Fodn Kals Nr. 81

Menschen in Kals am Großglockner Fodn Nr. 81 62 Kalser Gemeindezeitung 63 Die Anreise ist lang. Die Entfernung von Kals nach Schoten beträgt 1020 km. Stefan und Ingrid haben öfters ihre Sommerferien bei meinen Eltern ver- bracht. Wie ist es dir mit der Sprache gegangen? Sprechen deine Kinder auch „belgisch“? Die Kalser Sprache, das ist so eine Sache. Deutsch habe ich ein bisschen in der Schule gelernt. Auch durch die vielen Urlaube im Deutschsprachigen Raum (Belgien, Schweiz, Österreich) habe ich ein bisschen die Sprache gelernt. Aber den Kalser Dialekt, so hat Sepp immer gesagt, lernt man am besten durch Zuhören und Reden. Sepp und meine Schwiegermutter Monika haben mir viele Wörter erklärt und wie gesagt, wenn man nichts anderes hört, lernt man schnell. Sepp erging es gleich mit meiner Sprache. Wenn ich mit meiner Familie flämisch geredet habe, hat er anfangs auch nicht viel verstanden. Aber durch Reden und Zuhören hat er es auch ein bisschen ge- lernt. Unsere Kinder sprechen alle flämisch und sind auch in Kontakt mit Verwandten und Bekannten via WhatsApp und Facebook. Was gefällt dir besonders an Kals? Die Freundlichkeit der Bevölkerung. Die Ruhe, die Natur genießen zu können auf unterschiedliche Art und Weise. Welche Hobbys hast du? Für Hobbys hatte ich bis jetzt wenig Zeit. Das än- dert sich jetzt, weil mein Sohn Georg mit seiner Partnerin Julia den Hof übernommen hat und wir uns die Arbeit aufteilen können. Im Winter lese ich viel und handarbeite gerne. Im Sommer gehe ich gerne der Gartenarbeit nach und staune jedes Mal wie viel Gutes aus dem eigenen Garten geerntet wird. Das macht mir große Freude. Ich spaziere ger- ne, fahre mit dem Rad und verbringe viel Zeit mit meinen bereits fünf Enkelkindern. Was bedeutet für dich …? Osttirol: Kals, ein schöner Ort den ich mit keinem anderen tauschen will Heimat: Ein Platz wo ich glücklich und zufrie- den bin, wo ich mich wohl fühle. Glück: etwas ganz Persönliches, was man oft nicht beschreiben kann. Familie: Wo das Leben beginnt und die Liebe niemals endet. Leute bei denen man sich zu Hause fühlt und wo man angenommen wird, so wie man ist. Traumurlaub: Die Länder Norwegen und Schottland möchte ich noch bereisen. Kannst du bitte eine typische bel- gische Speise nen- nen und die Zube- reitung erklären? Eine große Umstel- lung war die Kalser Kost. Bei uns gab es viel Gemüse, Fisch und Fleisch. Mehl- speisen so wie hier, gab es bei uns zu Hause nicht. Knö- del? Milchmus? Kaiserschmarren? Krapfen? Schott- suppe? Spätzle? Um einige Beispiele zu nennen, standen bei uns nicht auf dem Speiseplan. Meine Schwiegermutter Moni- ka hat mir beigebracht, wie ich die Kalser Kost zu- bereiten muss. Ich musste ja nicht nur für Sepp und mich kochen, da waren mehrere Leute auf dem Hof. Aber die belgische Küche wende ich auch noch an. Ein typisch belgisches Gericht ist z.B. Witloof met ham in de oven (Chicorée mit Schinken und Käse überbacken) Chicorée ca. 10 Minuten dünsten. Jede Chicorée- stange mit Schinkenscheiben umwickeln und in eine Auflaufform legen. Béchamel Sauce zubereiten, geriebenen Käse da- zugeben, die Sauce über die Chicorée-Röllchen gießen und den restlichen geriebenen Käse darü- ber streuen und im Ofen bei 180 Grad ca. 30 Minu- ten überbacken. Dazu isst man Kartoffelpüree oder Kroketten. Viel Spaß beim Zubereiten und Mahlzeit! Neues vom Vereinsleben der Jung- bauernschaft Kals am Großglockner Ostern 2022 Am 17. April 2022 durfte die Jungbauernschaft Kals eine Osternestsuche für die Kalser Kinder organisieren, vorbereiten und gestalten. Am Nachmittag des heurigen Ostersonntags haben wir uns alle am Parkplatz der Moaalm getroffen und uns in Gruppen aufgeteilt. Auf unserem Weg Richtung Taurer Spielplatz gab es immer wieder kurze Stationen, wo die Kinder verschie- denste Aufgaben, Spiele und auch Rätsel lösten. Sogar ein eigener, kleiner Osterhase aus Holz wurde mit unserer Hilfe zusammengestellt. In der Zwischenzeit hat der Osterhase für alle Kinder, die dabei waren, ein Osternest versteckt, das beim Taurer Spielplatz schon auf sie wartete. Nach kurzer Suche wurden dann auch alle fündig. Wir genossen den feinen ge- meinsamen Nachmittag und freuen uns schon auf das nächste Ostern, das wir mit den Kindern verbringen dürfen. 50-jähriges Pristerjubiläum Pater Rupert Schwarzl Zum heurigen Jubiläumsfest von Pater Rupert haben die fleißigen Mitglieder der Jungbauernschaft Kals am 9. Juli ein schönes Bergfeuer am „Wurgerberg“ entzündet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bericht Eva Berger Kinder beim Sackhüpfen

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