Blattl Nr. 40

Seite 36 ‘ s Blattl Dezember 2022 Anton Rindler wurde als fünftes von neun Kindern von Josef und Maria, geb. Holzer am 20. November 1934 beim Jörl in Schlaiten geboren. Er besuchte acht Jahre die Volksschu- le, ein Jahr Fortbildungsschule und dann die Landwirtschaftsschule in Lienz. Sein Berufsleben begann als Holz- arbeiter, hauptsächlich beschäftigt im Lesachtal. Ohne Frage unter den da- maligen Bedingungen ein fordernder und sehr gefährlicher Job. Von 1972 bis 1984 arbeitete er in Deutschland am Bau, anschließend war er bis zu seiner Pensionierung 1992 Vollerwerbsbauer – und das mit Herzblut. ImMai 1963 heirateteAnton Rindler Emma Gutternig aus Oberlienz und bis 1973 bereicherten sieben Kinder die Familie. Heidi, die Tochter seiner früh verstorbenen Schwester – dem Moidele – wuchs gemeinsam mit den Geschwistern auf und gehörte immer zu seinen Kindern. 2004 übergab er den Hof an Sohn Peter Paul, wobei es ihm wohl schwer fiel, das Zepter aus der Hand zu ge - ben. Auch die Gemeinde und die Ver- eine lagen dem „Tonik“ am Herzen und er leistete damit einen wichtigen Beitrag für die Dorfgemeinschaft und die Entwicklung unserer Gemeinde. Seit 1951 war er Mitglied der Frei - willigen Feuerwehr Schlaiten, davon auch einige Zeit als Schriftführer im Ausschuss tätig. Im Jahr 1952 war er Gründungsmit - glied der Musikkapelle Schlaiten und verstärkte rund zwei Jahrzehnte das Klarinettenregister. Fast 50 Jahre lang, von 1952 bis 2002 bereicherte Anton Rindler mit seinem unverkennbaren, hellen Te - nor die vielen Auftritte und Einsätze des Schlaitner Kirchenchores. Auch die Agrargemeinschaft Schlaiten hat er als Gründungsmit- glied, als Alpherr und als Ausschuss- mitglied mitgestalten dürfen. Zwei Perioden lang wirkte er als Aufsichtsrat bei der Waldgenossen- schaft Iseltal. Daneben war er einige Jahre auch in der Kommunalpolitik aktiv und vertrat dort insbesondere die Interessen der Landwirtschaft. Als Bürgermeister-Stellvertreter von 1986 bis 1992 und als Gemein - devorstand von 1992 bis 1998 prägte er die Entwicklung der Gemeinde Schlaiten nachhaltig mit. Er schätzte auch die Feste und Konzerte in unserer Gemeinde und vergaß auf‘s Heimgehn, wenn sich die richtigen Gesprächspartner fan- den. So verbrachte er beim heurigen Pfarrfest noch einen schönen Abend in guter Gesellschaft, den er sehr ge- nossen hat. Und war – nach eigenen Worten – der letzte Gast. Seine große Leidenschaft galt aber dem Vieh und der Landwirtschaft, so- wie dem Ertrag daraus – die eigene Milch und Butter. Für ihn Hauptnah- rungsmittel und kostbare Güter zu- gleich, die er quasi dreimal täglich in irgendeiner Form zu sich nahm. Heu- er war er mit dem Almsommer nicht ganz zufrieden – wegen der Göria- cher Straßensanierung kam er nicht täglich hinauf zu seinen Kühen und Kälbern. Fleiß, Ausdauer, Durchsetzungs- vermögen - manche würden es auch Sturheit nennen - und das Streben nach Perfektion - das waren die Qua - litäten vom „Tonik“. Am Dienstag noch auf der Alm bei seinen Kühen, am Mittwoch mit Peter Paul im Holz und am Donnerstagvor- mittag hat Gott der Herr Anton Rind- ler zu sich heim geholt. Einen schöneren Tod hätte man ihm nicht wünschen können. Arbeit war für ihn Erfüllung. Und er durfte arbeiten bis zum Schluss. „Tonik“, ruhe in Frieden Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Anton Rindler vlg. Jörl geb. am 20.11.1934 gest. am 28.07.2022 Rückblick auf das L ben von Anto Rindler vlg. Jörl

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