Fodn Kals Nr. 81

Menschen in Kals am Großglockner Fodn Nr. 81 70 Kalser Gemeindezeitung 71 gen geführte Saunaanlage, mit drei Holzofensau- nas in Containern direkt am Meer. Das Wasser ist dringend zur Abkühlung nach einer 110 °C Sauna notwendig. Deshalb wird auch im Winter einfach ein kleines Becken in das Eis gehackt, um dort zu baden. Wasser und Feuerholz wird von Besuchern selbst mitgenommen. Da wir Studenten kein Holz mitnehmen konnten, halfen wir dafür einmal beim Putzen mit. Im Außenbereich gab es eine kleine, überdachte Bühne, auf der eine Gitarre und ein Klavier nur darauf warteten, benutzt zu werden. Bei einem Besuch in Helsinki kann ich diesen Ort, wo man auch viele interessante Leute kennenlernt, nur empfehlen. Finnland ist bekannt, das Land der Seen zu sein, und das kann ich nur bestätigen! Die gesamte Lan- desfläche ist komplett flach, felsig und besteht deshalb hauptsächlich aus Seen, umrandet von Wäldern. Einige schöne Nationalparks gibt es auch in der Nähe von Helsinki, allerdings ist das Wan- dern dort vergleichbar mit Spaziergängen „vom La- boreswold za Tauralocke, holt a bissle greßa“. Doch für viele aus der Großstadt war dies schon ein neu- artiges Naturerlebnis. Zugegebenermaßen waren das die Seen für mich auch. Überraschend war der Besuch meiner Freundin Ja- queline, die gerade noch im letzten Moment dem Lockdown in Österreich im November entgehen konnte und deshalb für 6 Wochen auch bei mir in der Unterkunft wohnte. Ihre Universitätsvorlesun- gen wurden online gehalten, weshalb die 1700 km Entfernung zur Universität in Innsbruck kein Prob- lem darstellten. Gemeinsam besuchten wir Tallinn und den nördlichen Teil des Landes, „Lappland“, die Heimat des Weihnachtsmannes. Eine organisier- te Busreise für Studenten (21 Stunden Fahrtzeit in eine Richtung von Helsinki) brachte uns und einen Großteil der Freundesgruppe kurz vor Weihnach- ten in dieses idyllische Winterland, genauer nach Saariselkä, wo wir zu acht in Holzhütten wohnten. Bei minus 21 °C untertags durfte dabei natürlich die Sauna in der Hütte nicht fehlen. Es gab organi- sierte Unternehmungen, die typischer für Finnland nicht sein könnten. Eisfischen, Überlebenstraining in den arktischen Breiten, Rentierschlittenfahrten, Schneemobilrundfahrt, Langlaufen, Hundeschlit- tenrennen und natürlich das Bewundern der ma- gischen Nordlichter durfte nicht fehlen. Ein unver- gesslicher, atemberaubender Moment, den man in sich aufsaugt (und viele Fotos davon macht). Das Auslandssemester in Finnland war auf jeden Fall eine der schönsten Zeiten. Kiitos Suomi! – Danke Finnland! Osttiroler machen Helsinki unsicher. Paul Unterberger Tiroler Vizemeister im Judo U12, 2022 Hallo, ich bin Paul Sebastian Unterberger, wohne in Großdorf und bin die- sen Sommer 10 geworden. Eine Redakteurin des Fodn hat mich gefragt, ob ich etwas über eines meiner Hobbys, den Sport JUDO schreiben könnte. Vor knapp 5 Jahren habe ich mir verschiedene Kampfsportarten angesehen und war dann unter anderem bei der Judo Union Raiffeisen Osttirol in Matrei beim Judoschnuppertraining. Nach diesem Training war für mich klar, ich möchte ein Judoka werden, und seitdem bin ich stolzes Mitglied der Judo Union Raiffeisen Osttirol. Kurz zur Sportart selbst: Was ist Judo? Judo ist eine japanische Kampfsport- art und heißt übersetzt: „Der safte Weg“. Ziel des sportlichen Kampfes ist es, die Gegner auf die Matte zu werfen bzw. auf der Matte durch Hebeln, Halten auf den Rücken zu bringen. Ist dies nicht zu brutal? NEIN, denn es gibt ganz genaue Regeln, damit sich niemand verletzt. Vor allem das Fallen und das Sichern des Gegners wird viel und gut geübt. Judo ist ein Sport mit viel Technik, überlegtem Handeln / dem bestmöglichen Einsatz von Körper und Geist gepaart mit den Judowerten welche z.B.: Höflichkeit, Ehrlichkeit, Respekt, Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft sind. Es werden Reaktions- fähigkeit, Kraft und Gewandtheit gefördert und trainiert. Im Judo gibt die Gürtelfarbe Aufschluss über die Fertigkeiten des Trägers, ich habe dieses Jahr den orangenen Gürtel den 5. Kyü erworben. Was ge- fällt mir am Judotraining? Am Judotraining gefällt mir alles, es macht viel Spaß, der gesamte Körper wird trainiert bzw. das Gefühl für den eigenen Körper geschult. Das Training in Matrei im DOJO, so nennt man den Raum, wo wir Judo trainieren, findet zwei Mal die Woche jeweils zwischen einer bzw. eineinhalb Stunden statt. Unsere Trainer gestalten das Training echt cool: Krafttraining, Techniken erlernen und üben, dann die Randori (Zwei- kämpfe), und zum Abschuss des Trainings machen wird meistens ein lusti- ges und doch anstrengendes Spiel. Die lange Coronazeit hat unser Training deutlich eingeschränkt und Turnie- re für lange Zeit unmöglich gemacht. Unseren engagierten sehr gut orga- nisierten Trainern ist es zu verdanken, dass wir trotzdem fit und vor allem motiviert geblieben sind. Dieses Frühjahr war es endlich wieder so weit. Am 22. Mai wurden in Innsbruck die Tiroler Landesmeisterschaften im Judo aus- getragen. Ich habe in meiner Klasse den 2. Platz erkämpft und bin seitdem Tiroler Vizemeister der U12, worauf ich natürlich „volle stolz“ bin. Ich habe durch Judo sehr viel gelernt, und kann jedem Interessierten nur empfehlen sich bei der Judo Union Raiffeisen Osttirol Matrei zu melden und einfach einmal in den Sport „hineinzuschnuppern“. Bericht Paul Unterberger

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