Virger Zeitung Nr. 90

80 Vereine Virger Zeitung Am 10. August 1947, einem strah- lend schönen Sonntag, stiegen ein paar hundert Leute auf den Och- senbug, um die Einweihung des neuen Kreuzes mitzufeiern. Nach dem Ende des schrecklichen Weltkrieges motivierte der Koope- rator Hans Innerhofer die Virger Jungmänner zu einem gemeinsa- men Werk: zur Errichtung eines Kreuzes auf dem Ochsenbug als Zeichen des Friedens und zum Ge- denken an die Gefallenen beider Weltkriege. Der „Eder Vater“ war ein erfahre- ner Zimmermann, der mit seinen Buben das Kreuz plante und die einzelnen Teile vorbereitete. Im Juli und August 1947 wurden dann die schweren Holz- und Eisenteile von Mellitz weg über 1.700 Höhenmeter bis auf den Gipfel getragen, wo das acht Meter hohe Kreuz aufgerichtet wurde. Der „Tollinger Hannes“ war da- mals gerade 20 Jahre alt, er erin- nert sich: „Einen 4 Meter Lärchen- boden hunne aufn getrogen“. Johann Egger und Wenzel Kollross sind die letzten noch lebenden Heimkehrer in Virgen. Zum 75-Jahr-Jubiläum organisierte die Bergrettung eine Ausstellung historischer Bilder und präsentierte diese am 25. und 26. Juni im Vereinshaus. Zentraler Punkt dabei war der durch die Wit- terung schwer geschädigte Herrgott. Die Bilder waren großflächige Ko- pien von Fotos aus der Gemeinde- chronik, welche die heute kaum mehr vorstellbaren Mühen des Transportes und der riskanten Er- richtung eindrucksvoll darstellten. In einer Diaschau wurden Bilder von Erhaltungsarbeiten und Jubi- läen präsentiert. Das Herz-Jesu- Konzert der Musikkapelle Virgen bot den passenden Rahmen und Der Zeitzeuge Johann Egger erinnert sich noch gut. © Franz Holzer BERGRETTUNG VIRGEN 75 Jahre Ochsenbugkreuz Einweihung und Gottesdienst vor 75 Jahren. © Gemeindechronik

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