Fodn Kals Nr. 81

Informationen aus der Gemeinde Fodn Nr. 81 112 Kalser Gemeindezeitung 113 Von Gemeinde Kals am Großglockner Ganz heimlich, still und leise hat un- sere Kindergartenpädagogin Kathari- na, geb. Stallbaumer, am 23. Juli 2022 geheiratet! Der Glückliche ist Hansi Dalpra, der aufgrund seiner Kalser Wurzeln sicher vielen von euch be- kannt ist. Das Paar wohnt mit ihren Vierbeinern Timo und Ilvy im Eigen- heim in Huben. Das Team der Gemeinde Kals am Großglockner wünscht euch viel Glück und Segen auf eurem gemeinsamen Lebensweg, bleibt gesund und wie man in Kals so schön sagt: „Tüets lei fest gschoffen!“ Am 4. August konnte unsere Bürgermeis- terin Erika Rogl unserem langjährigen Pa- villonwart Peter Hanser und seiner Frieda, vlg. Prädotzer, zu ihrer Goldenen Hochzeit gratulieren! Geheiratet haben die beiden am 1. Mai 1972 in Kals. Bei bestem Wetter unternahmen die Jubilare mit der Bürger- meisterin einen Ausflug ins Lucknerhaus, wo sie von der Familie Oberlohr und Team bestens bewirtet wurden. Wir wünschen euch weiterhin alles Gute, vor allem viel Gesundheit und hoffen, dass ihr beiden weiterhin so viel Elan bei der Betreuung des Musikpavillons auf- bringt! Vergelt’s Gott! Herzlichen Glückwunsch! Goldene Hochzeit Epilog Noch hat es beizeiten gute 25 Grad und mehr da draußen vor meinem Fenster- aber der Wind, die- ser Wind…. Der ist gekommen, um zu bleiben! Und zwar so wie ich das in nunmehr 12 Jahren Feldfor- schung innerlich aufgezeichnet habe, so lang bis nächstens im Frühsommer die Hitze in den Feldern steht. Je nach Jahreszeit ist er im Sommer frisch, im Herbst eisig, im Winter vernichtend und im Frühling wieder wie im Herbst. Und wenn es dann im späten August los geht mit dem „Fodn“ (ich dachte ja lange Zeit, unser „Fodn“- also die Gemeindezeitung wur- de einst nach genau dieser meteorologischen Größe benannt) also wenn‘s das erste mal wieder richtig zapfig wird, dann ist er, der große Sommer endgültig weg. Mein Trennungsschmerz wird jedes Jahr stär- ker. Was kommt sind die letzten Rundgänge um die Beete und den Sandhaufen, hinter die Harpfe und zum Baumhaus… Und das sind ergiebige Runden, das könnt ihr mir glauben! Dagegen ist GEO-Caching nicht mal erwähnenswert. Da finde ich überall Spu- ren menschlichen Schaffens und manchmal frage ich mich, welches plötzliche Ereignis (vergleichbar mit dem überraschenden Ausbruchs des Vesuvs über Pompeij) meine Mitmenschen veranlasst ha- ben könnte ihre „Wirkungsstätte“ derart überstürzt zu verlassen, denn eine andere Erklärung scheint mir nicht plausibel, oder wieso sonst sollte jemand Gläser, Scheren, Pinsel, Barbies, Springschnüre, So- cken, Straßenkreiden, Bücher, Müslischalen, eigene sowie fremde Schuhe und Bekleidungsaccessoires aller Art, Katzenfutter, Trumpfkarten, Taschenmes- ser, Zangen, Edelsteine, Fädelperlen, Badehosen und Mundharmonika an obig genannten Stellen zu- rücklassen?? Beim Weitergehen erhärtet sich mein Verdacht auf ein Katastrophenszenario, denn je weiter ich mich den landwirtschaftlichen Wirkungsstätten nähere, desto mehr erhöht sich auch mein Fund an Werk- zeugen, Schäkel, Schnüren, Zaunisolatoren, hei- matlosen Holzpfosten und ledigen Schaltafeln, Maurerkellen, Schalhammern und meinen Lieb- lingsfundstücken: formvollendete, mit Stallduft getränkte Lederhandschuhe. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie viele ich derer schon mit spitzen Fingern entsorgt habe, aber ich weiß es genau- wie der leidige Wind kommen sie doch immer wieder. Meine zweite Theorie zum Verbleib der Fundstücke an ihrem letzten Einsatzort ist mehr forensischer Art. Es könnte sein, dass es – wieder aufgrund un- vorhergesehener Ereignisse- eines Tages nicht mehr möglich sein würde, mich verbal mit meinen Mitbe- wohnern über ihre letzte Tätigkeit auszutauschen, da wäre es doch von unschätzbarem Vorteil, wenn ich allein anhand der Spuren sofort wüsste, was jene zuletzt getan haben könnten. Mit untrüglichem Spürsinn und messerscharfen Verstand könnte ich dann kombinieren: ein klebriges Messer, ein paar Reste Apfelputzen, Wassertropfen zwischen Wasch- becken und -wieder- klebrigen Tisch, und ein leerer -leicht klebriger- Teller im Wohnzimmer neben der Glotze… Da hat wohl jemand einen Nachmittags- snack gebraucht. Und das ist natürlich nur ein Bei- spiel von vielen. Außerdem weiß ich immer, wenn Maltag war, wenn ein Paket ein- oder ausgepackt wurde, ob Glühbirnen oder Klopapierrollen ge- tauscht wurden und wer wann zu Besuch war. Das hat durchaus Vorteile :-). Meine Mitbewohner hin- gegen wissen dafür immer ganz genau, wenn ich wieder zum Jammern ausholen werde, denn das passiert meist, wenn ich ihnen meine Fundstücke (ohne bis 10 gezählt zu haben- siehe letzter Epilog) unter die Nase halte und mich wortreich in die Op- ferrolle der nie-am-Ziel-Ankommenden-und-von- meinen-Liebsten-auf-unkameradschaftliche-Weise- Sabotierten begebe, oder seufzend- nämlich wenn keiner da ist, der mein Klagelied hören kann, selbst die Spuren der Verwüstung beseitige und Stück um Stück an seinen Originalschauplatz zurückbringe. Zumindest habe ich das lange getan und mit den stinkigen Handsch mach ich es noch wie früher, aber für alle anderen Fundstücke habe ich meist eine praktikablere Lösung im Ärmel: denn mit viel Glück findet sich auch ein angebrochener Kübel unter den Objekten und der eignet sich meist ganz hervorra- gend, um die Fundstücke bis im Frühjahr hinter der Heizraumtür zu beherbergen. Es gibt sicher mehrere Strategien um frustrations- frei rund um Haus und Hof den schönen Herbst zu genießen und ich wünsche Euch, dass Ihr die pas- sende findet, und wenn es die ist, zu warten, bis der Schnee einfach alle Spuren des Sommers zudeckt und man im Frühjahr alle Utensilien gleich wieder am gewünschten Einsatzort verwenden kann. Vom Liegenbleiben und Wegsterben Bericht Vroni Riepler

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