Fodn Kals Nr. 81

Fodn Nr. 81 18 Informationen aus der Gemeinde Kalser Gemeindezeitung 19 Was kann eine Glasfaseranschluss? Glasfaserkabel übertragen Daten mit Hilfe von Lichtwellen und gänzlich ohne elektromagnetische Strahlung. Lichtwellenleiter sind die derzeit mo- dernste Technologie und wird diese Technologie auch langfristig (30-50 Jahre) sehr hohes Übertra- gungspotenzial bieten. Bei herkömmlichen Kupfer- leitungen werden elektrische Impulse verschickt, welche empfindlicher gegenüber äußeren Störun- gen sind. Über Glasfaser kann man auch TV-Pro- gramme nutzen oder ein Festnetztelefon betreiben. Ein LWL Anschluß im Haus bedeutet Wertsteigerung. Wer braucht einen Glasfaseranschluss? Das Kupfernetz wird in Österreich nicht mehr aus- gebaut und das bestehende Netz ist zunehmend veraltet. Glasfasertechnologie ersetzt Kupfer und ein leistungsstarker Internetanschluss ist ein Glas- faseranschluss. Kann Internet über das Mobilfunknetz oder über Satellitenfunk das Glasfasernetz ersetzen? Für Insellösungen und niedrige Nutzungsintensitä- ten wird eine Internetverbindung über die Mobil- funktechnologie auch künftig erforderlich und aus- reichend sein. Bei der Handynutzung ist man an die Mobilfunktechnologie gebunden, sobald man sich außerhalb eines WLAN befindet. Es wird somit weiterhin die Mobilfunktechnologie als auch die Glasfasertechnologie erforderlich sein, wobei die Mobilfunktechnologie von stabilen Glas- faseranbindungen abhängig ist. Was ist bei uns in Kals amGroßglockner so besonders? Die Gemeinde Kals am Großglockner verlegt das Glasfasernetz und ist Eigentümerin. Das mit dem Glasfasernetz erwirtschaftete Geld wird für den wei- teren Ausbau und den Erhalt des Glasfasernetzes genutzt. Seit 2019 ist die rund 20 km lange Haupt- leitung vom Umspannwerk in Unterpeischlach bis zum Spöttling errichtet worden. Derzeit sind mit einem Ortsnetz versorgt: Arnig, Lana, Spöttling-Tau- rer Großdorf, Unterburg und Lesach und der über- wiegende Teil von Oberpeischlach. Die Bereiche Unterpeischlach, Ködnitz, Glor und Burg folgen. Der Ausbau in Ködnitz wird in Abstim- mung mit der Regionalenergie Osttirol (Fernwärme- netz) erfolgen, weil nicht förderbares Gebiet und weil für die Hausbesitzer dies in einer Baumaßnah- me erfolgen kann. Für den weiteren Ausbau wurden Förderanträge beim Bund und dem Land Tirol ge- stellt und hoffen wir auf positive Rückmeldung. Im Unterschied zu anderen Gemeinden in Osttirol trägt die Gemeinde die Kosten für die Herstellung einer Hausanschlussbox in Form der Beistellung des Leerrohrs auf dem Privatgrundstück, die Lieferung und Montage der Hausanschlussbox durch die Fa. STW sowie die erforderlichen Einblas- und Spleisar- beiten. Die Herstellung eines Hausanschlusses kos- tet dabei zwischen 300 und 500 €. Haben wir eine höhere Glasfaserdichte als Inns- bruck, Wien oder New York? Arbeitsplätze und moderne Infrastrukturen haben Bürger veranlasst in städtische Bereiche abzuwan- dern. Durch die Coronakrise, einer wiederentdeck- ten Wertschätzung von naturnahem Raum sowie neue Möglichkeiten am Arbeitsplatz wie z. B. dem Homeoffice gewinnt der ländliche Raum zunehmend wieder an Bedeutung. Dazu trägt eine leistungsstar- ke Glasfaserverbindung einen wesentlichen Teil bei. Dies war ausschlaggebend für die Entscheidung der Gemeinde Kals am Großglockner für den Ausbau, weil wichtiger Schritt zur Daseinsvorsorge. Die Anschlussquote von mehr als 60 % der Haushal- te im Gemeindegebiet liegt über dem tirol-, öster- reich- und weltweiten Durchschnitt! Ein Merkmal für die Fortschrittlichkeit unsere Bürger:innen. Wie finanziert die Gemeinde das Glasfasernetz? Der Glasfaserausbau ist durch die guten Fördermög- lichkeiten von Bund und dem Land Tirol möglich. Die nicht unerheblichen Eigenmittel müssen aufgebracht werden. Die drei Provider bezahlen eine Leitungsge- bühr und bei jedem abgeschlossenem Betreiberver- trag wird ein Drittel der monatlichen Kundenzahlun- gen an die Gemeinde Kals am Großglockner bezahlt. D.h. je mehr Nutzer umso mehr Einnahmen für die Gemeinde, umso schneller ist der Ausbau, die Rück- zahlung und die Wartung möglich. Stand Verlegung Glasfaserleitungen im Glocknerdorf Welche Internetprovider sind bei uns verfügbar? Internetprovider jeweiliger Vertragselektriker IKB Innsbrucker Kommunalbetriebe www.ikb.at Fa. Agetech, Ansprechpartner Gottfried Islitzer Tel.: 0680 2041698 www.agetech.at Magenta www.magenta.at Fa. Kurzthaler, Ansprech- partner Stephan Matters- berger 0680 1220722 www.kurzthaler.at TirolNet GmbH www.tirolnet.com Fa. Unterwurzacher, Ansprechpartner Benja- min Unterwurzacher Tel. 0664 9162470 Die Provider bieten Breitbandinternet, TV und Fest- netz über das gemeindeeigene Glasfasernetz im Kalser Gemeindegebiet. Unsere verlässlichen Partner beim Glasfaserausbau LWL Competence Center, Landeck (Planung); STW Spleistechnik West GmbH, Baufirma Swietelsky, Niederlassung Osttirol; Bauunternehmung Frey, Li- enz; Fa. HA-BAU, Perg; Breitbandserviceagentur des Landes Tirol; Transportunternehmen Holzer, Ober- peischlach. Ein herzliches Danke an die Förderstellen beim Bund und beim Land Tirol, an alle Partner und Provider sowie an die Kalser Bevölkerung, die das gemeinde- eigenen Glasfasernetzes bestmöglich nutzen. Errichtung eines Glasfaserverteilerkastens Im ge- samten Gemeindegebiet gibt es bereits rund 20 Glasfaserverteilerkästen für die Ortsnetze sowie 14 Unterflurschächte für die Hauptleitung (backbone). Eine Beschädigung der Glasfaserkästen führt zu teu- ren Netzausfällen. Hausanschlussbox im Hausinneren Hier endet die Glas- faserleitung der Ge- meinde. Der haus- eigene Router wird mittels Glasfaserka- bel angeschlossen. Einführung der Glasfaserleitungen und Leerroh- re in der Ortszentrale im Glocknerhaus in Ködnitz Nr. 7 Die Hauptleitung bis zum Übergabeschacht in Unterpeischlach hat eine Länge von etwa 12,4 km. Für die Hauptleitung konnten beinahe durchgehend bereits mit den Mittelspannungskabeln der TINETZ verlegte Leerrohre genutzt werden. Das Land Tirol hat ermöglicht, dass die Gemeinde diese Leerrohre für den Glasfaserausbau nutzen kann. Bericht Gemeinde Kals am Großglockner - Robert Trenkwalder

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