Blattl Nr. 40

Dezember 2022 ‘ s Blattl Seite 29 Der Wastlerhof ist nach dem Platt- nerhof und dem Fotzhof der dritte Hof in Schlaiten, dem die Erbhofwürde verliehen wurde. Bereits im Jahr 1933 wurde der Plattnerhof in Göriach als Erbhof ausgezeichnet. Dann dauerte es 60 Jahre, bis der nächste Hof in Schlai- ten - der Fotzhof - im Jahr 1993 in die Liste der Tiroler Erbhöfe aufgenom - men wurde. Der 15. August steht traditionell all - jährlich im Zeichen des Dankes und der Anerkennung verdienter Tiroler und Südtiroler BürgerInnen. So ver- liehen Landeshauptmann Günther Platter und sein Südtiroler Amtskol- lege Arno Kompatscher in der Kai- serlichen Hofburg in Innsbruck auch heuer wieder Verdienstkreuze, Le- bensrettermedaillen sowie Erbhofur- kunden. Und im heurigen Jahr war der Wa- stlerhof an der Reihe. Voraussetzung für die Erbhofver- leihung: Befindet sich ein Hof über 200 Jahre in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum zweiten Grad (Geschwister) im Besitz einer Fami- lie, so darf dieser als Erbhof geführt werden. Die Geschichte beim Wastler lässt sich bis ins Jahr 1501 zurückverfol - gen. Johann Pedarnig - Kråß Håns hat dazu im Tiroler Landesarchiv viel gestöbert und Übergabsverträge ge- lesen. Nachfolgend sind einige Jahres- zahlen herauf bis zur Hofübergabe an Johann Scheiterer im Jahre 1820 aufgelistet, zu denen im Landesar- chiv in Verbindung mit dem Wastler- hof Urkunden zu finden waren: 1501 Lindel zu Gontschach 1545 Sebastian zu Gontschach 1575 Blasy zu Gontschach 1583 Bastian zu Gantschach 1616 Michael Wätscheler 1626 Jacob Wastler zu Gontschach 1638 Jacob Wastler 1638 Jacob Wastler vermacht das Gut seinen Söhnen Veit u Jacob 1657 Jacob Wastler gestorben. Seine Söhne Veit u. Jacob W. 1665 Veit Wastler kauft von Florian Peyrl das Grundstück „Haimgarten“ um 200 Gulden 1683 Jacob Wastler 1689 Joseph Wastler, Haushaber. Vater war Jacob Wastler Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Verleihung der Erbhöfwürde - Famil e Scheiter r vlg. Wastler LH Platter und LHStv Josef Geisler überreichten am 15. August 2022 die Erbhof- urkunde, sowie das Erbhofschild aus Bronzeguss an Michaela und Markus Schei- terer vlg. Wastler. Der Wastlerhof befindet sich seit über 200 Jahren im Besitz der gleichen Familie. So darf dieser künftig als Erbhof geführt werden. Die Besitzübergänge der letzten 200 Jahre am Wastlerhof: 2017 Johann Scheiterer übergibt das Anwesen an seinen Sohn Markus 1987 Peter Scheiterer (1927 - 2007) übergibt an seinen Sohn Johann 1956 Mathilda Scheiterer (1893 - 1962), geb. Waldner übergibt an ihren Sohn Peter Scheiterer. Der Vater Johann ist bereits im Jahre 1937 verstorben. Der älteste Sohn Josef wurde 1943 ein Opfer des 2. Weltkrieges und der zweitälteste Sohn Johann kommt 1940 bei einem Unglück im Michelbachtal zu Tode. So übernimmt der drittälteste Sohn, Peter den Wastlerhof. 1920 Johann Scheiterer (1858 - 1927) übergibt das Wastlergut an seinen Sohn Johann (1893 - 1937) 1885 Johann Scheiterer (1817 - 1890) übergibt das Anwesen an seinen Sohn Johann Scheiterer 1850 Johann Scheiterer (1787 - 1857) übergibt das Anwesen an seinen Sohn Johann Scheiterer 1820 Johann Scheiter übernimmt den Wastlerhof von seinem Onkel Gregor Scheiterer. Dadurch ist eine blutsmäßige Besitzunter- brechung eingetreten (über den zweiten Grad hinaus).

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