Rund ums Dorf Nr. 37

Dezember 2022 Seite 14 Rund ums Dorf Der heurige Start in den Bergsommer begann für uns Bergret - ter ruhig. Ende Juli, Anfang August wurden die Alarmierungen jedoch deutlich mehr. Nahezu im Wochentakt erreichten uns Einsatzalarmierungen. Einige Einsätze konnten knapp vor Einbruch der Nacht mit Hubschrauberbergungen abgearbeitet werden, beispielswei - se eine Bergung von zwei Personen aus einer Kletteroute in der Nordwand der Porze, oder die Bergung von 3 Weitwan - derern bei Nebel und Schnee im Bereich Kesselscharte / Bä - renbadegg. Wäre in diesen beiden Fällen die Bergung mit dem Polizeihub - schrauber nicht gelungen, wären für unsere Bergungsmänner lange Nachteinsätze notwendig gewesen. Bei einem Einsatz im Bereich Roßkarspitze konnte der Ret - tungshubschrauber aufgrund von Nebel nicht eingesetzt wer - den. Bei der Bergung der verunglückten Person waren in wei - terer Folge 19 Mitglieder der Bergrettungsortsstelle teilweise über Stunden und bei strömenden Regen im Einsatz. Auszug aus dem Einsatzbericht: Am 07.08.2022 nachmittags wurde die Bergrettungsortsstelle Obertilliach zu einem Rettungseinsatz im Bereich Porzeschar - te (Gemeindegebiet Obertilliach) alarmiert. Der Unfallort war vollständig in Nebel gehüllt, zudem war die exakte Unfallposition zunächst unbekannt. So wurde vom Ein - satzleiter eine Ortsstellenalarmierung veranlasst und ein bo - dengebundener Bergeeinsatz gestartet. Nach Erstabklärung konnte der Unfallort im Bereich unterhalb der Roßkarspitze eingegrenzt werden. Der bereits alarmierte Notarzthubschrauber wurde aufgrund des schlechten Flugwetters an der Unfallstelle für Material- und Mannschaftstransportflüge an die Nebeluntergrenze auf ca. 1.800 m im Bereich Obertilliachertal eingesetzt. Mit Unterstützung eines ortskundigen Hirten wurde der Ver - unfallte samt Begleitperson unterhalb der Roßkarspitze aufge - funden. Dieser war schwer verletzt und nach einem Absturz nicht gehfähig. Der Patient wurde erstversorgt und für den Liegendtransport vorbereitet. Zeitgleich wurde am Wandfuß einer grasdurchsetzten, abschüssigen Felsflanke eine Seil - sicherung aufgebaut, um die Bergung mit der Gebirgstrage durchführen zu können. Nach einer ersten Abseillänge von 250 Metern lichtete sich der Nebel kurzzeitig. Der Bergeversuch mit dem Notarzthub - schrauber musste aber wegen erneutem Einfall von Nebel ab - gebrochen werden. Somit wurde die Gebirgstrage mit dem Patienten von unseren Bergrettungsmännern mittels Seilsicherung weiter bis zum Wanderweg abgeseilt und von dort zum Fahrweg bei der Por - zehütte gebracht. Nachdem der Patient vom eingetroffenen Notarzt medizinisch für den Weitertransport versorgt wurde, wurde dieser mit dem Bergrettungsauto zum Biathlonzentrum Obertilliach gebracht und von dort mit den Notarzthubschrau - ber in die Klinik Innsbruck geflogen. Während der gesamten Bergung ergab sich wetterbedingt keine weitere Möglichkeit für einen Hubschrauberbergung. Wichtiger Hinweis der Bergrettung: Unfälle wie der eben geschilderte, erinnern daran, wie wich - tig der Abschluss einer Bergekostenversicherung ist, um die teils erheblichen Kosten nicht aus eigener Tasche begleichen zu müssen. Die Bergrettung Tirol bietet ab November 2022 eine günstige Bergeversicherung für die ganze Familie um € 32,00 an. Mitversichert sind im gemeinsamen Haushalt lebende Ehe - Vereine Bergrettung Tirol - Ortsstelle Obertilliach

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