Blattl Nr. 39

Juli 2022 ‘ s Blattl Seite 41 Hans wurde am 22. Sept. 1942 als fünftes von 13 Kindern von Johann und Theresia Lumaßegger in Schlai- ten geboren. 4 Buebm und 9 Gitsch’n, wovon eine leider bei der Geburt ver- starb, eine kleine Landwirtschaft - da war schon Bewegung am kleinen Un- terwebererhof. Seine ersten Lebensjahre ver- brachte er im Außerweberer-Haus, wo die junge Familie mit drei Räumen auskommen musste, ehe sie 1946 ins Unterweberer-Haus einzogen. Es war eine karge Nachkriegszeit mit 11 Geschwistern. An eine Lehr- stelle war nicht zu denken. Der Hans fand bei der Gemeinde Schlaiten eine Arbeit - Waldarbeit und Wegebau. Nach dem Präsenzdienst arbeitete er zwei Jahre lang beim Bau der Fel- bertauernstraße als Sprengmeister. Nach Fertigstellung der Bauarbeiten kehrte der Hans für weitere fünf Jah- re in den Gemeindedienst zurück. Hans Lumaßegger heiratete 1968 Hilda Stotter vom Schneebergerhof in Oberlienz. Einige Jahre wohnte das Paar am Unterwebererhof und schließlich zogen sie 1973 nach Oberlienz, um den elterlichen Hof von Hilda zu übernehmen. Sieben Kinder (drei Mädchen und vier Burschen) wuchsen am Schnee- bergerhof auf. Von Kindheit an mit der bäuerlichen Arbeit vertraut, mit einem Herz und einem Gespür für das Vieh nahm der Hans diese Aufgabe gerne an. Bald schon wurde ein neues Futter- haus errichtet und die notwendigen landwirtschaftlichen Maschinen an- geschafft. Rasch war er im Dorf Oberlienz in- tegriert und in dörflichen Strukturen engagiert. Er fuhr über 20 Jahre lang mit dem Mähdrescher der Oberlien- zer Agrargemeinschaft. Bei der Agrar- gemeinschaft übernahm er für einige Perioden die damalige Funktion des „Alpherrn“ für die Michelbacher-Alm. Er war begeisterter Schnapsbrenner. Über 40 Jahre lang war der Hans begeisterter Schütze, zuerst in Schlaiten und dann noch 25 Jahre stolzer Fähnrich bei der Schützen- kompanie Oberlienz. Die freundschaftliche und enge Familienverbindung zum Heimat- hof in Schlaiten und zu seinen Ge- schwistern blieb immer bestehen. Sonntagsbesuche mit dem Traktor, mit Frau und einigen Kindern nach Schlaiten oder zum Vieh in die Alm waren eine beliebte Abwechslung zum Arbeitsalltag. 2003 stellte das Leben neue Wei- chen für Hans. Er erlitt einen Schlag- anfall. In den folgenden 8 Jahren übernahm seine Frau Hilda und Sohn Martin gemeinsam mit dem Sozial- sprengel die Betreuung zu Hause. Mit der Zeit wurde diese Pflege - arbeit immer beschwerlicher und so fand Hans vor gut 10 Jahren im Wohn- u. Pflegeheim Matrei ein neues Zuhause. Rasch fühlte er sich dort wohl. Er schätzte den dörflichen Umgang, die Kartlerrunden, die Ge- meinschaftsaktivitäten und die Aus- flüge. Er freute sich über jeden Be - such, a Bauernbrot und an Speck, ein tägliches Bier und später ein Cola im Heimkaffee und a Zigarettl am Balkon, von wo aus er die Arbeit der Måttinga Bauern am Bichl drüben beobachten konnte. In den Morgenstunden des 9. März ist Hans Lumaßegger dann doch plötzlich und überraschend, aber friedlich und entspannt zu seinem Schöpfer „hinübergeschlafen“. Ruhe in Frieden in Gottes Hand. Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Rückblick: d s Leben von Johann Lumas gger - Unterweberer Johann Lumaßegger geb. am 22.09.1942 gest. am 09.03.2022 Der Schneeberger Håns im Jahre 1978 als Alpherr in der Michelbacher Alm v.l.: Friedl Lublasser vlg. Innermichelbacher, Alois Waldner vlg. Gasser als Hirte, Hans Lumaßegger, Berta Niedertscheider und Josef Niedertscheider.

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