Ein Blick Nr. 46

BLICK Ein 11 Aus der Gemeindestube Innichen Im vergangenen Herbst haben die Schülerinnen und Schüler aus den Ge- meinden Innichen und Sexten die neue Mittelschule „Herzog Tassilo“ bezo- gen. Am 20. Mai folgte die offizielle Er- öffnungsfeier der modernen Lernbasis mit einer spektakulären Show-Einlage der Hauptakteure und einem klaren Signal an die Zukunft. „Mit großer Freude schließt sich heute nach knapp zehn Jahren intensiver Arbeit ein Kreis, der unseren jungen Menschen einen verheißungsvollen Weg in die Zu- kunft eröffnet“ verkündete der Innichner Bürgermeister Klaus Rainer zu Beginn und konnte dazu viele Ehrengäste begrü- ßen. „Das Augenmerk gilt freilich den Haupt- akteuren des Tages, nämlich den Mäd- chen und Buben der Schule,“ so die Direktorin des Schulsprengels Innichen, Aloisia Obersteiner. Aus Solidarität zu den kriegsgeplagten Menschen in der Ukraine trugen sie auf ihren weißen T-Shirts das Logo des Schulsprengels in den ukraini- schen Landesfarben blau und gelb. Gemeinschaftsprojekt von Innichen und Sexten Die Marktgemeinde zu Füßen des Hau- nold hatte sich für diesen Tag heraus- geputzt – das Objekt der Feierlichkeit erstrahlte in festlichem Glanz – für die Zeremonie war die Straße vor dem Schul- gebäude kurzerhand in eine große Frei- luftbühne verwandelt worden. Es sei ein Gemeinschaftsprojekt der bei- den benachbarten Gemeinden Innichen und Sexten, daher besorgte ein aus Mu- sikanten von Innichen, Vierschach, Win- nebach und Sexten zusammengesetztes Blasorchester den musikalischen Rah- men unter der Leitung von Innichens Ka- pellmeister Korbinian Hofmann. Ein Mo- deratorenteam von Schüler*innen führte durch das Programm. Erstes von drei Baulosen für 13,9 Milli- onen Euro verwirklicht Das Gesamtprojekt, aufgeteilt in drei Baulose, umfasst Kosten in Höhe von 13,9 Millionen Euro. Davon entfallen 5,9 Mio. auf die Gemeinde Innichen. „3,25 Mio. Euro hat die Gemeinde Sexten für das erste Baulos beigesteuert“, so Bür- germeister Thomas Summerer, der den Schulneubau als klares Zeichen des Lan- des für die Aufwertung des ländlichen Raumes wertet. Der Neubau war durch Beiträge der Au- tonomen Provinz in Höhe von 4,75 Mio. Euro mitfinanziert worden. „Es ist unser Ziel, den Menschen in den peripheren Gebieten, die gleichen Bildungsmöglich- keiten zu bieten und durch Strukturen wie dieser, die Freude und Motivation der Wissensvermittlung für die nächsten Generationen zu sichern.“, so die Lan- desräte Maria Hochgruber Kuenzer und Massimo Bessone. „Wir sind stolz nun über eine der mo- dernsten Bildungseinrichtungen Südtirols zu verfügen.“, freute sich die Schul- und Sozialreferentin der Gemeinde Innichen Rosmarie Rienzner und überreichte der rührigen Direktorin Obersteiner zum Dank einen Blumenstrauß. Danach über- brachte Landesschulinspektorin Ros- marie Niedermair die Glückwünsche der deutschsprachigen Bildungsdirektion. Das Baukonzept „Die ersten Beschlüsse für den Neubau gehen auf das Jahr 2013 zurück,“ er- klärte Architekt Hansjörg Plattner. Nach sechsjähriger Planungsphase konnten die Arbeiten im Sommer 2019 mit dem Abbruch in Angriff genommen werden. Der Neubau wurde mit einer Drehung um 90 Grad entlang der Freisinger Straße errichtet und im Sommer 2021 bezogen. Das Baukonzept beinhaltet die Klas- senräume in Gruppen anzuordnen und Lernwerkstätten auszubilden. Der Gang vor den Klassen wird als flexibler Unter- richtsraum genutzt. Dadurch entstanden sogenannte „Cluster“ mit modernster technischer Ausstattung. Die traditionelle Schultafel wurde durch digitale Tuch- screens abgelöst. Einen Appell richtete der Vorsitzende des Schulrates Dietmar Walder an Gemeinde und Land, die noch ausstehenden beiden Baulose mit Sanierung der Wirtschafts- fachoberschule WFO, den Bau der neuen Aula Magna und der Einrichtung eines zentralen Schulhofes so rasch als mög- lich umzusetzen. Luftsprünge und Trommelwirbel Es folgte eine spektakuläre Show der Schülerinnen und Schüler mit waghal- sigen Synchronsprüngen am Trampolin, flotten Tanzformationen und die rhythmi- schen Darbietungen der Djembe-Tromm- ler mit irischen Tanzstepper-Einlagen. Höhepunkt des Festes war die traditionel- le Durchtrennung des roten Bandes bevor alle gemeinsam die inoffizielle Südtiroler Landeshymne „Wohl ist die Welt so groß und weit“ lautstark mitsangen. Es folgten Worte des Dankes an die Gemeindever- waltungen von Innichen und Sexten, um die einstigen Bürgermeister, Josef Pass- ler, Werner Tschurtschenthaler, Rosma- rie Burgmann und Fritz Egarter, die das Projekt vor Jahren auf den Weg gebracht hatten, zu ehren. Bei der anschließenden Besichtigung des Bauwerkes konnten sich die Festgäste vom modernen Raumkonzept und seinen technischen Raffinessen überzeugen las- sen. Das Fest endete bei einem reichhal- tigen Buffet am Schulhof, wo Akteure und Geladene nach sengender Hitze endlich ihren Durst löschen durften. Text und Foto: Christian Tschurtschenthaler Großes Eröffnungsfest für neue Lernbasis Offizielle Eröffnung der neuen Mittelschule – großer Showakt – Appell an Landesregierung

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