Virger Zeitung Nr. 90

59 Wirtschaft – Tourismus Virger Zeitung Schutzgüter (Objektschutzwald, Rot- hirsch, Steinbock/Gams, Birkhuhn/ Auerhuhn) aufmerksam machen. Bewusstseinsbildung ist hier vor allem hinsichtlich des steigenden (Winter-) Tourismus und der zuneh- menden Attraktivität des Skitouren- sports von großer Bedeutung. Rücksichtsvoll und informiert unterwegs in Osttirols Winterlandschaft Bereits in 13 Tiroler Regionen kommt das landesweite Ski- und Snowboardtourenkonzept erfolg- reich zum Einsatz. Osttirol ist mit fünf Projektgebieten (Villgratental, Tauerntal – Gschlöß, Tristach, Obertilliach und Kals a. G.) als Spitzenreiter in Sachen Skitouren- lenkung dabei. Im Frühjahr 2022 wurden auch das Virgental und das Defereggental zu weiteren Pro- jektgebieten. Projektregion Virgental Im März 2022 fanden mehrere Workshops unter der Leitung von Mag. Klaus Pietersteiner (Abteilung Waldschutz – Land Tirol) mit Un- terstützung des Nationalparks Hohe Tauern statt. So auch am 30. März 2022 im Kultursaal in Virgen. Ge- meinsam mit Virger Interessensver- treter:innen aus Sport, Tourismus, Naturschutz, Jagd und Forst wurden Konfliktzonen erörtert. Auf Basis dieser Spannungsbereiche legte der Arbeitskreis gemeinsam Schutz- zonen fest. Die Ruhezonen sowie naturverträglichere Skitourenrou- ten werden auch auf Tourenporta- len veröffentlicht. So können Win- tersportler:innen diese bereits bei Die Temperaturen steigen und die Natur entfaltet wieder ihre volle Lebenskraft. Im ersten Moment ein ungewöhnlicher Zeitpunkt, um an den kommenden Winter zu denken. Im März 2022 wurde aber genau das bei einem Arbeitstreffen zwischen Vertretern des Landes- forstdienstes und verschiedenen Virger Interessensvertreter:innen aus Sport, Tourismus, Natur- schutz, Jagd und Forst getan. Ge- meinsam blickten sie in die kom- menden Wintermonate und be- grüßten das Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“, wel- ches Wege einer naturnahen und konfliktfreien Freizeitnutzung der Natur aufzeigt. Wild und Wald unter Druck Die zunehmende Erschließung und Nutzung zuvor unberührter Ge- biete erhöht den Druck auf Natur- räume. Vor allem imWinter reagie- ren Wildtiere und junge Bäume be- sonders empfindlich auf Störungen durch Naturnutzer:innen. Bei Wildtieren führt die Flucht unter harten winterlichen Bedingungen zu einem enormen Energiever- brauch, der durch das knappe Nah- rungsangebot nur schwer wieder ausgeglichen werden kann. Meh- rere solcher Stresssituationen kön- nen im schlimmsten Fall den Tod bedeuten. Bei jungen Bäumen füh- ren wiederholte Skikantenschäden zu verzögertem Wachstum oder sogar zum Absterben. Das kann die nachhaltige Schutzwirkung von Wäldern beeinträchtigen. Bergwelt Tirol - Miteinander Erleben Für ein konfliktfreies Miteinander von Bergsportler:innen und Natur können einheimische Interessens- vertreter:innen aus Sport, Natur- schutz, Jagd und Forst gemeinsam mit dem Landesforstdienst im Pro- gramm „Bergwelt Tirol – Miteinan- der Erleben“ Winter-Wildruhe- Zonen festlegen. Diese Schutzzonen sollen auf die Lebensräume der vier Konfliktfreies Miteinander am Berg PROGRAMM „BERGWELT TIROL - MITEINANDER ERLEBEN“ Beispiel einer Winterpanoramatafel mit LVS-Checkpoint im Tauerntal. Foto: NPHT/Eder

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