheit behaupten, das Feuer sei gelegt worden und gleich beim Ausbruch des Feuers in der Streuhütte eine gravierende Wahrnehmung gemacht haben. Thurn Dorf 1972 – 90 Jahre nach dem Brand des Mußhau- ser Futterhauses (unterer Bildrand). Vor 110 Jahren „Lienzer Nachrichten“ vom 17. September 1912 Thurn. Am Samstag nachmittags brannte auf der dem Josef Possenig, Jagerbauern in Thurn, gehörigen Alpe, „Jager- feld“ genannt, die Sennhütte mit Stall und Heuschupfen nieder. Die Hütte hatte einen Sparherd und war sehr gut eingerichtet und erleidet der Bauer durch den Brand einen bedeutenden Schaden. Lage der einstigen Jagerfeld-Hütte (kleiner weißer Kreis). Nach dem Brand vor 110 Jahren sind heute nur noch die Grundmauern zu sehen; Aufnahme von 2020. Fotos: Raimund Mußhauser

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