Blattl Nr. 39

Seite 34 ‘ s Blattl Juli 2022 Peter Brugger wurde am 18. Jän- ner 1918 in Schlaiten beim Albiner geboren. Peter musste im Jahre 1941 einrü- cken. Seine Stationen waren: Bal- kanfeldzug – Jugoslawien – Grie- chenland, Russlandfeldzug bis kurz vor Leningrad. Später, während Peter Brugger ei- nen Heimaturlaub antreten durfte, wurde seine Einheit nach Norwegen verlegt. Das Schiff mit seinen Kame - raden wurde von den Engländern versenkt. Durch diesen wohlver- dienten Urlaub in seiner Heimat nach langem Einsatz an der Front entkam Peter dem sicheren Tod. Sein nächster Einsatzort im 2. Welt- krieg war im Jahre 1944 die Front in Italien – mitten im Italienfeldzug der Alliierten. Im September 1944 gelang Peter Brugger gemeinsam mit einem Ka- meraden die Flucht in die Schweiz. Am 30. September 1944 hat die Dienststelle seiner Einheit ein Wert- paket mit den Eigensachen von Peter an seine Mutter, Maria Brugger nach Hause geschickt: 1 Karton Briefpapier, 1 Füller, 1 Handtuch, 1 Hemd, weiss, 3 Dosen Schukrem, 2 Schuhbürsten, 1 Feuerzeug, 2 Zigrettendosen, 1 Geldtasche mit RM 1.50, 1 Paar Schuhe, 1 Zahnbürste, 2 Krawatten usw. Ob diesem Karton ein Schreiben beigeschlossen war, ist nicht über- liefert. Jedenfalls musste die Familie mit dem Tod vom Peter rechnen. Erst eine Woche später, am 6. Ok- tober 1944 hat sein Vorgesetzter, Oberleutnant Wilhelm Thieme die Fa- milie mit handschriftlicher Nachricht von einer angeblichen Verschlep- pung durch die Partisanen in Kennt- nis gesetzt. Er dürfte aber wohl die wahren Umstände des Verschwin- dens der beiden Kameraden erkannt haben, hat sie jedoch der Mutter ver- schwiegen: Oberleutnant W. Thieme, Feldpost Nr. 02944 Im Felde den 6.10.44 Liebe Frau Brugger! Das Regiment ist seit Wochen in den hohen Bergen der Westalpen eingesetzt. In harten Kämpfen müs- sen Tag für Tag nicht nur der Feind vor der Front, sondern auch feige Terroristen und Banditen hinter un- seren Linien abgewiesen werden. Im Zuge eines Stellungswechsels ist Ihr lieber Sohn Peter Brugger seit 13. 9. 1944 vermisst. Einem LKW- Transport mit anderen Kameraden als Begleitung beigegeben, traf er am Endziel südwestlich von Turin nicht ein. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er mit noch einem Kameraden von Partisanen verschleppt worden. Werte Frau Brugger. Sie können versichert sein, dass von mir bis jetzt alles Erdenkliche getan worden ist und noch werden wird, um von Ihrem Sohn positive Anhaltspunkte über seinen Verbleib zu erfahren. Ihr Sohn Peter war mein tüchtigster Soldat - nach seiner Beförderung zum Unteroffizier einer meiner be - sten Unteroffiziere. Nicht nur im Ein - satz unermüdlich und tüchtig bis zum letzten Selbsteinsatz, sondern auch Vorbild seinen Männern gegenüber im Dienst und als Kamerad. Ich bitte Sie liebe Frau Brugger, bleiben auch Sie in diesem schweren Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Peter Brugger vlg. Albiner - 1944 von Italien in die Schweiz desertiert Peter Brugger vlg. Albiner als Soldat im 2. Weltkrieg. Das Foto ist nicht be- schrieben. Jedoch lässt sich am Ärmel die Aufschrift Kreta lesen - also bald nach dem Einrücken des 23-jährigen im Jahre 1941.

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