Achse Nr. 264

Vortrag Zu unserem Vortrag „Kartoffelvielfalt“ mit Anton Kröll durften wir viele interessierte Teilnehmer aus ganz Osttirol begrüßen. Anton Kröll ist nicht nur Gärtner, sondern Gärtner mit Leib und Seele und einer Begeisterung, die schon zu Beginn des Vortrages spürbar war. Anton führte mit viel Char- me und Humor durch den Abend und die Zeit verging wie im Fluge. Die Kartoffel, ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung, wur- de für Anton vom Hobby zur Leidenschaft. Ursprünglich aus Südamerika zu uns gekommen, gibt es 400 verschiedene Arten der Erdknolle, aus denen unzählige Sorten gezüchtet wurden. Anton setzt seit 2001 sein Augenmerk speziell auf alte und vor allem auch seltene Sorten, die auf Geschmack gezüchtet wor- den sind und nicht auf Menge. Ungefähr 40 Sorten davon wer- den am elterlichen Hof in Prägraten, der von seiner Schwester bewirtschaftet wird, jährlich gepflanzt. Alte Sorten sind weit über 100 Jahre alt und sehr rar, weil sie im Sortenregister der EU nicht mehr aufgelistet sind. Somit sind sie zum offiziellen Anbau nicht mehr erlaubt! Diese Sor- ten entwickeln nämlich eigenen Samen und das ist in der Mas- senproduktion nicht gewünscht, da zu viel Energie für die Knollenausbildung gebraucht wird und die Quantität darunter leidet. Bei handelsüblichen Kartoffeln werden die Blüten des- halb weggezüchtet und somit kann der Samen nicht auf natür- lichem Wege weitergegeben werden. Tipps für den eigenen Anbau: Durch das Setzen einer vorgekeimten Knolle Mitte Mai, kann ein Erntevorsprung von bis zu 2 Wochen erzielt werden. Zum Vorkeimen nimmt man die Saatkartoffeln 2-3 Wochen vor dem Einlegen aus dem Winterlager und stellt sie an einen hel- len und wärmeren Platz (ca. 12-14 Grad), damit sich kurze, finderdicke Keime bilden können. Bevor dann die Kartoffeln ausgesetzt werden, sollte man jede einzelne für ein paar Minuten ins Wasserbad mit Effektiven Mikroorganismen (EM) legen, anschließend mit Steinmehl panieren und erst dann in die Pflanzfurche, die mit Schafwolle ausgelegt ist, einlegen. Den Standort für den Anbau ebenfalls in regelmäßigen Abständen wechseln, um der Krautfäule vor- zubeugen. Die Kartoffel benötigt für das optimale Wachstum einen humosen, durchlässigen Boden mit leicht säuerlichem Gartenbesichtigung: Botanik trifft auf Kulinarik Am Sonntagnachmittag, 28.August, lud Familie Pörnbacher aus Thal, den Vorstand des OGV Assling mit Partner:innen zu einer Gartenbesichtigung ein. Diesmal nach dem Motto: „Warum denn in die Ferne schweifen, das Schöne liegt ja auch so nah …“ Was wir dann zu sehen bekamen, übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Eine wahre Augenweide, ja geradezu ein Gesamtkunstwerk, sorgfältig geplant und auch liebevoll umgesetzt und betreut. Wenn man diesen Garten betritt, kann man dem Sprichwort der Dichterin Aba Assa nur beipflichten, die sagt: „Wer einen Garten hat, der lebt schon im Para- dies!“ Ja, in diesem Paradies gedeiht wirklich alles, vom Gemüse über Blumen, Sträucher, Obstbäume bis zu Weintrauben. Auch alte Obstbäume stehen noch und werden liebevoll gepflegt. Gemütliche Plätzchen laden immer wieder zum Ver- weilen und Beobachten ein. Ein ausgeklügeltes unterirdisches Bewässerungssystem mit gesammeltem Regenwasser erleich- tert natürlich die Arbeit an heißen Tagen. Nach dem Garten- rundgang mit anregenden Gesprächen, wurden wir dann noch von den Gartenbesitzern kulinarisch auf das Feinste verwöhnt. Der Vorstand des OGV Assling bedankt sich noch einmal ganz herzlich bei Roswitha und Adolf, dass wir einen Blick hinter ihre Gartentür werfen durften und für das wirklich nette und angenehme Beisammensein! Text und Foto: Kraler Klaus Seite 23 10/2022 Fortsetzung nächste Seite Obst- und Gartenbauverein Assling Gartenbesichtigung und Vortrag

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