Die Sonnseiten Nr. 72

4 4 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde i i Nummer 72 - September 2022 Schutzprojekt der Wildbach- und Lawinenverbauung am Grafenbach für noch mehr Sicherheit Im Frühjahr und Sommer 2021 kam es im Osttiroler Grafenbach zu Großrut- schungen von 14 Hektar, die im dortigen Hangbereich zu beträchtlichen Waldschäden geführt haben. Aufgrund der großen Bewegungsraten wur- den auch Schutzbauwerke beschädigt. Um die Bevölke- rung künftig noch besser zu schützen, hat die Wildbach- und Lawinenverbauung des Landwirtschaftsministeriums mit einem neuen Bauprojekt begonnen. Bundesminister Norbert Totschnig hat sich gemeinsam mit dem Bür- germeister der Gemeinde Gaimberg Bernhard Webho- fer ein Bild von der Baustel- le gemacht. „Unser Ziel ist, für noch mehr Sicherheit in der Region zu sorgen. Mit den geplanten Schutzbauten können wir die in Lienz und Gaimberg lebende Bevölke- rung, die Infrastruktur und Gebäude sowie die Landes- straße künftig noch besser vor Murgängen des Grafen- baches schützen. Dafür trägt mein Ministerium 58 Prozent des 6,3 Mio. Euro Projek- tes bei. Jeder Euro, den wir in die bewährten baulichen Maßnahmen unserer Wild- bach- und Lawinenverbauung investieren, ist eine Investiti- on in mehr Sicherheit“, be- tont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Auch Bürgermeister Bern- hard Webhofer hält fest: „Es ist ein unscheinbarer Bach, doch bei Unwettern oder beim Eindringen größerer Mengen an Oberflächenwasser kann er auch anders - der Grafenbach. Das stellt ein Gefährdungspo- tenzial vor allem für die da- runter liegenden Gemeinden Gaimberg sowie die Stadt Lienz dar.“ Seit 1882 wird der Bach schon verbaut. 1921 ist das erste Verbauungsprojekt ent- standen. Seitdem wurden 17 Murenabgänge verzeichnet, wie auch zahlreiche kleinere Ereignisse. „Nun soll dieser Wildbach mit einem 62 Me- ter breiten Schutzbau verse- hen und in Zaum gehalten werden. Bund, Land sowie Gemeinden werden für die Maßnahme der Sicherheit gesamt 6,3 Millionen Euro in das Projekt einbringen“, so Webhofer. Nach der Großrutschung 2021 wurden seitens der Wildbach- und Lawinenver- bauung sofort rasche Erst- maßnahmen in Form von Wasserableitungen, Wild- holzräumungen und Errich- tung von Zufahrtswegen ver- anlasst. Außerdem wurde ein spezielles Warn- und Alarm- system zur Früherkennung und generellen Abschätzung der Rutschungsaktivitäten eingerichtet. Das neue Bau- projekt sieht neben den um- fangreichen Sanierungsmaß- nahmen an den bestehenden Bauwerken auch zusätzliche wasserableitende Maßnah- men und die Neuanlage ei- ner Geschiebedosieranlage vor. Auch sollen kurzfristig die Bewegungsraten der Bacheinhänge reduziert und durch diese umfangreichen Maßnahmen eine langfristige Stabilisierung der gesamten Massenbewegung erreicht werden. Der Umsetzungszeitraum dieses wichtigen Schutzpro- jekts wurde hierbei von 2022 bis 2031 angesetzt, die Ge- samtkosten belaufen sich auf rund 6,3 Mio €. Das erste De- tailprojekt mit den prioritären Maßnahmen wurde bereits im Frühjahr 2022 gestartet. Die hierfür erforderlichen fi - nanziellen Mittel stellen der Bund (58 %), das Land Tirol (19 %), die Landesstraßen Ti- rol (2 %), die Stadtgemeinde Lienz (14,5 %) sowie die Ge- meinde Gaimberg (6,5 %) zur Verfügung. Baustellenbesichtigung am 12. August 2022 mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Bürgermeister Bernhard Webhofer, LA Bgm. Martin Mayerl und Bgm.-Stv. Norbert Duregger. Bund, Land und Gemeinden investieren insgesamt 6,3 Mio Euro. Minister Norbert Totschnig lässt sich Details des Verbau - ungsprojektes erklären. Fotos: BML/Paul Gruber

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