Virger Zeitung Nr. 91

64 Dorfleben – Menschen Virger Zeitung Schirin Lien Inderster. wenn es eher stressig ist, und es viel zu tun gibt, als wenn wir weni- ger Gäste haben. Das Menü wird im Vorfeld mit dem Chef besprochen. Dann kann ich bereits allein meine eigenen Kreationen herstellen und sie den Gästen nach meinen Vorstellungen präsentieren. Als Nachspeise mache ich zum Beispiel öfters den belieb- ten Kaiserschmarren, und ver- wende dafür bis zu 140 Eier. Das ist ungefähr die Größenordnung, wenn viele Gäste im Hotel sind. Warum hast du dich für die Lehre zur Patissière entschieden? Ich habe schon immer gerne geba- cken, ich liebe es Neues auszupro- bieren, zu gestalten, zu dekorieren. Das Herrichten von einzigartigen Desserts macht mir Freude. Hier bei meiner Arbeit kann ich meiner Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen und vieles ausprobie- ren. Es ist für mich schön zu sehen, wenn jeder Teller eine ei- gene persönliche Note von mir hat, und nicht jedes Dessert genau gleich aussieht. Anfangs wollte ich eigentlich eine Lehre als Keramikerin anstreben, was sich aber leider nicht ergeben hat. (Diesen Beruf werde ich aber für die Zukunft weiterhin im Hin- terkopf behalten.) Da die Arbeit als Patissière in gewisser Weise ähn- lich ist, mit vielen genauen und fi- ligranen Handgriffen, habe ich mich schlussendlich für diesen Beruf entschieden. Was gefällt dir am besten in dei- ner Berufsausbildung? Am besten gefällt mir das Anrich- ten und Gestalten der Desserts, dass ich meine eigenen Ideen und Interpretationen einbringen kann, und diese auch angenommen wer- Kreativität wird zum Beruf VIRGER LEBENSBILDER Schirin Lien Inderster erlernt den Beruf einer Patis- sière in einem gehobenen Gastronomiebetrieb – im „Puradies“ in Leogang. Kreativität und Liebe zum Detail sind bei der Zubereitung von Süßspeisen, Tor- ten und anderen Spezialitäten ausdrücklich er- wünscht. Ihre eigenen Ideen kann die 16-Jährige auch bei der Dekoration und dem Anrichten der süßen Leckereien einbringen. nen Mehlspeisen für unsere Gäste her. Zusätzlich beinhaltet meine Ar- beit die Zubereitung und das Her- richten des Nachmittagsbuffets, der Kinderjause und der Desserts für unsere Gäste am Abend. Das sind manchmal bis zu 160 Urlauber. Das klingt nach viel Arbeit. Wie gehst du mit Stress um? Mit diesem Stress kann ich aber re- lativ gut umgehen und dabei recht ruhig bleiben. Mir ist es lieber, Welche Aufgaben hat eine Patis- sière genau? Die Aufgaben einer Patissière sind sehr vielfältig. Hauptsächlich bin ich für die Süßspeisen und Desserts in unserem Hotel verantwortlich. Zuerst wird ein Wochenplan er- stellt, welche Gerichte es geben sollte, diese werden dann täglich zu- bereitet und kreiert. Wir stellen auch selbst Pralinen und Geburts- tagskuchen sowie viele verschiede-

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