OBERLIENZerlesen Nr. 67

34 Oberlienz erlesen Oberlienz erlesen 35 Oberlienz Zur Geschichte des Herz - Jesu Gelöbnisses von 1796 Noch heute findet sich in der Präambel der Tiroler Landesordnung, dass die Treue zu Gott und zum geschichtlichen Erbe eine der Grundlagen des Landes Tirol bildet. Religion und Glaube spielten und spielen in der Geschichte unseres Landes eine zentrale und wichtige Rolle. Auch das Herz-Jesu-Gelöbnis des Jahres 1796 reiht sich in diese Tradition ein. Als die siegreichen Truppen Napoleons unser Land vom Süden her bedrohten, schloss Tirol auf ewig einen Bund mit dem Göttlichen Herzen Jesu, dessen Verehrung im Land damals bereits sehr verbreitet war. Auf Antrag des Stamser Abtes Sebastian Stöckl wurde am 1. Juni 1796 in Bozen vom Ausschuss der Tiroler Landstände das feierliche Gelöbnis einstimmig beschlos- sen. Bereits am 3. Juni 1796 wurde es in der Bozner Stadtpfarrkirche zum ersten Mal feierlich begangen. Künftig sollte das Fest des Heiligen Herzen Jesu alljährlich am Freitag nach der Fron- leichnams-Oktav mit einem feierlichen Hochamt begangen werden (heute immer am dritten Sonntag nach Pfingsten). Schließlich konnte sich Tirol in den Kämp- fen 1796/97 erfolgreich zur Wehr setzen, was man auch dem Herz-Jesu-Gelöbnis zu verdanken glaubte. 1809 gelobte dann Andreas Hofer, das von den Bayern aufgehobene Herz-Jesu- Fest, nach der Befreiung des Landes wie- der alljährlich zu begehen. Bereits am 9. Juni 1809 - nachdem die erste Bergisel-Schlacht siegreich geschla- gen worden war – zelebrierte der Abt von Wilten in der Jesuitenkirche ein Pontifikal- amt mit der Erneuerung des Gelöbnisses. Zur 100-Jahrfeier des Herz-Jesu-Gelöbnis- ses im Jahr 1896 schrieb dann der, aus Bruneck stammende, Priester Josef Seeber den Text zu dem vom Brixner Domkapell- meister Ignaz Mitterer komponierten Bun- deslied „Auf zum Schwur, Tiroler Land“ das bis heute gesungen wird. Haidacher, Christoph (2022): Zur Geschichte des Herz-Jesu-Gelöbnisses von 1796. In: Tiroler Schützenzeitung, 46. Jahrgang (3), 2022, S. 1-2 Kaiserschützen Heinrichswarte Renovierung Die Heinrichswarte wurde zum Gedenken an den städtischen Förster Heinrich Pichler errichtet. Er ist als Oberjäger im k.k. Kai- serschützenregiment Nr. III Innichen bei der Verteidigung der Tiroler Landesgrenze, am 13. September 1918 bei Bocaldo im Valarsatal, gefallen. Um ihn trauern Frau und Töchterchen. 100 Jahre nach seinem Tod wurden wir, der Traditionspflegeverein „Kaiserschützen Osttirol“ auf den Verfall des historischen Ausflugszieles der Stadt Lienz und Aus- sichtspunkt auf Oberlienz, die Heinrichs- warte aufmerksam. Nach Abstimmung mit der Stadtgemeinde Lienz als Standortge- meinde begann die Planung zum Neubau des Unterstandes und der Renovierung des Gedenksteines. Im Herbst 2019 wurde mit der Entfernung des baufälligen Unterstan- des und mit den Arbeiten für die Befesti- gung am Felsen begonnen. Ein neuer Un- terstand mit Plateau, Tisch und Bank wurden errichtet. Der Aufstieg und der Weg wurden hergerichtet und mit Gelän- der versehen. Mit der Renovierung des Bildstöckls wurden die Arbeiten im Früh- jahr 2021 fertiggestellt. Ram, Georg (2021): Heinrichwarte Renovierung, Traditionspflegeverein Kaiserschützen Osttirol, bezogen unter: https://ks-osttirol.at/beitraege/ (Zugriff: 3.08.2022) © Thomas Unterassinger © Fotos Ernst Zeiner Schützen Feierliche Messe am Herz-Jesu-Sonntag Beim Gemeindezentrum, zelebriert von Dekan Franz Troyer mit anschließender Prozession. Traditionell werden in Oberlienz am Herz- Jesu-Sonntag, nach der Prozession, am Kramerplatzl Schützenschnüre und Lang- jährigkeitsmedaillen an verdiente Mitglie- der der Schützenkompanie übergeben. Nachdem in den letzten zwei Jahren Co- ronabedingt keine Prozessionen und somit auch keine Ehrungen stattfinden konnten, waren wir alle erfreut, dass endlich wieder der Normalzustand zurückgekehrt ist und die Auszeichnungen für 2021 und 2022 vergeben werden konnten. Die Haspinger Medaille in Bronze für 15 Jahre in der Kompanie erhielten Karl Peter Schneeberger, Mario Ober- hauser und Markus Oberhauser Die Speckbacher Medaille in Silber für 25 Jahre in der Kompanie erhielten Markus Haidenberger, Peter Hainzer, Robert Ruggenthaler und Josè Walder Die Andreas Hofer Medaille in Gold für 40 Jahre in der Kompanie erhielt Georg Gander Die Andreas Hofer Medaille in Gold mit Ehrenkranz und Jahreszahl für 50 Jahre in der Kompanie erhielt Hans Peter Wurnitsch Herzliche Gratulation an alle Geehrten sowie ein Dank an die Kompanie. Die Vergabe der Auszeichnungen wurden durchgeführt von Hauptmann Harald Steiner und Obmann Marcel Egartner gemeinsam mit den Mar- ketenderinnen Eine Ehrensalve unserer Kompanie sowie ein Marsch der Musikkapelle bildeten den Schluss dieser Feier. von Josef Wendl © Fotos Anton Ragger Kaiserschützen aus dem Alpenraum Kaiserschützen Osttirol, v.l.n.r.: Michael Mayr, Roland Kösslbacher, Georg Ram, Gerhard Schneeberger, Thomas Ram Blechviertler, v.l.n.r.: Harald Schneeber- ger, Markus Weger, Simon Stotter, Johannes Erler, Matthias Erler

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