GZ Kartitsch Nr. 93

Seite 9 Ausgabe 93 Projektvorstellung Karnischer Kamm Die Vorstellung des Projektes „ Restaurierung exemplarischer Abschnitte der Frontstellungen des 1. Weltkrieges am Karnischen Kamm mit wissenschaftlicher Dokumentation und touristisch - musealer Präsentation 2018 - 2021“ fand am Montag 24. Oktober im Kultursaal statt. DI Walter Hauser (Bundesdenkmalamt), DI Sonja Mitterer (Bauforschung Tirol) und Mag. Tamara Senfter (Talpa GnbR Archäologie) stellten das Projekt, die Vorgehensweise von Bauforschung, Archäologie und Instandsetzung bzw. Restaurierung (Restaurator Franz Brunner) vor. Kurzweilig und sehr interessant vermittelten sie mit viel Bildmaterial die verschiedenen Abschnitte und Herausforderun- gen der Arbeiten am Karnischen Kamm. So wurden beinahe 900 Objekte entlang des Abschnittes in Kartitsch gefunden. Der Friedhof Hochgränten, der Beobachtungsposten auf der Demut und die Feldwache auf der Schöntalhöhe wurden in mühevoller Arbeit von 2018 - 2021 freigelegt, teilweise rekonstruiert und als historische Zeugnisse sichtbar gemacht. So handelt es sich hierbei am Karnischen Kamm doch um die einzige große noch erhaltene Frontstellung des 1.Weltkrieges in Tirol. Spuren sind heute noch zu finden. Die vorhandenen Relikte stehen unter Denkmalschutz. Jährliche Begehungen der Orte durch das Projektteam finden statt, um zu dokumentieren was sich verändert hat. Es ist geplant mittels App für Wanderer diese Orte zu kennzeichnen und sichtbar zu machen. Mitbeteiligt an dem Projekt waren neben dem Bundesdenkmalamt, die Landesgedächtnisstiftung Kulturabteilung, das Jägerbataillon 24 Lienz, Tourismus Osttirol, Universität Innsbruck und die Gemeinde Kartitsch mit freiwilligen Helfern. „ Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten. “ zitiert DI Walter Hauser zum Abschluss. So war nach der Präsentation klar: im Tal herunten nicht sichtbar lohnt es sich auf den Weg zu machen und am Berg diese Gefechtsbefestigungen des 1.Weltkrieges zu erkunden. Birgit Strasser Projekt Karnischer Kamm Erkunden - Forschen - Konservieren - Präsentieren Das Projekt „ Militärische Bauten des 1. Weltkrieges am Karnischen Kamm “ 2014 - 2021 Mit dem 100 - jährigen Gedenken an den Kriegsaus- bruch 1914 geriet die Hochgebirgsfront am Karnischen Kamm wieder stärker ins Bewusstsein weiter Bevölkerungskreise. Auf Anregung der Gemeinde Kartitsch, sich näher mit dem für den Ort so prägenden Ereignissen zu beschäftigen, kam es zur Entwicklung eines Projektes an dem das Bundesdenkmalamt, die Universität Innsbruck, die Firmen bauforschung tirol und Talpa GnbR sowie eine ganze Reihe weiterer Forscher*innen und Interessierte beteiligt waren. Für die notwendige Logistik im Hochgebirge wie Mannschaftstrans- port, Zurverfügungstellung von Zeltunterkünften und Verpflegung sorgte dankenswerterweise das Jägerbataillon 24 aus Lienz. Erkundung Am Beginn stand zunächst die Erkundung des Arbeitsgebietes zwischen Hollbrucker Spitze und Roßkarspitze. Jeweils im Sommer der Jahre 2014 - 2016 wurde das Gebiet zuerst grob in Augenschein genommen und darauf aufbauend dann die im Friedhof Hochgränten

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