Thurner Blattl Nr. 43

Seite 10 G EMEINDE Bis 1967 beziehen die meisten Be- wohner von Thurn das Trinkwasser aus dem Zauchenbach. Bereits im Jahr 1962 wird die Ge- meinde Thurn durch die BH Lienz auf- gefordert, für sauberes Trinkwasser zu sorgen, da der Zauchenbach durch Wäschewaschen, Einbringen von Schlachtabfällen, Reinigen von Mist- geräten usw. stark verunreinigt sei. 1963 Der amtierende Bürgermeister Alois Unterweger ersucht das Kulturbauamt Lienz, ein Trinkwasserversorgungs- projekt zu erstellen. Das Projekt wird erstellt und noch im selben Jahr was- serrechtlich verhandelt. Kostenpunkt der Anlage: 1.250.000 S - heute 91.000 €. 1964 und 1965 ist Stillstand Obwohl dringender Handlungsbedarf gegeben ist (zunehmender Fremden- verkehr und dauernde Verunreini- gungen des Zauchenbaches) muss der Baubeginn wegen finanzieller Schwie- rigkeiten zurückgestellt werden. Daher wird nach Finanzierungslösungen für einen raschen Baubeginn gesucht. Das Irgendwann in diesem Jahrhundert, wird eine Flasche mit reinem Wasser mehr kosten als eine Flasche Wein. Zitat von Viktor Schauberger (* 30. Juni 1885 in Holzschlag in Schwarzenberg am Böhmerwald; † 25. September 1958 in Linz) war ein österreichischer Förster. Anhand von diesem Zitat erkennt man den unsagbaren Wert unseres Was- sers für Mensch und Tier. Eine kurze Zeitreise in die Geschichte der Wasserversorgung in Thurn Trink- und Löschwasser haben. Ich bedanke mich für das starke Miteinan- der, das Verständnis und für die ver- lässliche und ausgezeichnete Arbeit der beteiligten Firmen!“, bedankte sich Bgm. Reinhold Kollnig. Ein Freudentag für alle Beim Festakt gaben die Kindergar- tenkinder ihr Wasserlied zum Besten und die Volksschüler sorgten für gute Stimmung. Im Anschluss spielte die Musikkapelle zum Frühschoppen auf. Die zahlreichen anwesenden Gemein- debürger wurden von den Bäuerinnen kulinarisch verwöhnt und die Jungbau- ernschaft/Landjugend sorgte für die kühlen Getränke an diesem heißen Sommertag. Es bestand außerdem die Möglichkeit sich den alten und neuen Hochbehälter mit all seinen technischen Raffinessen anzusehen. Dazu gab es interessante Informationen von Bürgermeister, Ge- meindevorstand und Wassermeister Christoph Holzer. Das Wasserfest klang am Nachmittag gemütlich mit „Lois und Sepp“ aus. Manuela Leiter Bezirkskrankenhaus Lienz macht das Angebot sich finanziell zu beteiligen, wenn die Gemeinde Thurn bereit sei, 2 l/sec zur dauernden Ableitung und Benützung zur Verfügung zu stellen - dieses Angebot wird vom Gemeinderat einstimmig angenommen. Die Kosten betragen jetzt schon 1.500.000 S - heute 110.000 €. Frühjahr 1966: endlich Baubeginn Die Quellfassungen und die Leitung bis zum Soga werden errichtet. Die Gemeinde nimmt ein Darlehen in der Höhe von 500.000 S auf. Die Gra- bungsarbeiten sind aufwendiger als geplant, händisch müssen 8 bis 10 Meter bis zur Fassung gegraben wer- den. 1967 Finanzierungsschwierigkeiten gibt es weiterhin, daher müssen eine Wasser- leitungsordnung und eine Gebühren- ordnung beschlossen werden. Vom Gemeinderat wird eine An- schlussgebühr in Höhe von 4.000 S (290 €) je Hausanschluss festgesetzt. Diese kann in drei Raten bezahlt oder in Form von Arbeitsschichten abge- Fotos: Raimund Mußhauser

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