Ein Blick Nr. 47

BLICK Ein 49 Vereinsleben Dr. Karl Lamp, stellvertretend für die an- wesenden Bürgermeister den Hausherrn der Marktgemeinde Sillian Bgm. Franz Schneider, die Bezirksvertreter der JB/LJ Barbara Presslaber und Maximilian Jans, RGO-Obm. Franz Klocker, die ehem. Be- zirksbäuerinnen Michaela Pitterl und Anna Frank sowie Vertreterinnen der Südtiroler Bäuerinnnen und ganz besonders auch die Festrednerin Maria Radziwon begrüßen. Diese referierte nach einer kleinen Stär- kung mit Kaffee und allerlei Gebackenem der Bäuerinnen der zwei Oberländer Ge- biete zum Thema „Geht´s der Bäuerin gut – geht´s uns allen gut!“ Auszüge aus dem Festvortrag und den ein und anderen wertvollen Gedanken möch- ten wir hier mit auf den Weg geben: Maria Radziwon, Bäuerin, Mutter, Kranken- hausseelsorgerin und Buchautorin, fühlt sich manchmal, wie wir wohl alle, als wan- delnder Terminkalender. Nicht nur für sich selber, sondern auch für die übrigen Fami- lienmitglieder heißt es koordinieren, Termi- ne wahrnehmen und den Alltag bewältigen. Da stellt sich natürlich die Frage, wie das mit dem „sich selber gut gehen“ funktio- nieren kann? Ändern können wir nur das, was in unse- rer eigenen Hand liegt. Das Verhalten von anderen Menschen können wir nur versu- chen zu verstehen. Eine Altbäuerin, die kei- ne Wertschätzung vermitteln kann, hat es vielleicht auch selbst nicht anders erlebt. Dieses Wissen kann helfen, besser Abstand zu halten. Es ist auch hilfreich, eigene Glaubenssätze und Einstellungen von früher zu beleuchten und zu hinterfragen und auch zu überlegen, was einem selber guttut und was nicht. Vor allem auch auf den Mehrgeneratio- nenhöfen sind Konflikte durchaus häufig, was für eine Paar-Beziehung eine starke Belastungsprobe sein kann. Deshalb ist es ratsam, gemeinsam als Paar darauf zu schauen, was für die beiden gemeinsam wichtig ist! - Ich muss mich nicht (ständig) rechtfer- tigen! - Es liegt mehr in meiner Hand, als ich den- ke! (statt auszuharren im Aushalten, den Mut haben, etwas zu ändern) - Ich muss nur selbst aus dem Schatten der Vergangenheit heraustreten! Gesellschaftlich gesehen wäre es wichtig, den Bäuerinnen und Bauern mehr Wert- schätzung entgegen zu bringen. Aber auch die Bäuerinnen und Bauern selber sollten sich mehr Wertschätzung zugestehen. Oft wird der Betrieb „im Nebenerwerb“ geführt, so als ob das heißen würde, dass „das Eigene“ nur nebenbei erledigt wird und die hauptsächliche Energie abseits des Hofes in fremde Betriebe investiert wird. Vielleicht sollten wir dazu übergehen, von uns selber zu berichten, dass wir einen Hof bewirtschaften und Nebenerwerbsarzt oder Nebenerwerbsangestellte, Nebener- werbsverkäuferin, … sind. Einige weitere Tipps hat uns Referentin Radziwon mitgegeben, um uns selber et- was Gutes zu tun: - Sinnerfülltes Tun = bauen auf die Zukunft! - Wir sind ein Teil der Natur und müssen uns auch als solches wahrnehmen! - Neue Blickwinkel wagen! - Auf das Gute konzentrieren! - Über Positives reden! - Sich an Schönem erfreuen! - Komplimente machen! - Vielfalt im Guten weitertragen! - Von Herzen Bäuerin sein/man selbst sein und das ausstrahlen! – Happy wife, hap- py life! Nach der Festrede von Maria Radziwon lud Wirtschaftsberaterin Natalie Kollnig fil- misch auf einen Streifzug durch 60 Jahre Bäuerinnenorganisation. Im Gespräch mit den Ehrengästen Maria Frank als langjährige Bezirksbäuerin, Cilli Mühlmann als langjährige Ortsbäuerin und Christl Hofer als pensioniertem Urgestein der Wirtschaftsberatung in der Landwirt- schaftskammer erfuhren die Anwesenden so einiges Lustige, Interessante und Auf- schlussreiche aus den letzten Jahrzehnten in der Bäuerinnenorganisation und von den Herausforderungen, die es damals zu be- wältigen gab. Bevor der Nachmittag bei einer gemein- samen Jause gemütlich ausklang, wurden unter den Anwesenden drei Preise verlost. An dieser Stelle gilt der Dank der Fa. Vill- grater Natur, Glasbläserwerkstatt Anna Hu- ber aus Innervillgraten und cnc-Holzwurm aus Sillian. Musikalisch begleitete das Senfter Trio aus Innervillgraten mit wun- derbaren Klängen auf Harfe, Hackbrett und Ziehharmonika durch den gelungenen Be- zirksbäuerinnentag 2022. Text: Johanna Kraler Fotos: Peter Leiter

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