Fodn Kals Nr. 81

Umwelt & Natur Fodn Nr. 81 36 Kalser Gemeindezeitung 37 Neues aus den Kalser Wäldern Schadholzaufarbeitung Die Aufarbeitung der angefallenen Schadhölzer geht wie gewohnt unun- terbrochen weiter. Es sind wieder 4 Firmen im Einsatz, sowie zahlreiche kleinere Partien wurden durch Eigenleistungen in Angriff genommen. Es wird wieder darauf geschaut, die Einsatzplanung von Maschinen gemein- schaftlich zu organisieren. So wurden speziell in den Sommermonaten oberhalb der „Glocknerstraße“ und auf der „alten Lucknerstraße“ Arbei- ten durchgeführt, um den Schutz der Anrainer, Verkehrsteilnehmer und Touristen für die nächsten Jahre zu gewährleisten. Ohne diese Arbeiten würde der Wald oberhalb der Straßen keine entsprechende Schutzwirkung gewährleisten, denn nur ein bewirtschafteter Schutzwald kann entspre- chende Maßnahmen erzielen. Im Gegensatz zu anderen Jahren ist es heuer extrem schwer, weitere Fir- men für unser Gebiet zu bekommen, denn auch in der Forstbranche hat der Arbeitskräftemangel schon länger Einzug gehalten. Mit der Firma Lai- reiter Forstbetrieb GmbH hat sich in den letzten Jahren ein guter und zu- verlässiger Partner aufgetan. Dennoch ist es nach wie vor unumgänglich, kleinere Partien selbst abzuwickeln. Davor sollte aber unbedingt mit uns Kontakt aufgenommen werden, da eventuelle Sicherheits- oder Förder- maßnahmen zu beachten sind. Der Holzmarkt ist nach wie vor in extremer Bewegung. Auf der einen Seite steigen die Preise für Energieholz, auf der anderen Seite sinken die Prei- se für das anfallende Blochholz. Auf Grund der angespannten Lage am Weltmarkt ist es zwingend notwendig, Verträge für anfallendes Holz abzu- schließen. Dies gelingt uns mit den Firmen Theurl, Regionalenergie Ostti- rol, Lener Hackgut sowie Firma Egger/St. Johann sehr gut. In Teilbereichen Osttirols ist es, im Gegensatz zu uns, schwer, Holzmengen zu verkaufen, da Käufer fehlen. Bericht Stefan Oberreiner Hochabstockung von Käferbäumen Käfernester Aufgearbeitetes Schadholz seit 2018: Sturm Vaia 2018 102.000 fm Schneedruck Ingmar 19/20 17.000 fm Schneedruck Virpy 20/21 12.000 fm Käferholz 10.000 fm Aufgeforstete Pflanzen seit 2020: Fichte/Lärche 120.000 Stück Forstschädlinge Der 5 mm große Buchdrucker wütet extremer, als von den meisten im Frühjahr angenommen. Die von der BFI Osttirol veranlassten Maßnahmen zur Hintanhaltung einer gröberen Massenvermeh- rung haben nur Teilergebnisse erzielt. So etwa haben die TRINET Netze nur mäßige Erfolge gebracht, denn der Borkenkäfer war bereits stärker ausgebreitet als erwartet. Die Schlitzfallen für das „Borkenkäfermonitoring“ brachten da schon mehr Erfolg, denn mit diesen konnten die Flugzeiten der Käfer genau beobachtet werden. Ein Hilfseinsatz von Nordtiroler Forstpersonal zur Früh- erkennung von Stehendbefall brachte auch nicht den gewünsch- ten Erfolg, da zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Maschinen zur Aufarbeitung verfügbar standen. Aufgrund des FWP Kalsertal und des hohen Schutzwaldanteils in der Gemeinde werden stetig Begehungen mit WLV, BFI und GWA’s durchgeführt, um Gefahren hinter Siedlungen sowie Landes- und Gemeindestraßen zu beurteilen. In weiterer Folgen kann dann die weitere Vorgehensweise in der Käferbekämpfung sowie der Erhaltung der Schutzwirkung in die Wege geleitet werden. Durch Hochabstockungen stehender Bäume und Querfällungen können Teilbereiche dadurch geschützt und somit Kosten für technische Bauwerke eingespart werden. Die Aufarbeitung solcher Bereiche wird laufend neu beurteilt und die Maschineneinsätze nach Prio- risierung eingeteilt. Deswegen können ausgemachte Pläne schon mehrmals über den Haufen geworfen werden. Auch die Lärche und die Kiefer sind nicht vor Schädlingen in Si- cherheit. So greifen der Kupferstecher (lat. Pityogenes chalco- graphus) und der große Waldgärntner (lat. Tomicus piniperda) die Kiefer und der Buchdrucker (lat. Ips typographus) und der Lärchenborkenkäfer (lat. Ips cembrae) die Lärchen an. Bei beiden Baumarten kommt es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu keinen grö- ßeren Ausfällen, dennoch sollten bei beiden Baumarten ständige Kontrollen von Neubefall getätigt werden. Infrastruktur Im heurigen Jahr wurde bereits viel in das forstliche Wegenetz investiert. So wurden Teilbereiche neu geschottert oder die bestehen- de Wasserableitung überarbeitet. Am Peischlacherberg wurde ein neuer Verbindungsweg für die einfachere Schadholzbringung errichtet. Auf an- deren Wegen wurden mittels Bagger und Astschere, Traktor und Mulcher die Fahrbahnen freigeschnitten, um ein schnelleres Abtrocknen und die einfachere Schneeräumung zu er- möglichen. Für den Herbst sind noch größere Projekte wie etwa die Bö- schungssicherungen mittels Geogit- ter geplant. Förderungen/Beihilfen Für die Frühjahrsaufforstungen sowie die Kulturpflegemaßnahmen wurden die Förderungen über den österrei- chischen Waldfonds bereits einge- reicht und sollten in nächster Zeit bei den Waldbesitzern ankommen. Für aufgearbeitetes Schadholz der beiden Schneebrüche gilt im heu- rigen Herbst eine endgültige Ab- rechnung, da hier die Elementar- schadensbeihilfen auslaufen und es keine Verlängerung gibt. Gefördert werden können nur Holzmengen, die von uns aufgenommen und in die Tiroler Walddatenbank eingegeben worden sind. Für anfallendes Käfer- holz wird es seitens des Landes Tirol sowie durch die WLV eine entspre- chende Abgeltung für betroffene Be- sitzer geben. Wegbau Peischlacher Berg Kombinierte Käferbekämpfung Hosla Ebene

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