GZ Kartitsch Nr. 93

Seite 28 Ausgabe 93 Bergrettung Tirol - Ortsstelle Obertilliach Der heurige Start in den Bergsommer begann für uns Bergretter ruhig. Ende Juli, Anfang August aber wurden die Alarmierungen deutlich mehr. Nahezu im Wochentakt erreichten uns Einsatzalarmierungen. Einige Einsätze konnten knapp vor Einbruch der Nacht mit Hubschrauberbergungen abgearbeitet werden, wie zum Beispiel eine Bergung von zwei Personen aus einer Kletterroute in der Nordwand der Porze oder die Bergung von drei Weitwanderern bei Nebel und Schnee im Bereich Kesselscharte / Bärenbadegg. Wäre in diesen beiden Fällen die Bergung mit dem Polizeihubschrauber nicht gelungen, wären für unsere Bergungsmänner lange Nachteinsätze notwendig gewesen. Bei einem Einsatz im Bereich Roßkarspitze konnte der Rettungshubschrauber aufgrund von Nebel nicht eingesetzt werden. Bei der Bergung der verunglück- ten Person waren in weiterer Folge 19 Mitglieder der Bergrettungsortsstelle teilweise über Stunden und bei strömendem Regen im Einsatz. Bergrettung Auszug aus dem Einsatzbericht: Am 07.08.2022 nachmittags wurde die Bergrettungs- ortsstelle Obertilliach zu einem Rettungseinsatz im Bereich Porzescharte (Gemeindegebiet Obertilliach) alarmiert. Der Unfallort war vollständig in Nebel gehüllt, zudem war die exakte Unfallposition zunächst unbekannt. So wurde vom Einsatzleiter eine Ortsstellenalarmierung veranlasst und ein bodengebundener Bergeeinsatz gestartet. Nach Erstabklärung konnte der Unfallort im Bereich unterhalb der Roßkarspitze eingegrenzt werden. Der bereits alarmierte Notarzthubschrauber wurde aufgrund des schlechten Flugwetters an der Unfallstelle für Material - und Mannschaftstransport- flüge an die Nebeluntergrenze auf ca. 1.800m im Bereich Obertilliachertal eingesetzt. Mit Unterstützung eines ortskundigen Hirten wurde der Verunfallte samt Begleitperson unterhalb der Roßkarspitze aufgefunden. Dieser war schwer verletzt und nach einem Absturz nicht gehfähig. Der Patient wurde erstversorgt und für den Liegendtrans- port vorbereitet. Zeitgleich wurde am Wandfuß einer grasdurchsetzen, abschüssigen Felsflanke eine Seilsicherung aufgebaut, um die Bergung mit der Gebirgstrage durchführen zu können. Nach einer ersten Abseillänge von 250 m lichtete sich der Nebel kurzeitig. Der Bergeversuch mit dem Notarzthubschrauber musste aber wegen erneutem Einfall von Nebel abgebrochen werden. Sucheinsatz Polizeihubschrauber Libelle Bergeübung Obstanser Eishöhle

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