Blattl Nr. 39

Seite 28 ‘ s Blattl Juli 2022 Südafrika – das Land der Vielfalt und Gegensätze Franziska Gantschnig berichtet von ihrem Aufenthalt in Südafrika: Was wäre das schönste Land, um dort ein halbes Jahr zu leben, zu stu- dieren und das Leben zu genießen? Genau diese Frage habe ich mir vor knapp einem Jahr gestellt, als ich im Zuge meines Studiums die Qual der Wahl hatte, wo ich mein Aus- landsemester verbringen will. Meine Wahl fiel auf Südafrika – und das war die beste Entscheidung! Kurz zu meinem Studium: Ich stu- diere am MCI den Studiengang „Un- ternehmensführung in der Touris- mus- und Freizeitwirtschaft“. Als ich beim Schlaitner Wirt erzählt habe, was genau ich studiere, kam der amüsante Einwurf: „Se glab i glei, dass du die mit da Freizeit güet aus- kennsch“. Im Jänner setzte ich mich mit drei Studienkollegen in Wien bei Schnee- fall und Minusgraden in den Flieger. 18 Stunden später kamen wir bei 40 Grad am Flughafen in Kapstadt an. Wir vier Österreicher wohnten zu- sammen in einer WG in Stellenbosch, eine Stadt, die eine halbe Stunde von Kapstadt entfernt liegt. Highlights: Weinberge, traumhafte Strände, spektakuläre Berge, end- lose Weiten, Nationalparks, Ele- fanten, Löwen, Büffel usw. In Südafrika gibt es elf Amtsspra- chen, Englisch ist eine davon. Auch die Vorlesungen auf der Uni waren auf Englisch. Neben den Kursen auf der Uni gestaltete ich meinen Alltag sportlich und mit vielen Ausflügen zu den zahlreichen sehenswerten Schauplätzen in der Gegend: Kap- stadt, der Tafelberg, das Kap der gu- ten Hoffnung, die schönen Weingü - ter, die weiten Strände und Küsten, Wanderungen oder einfach querfeld- ein die Gegend erkunden. Warum Südafrika das Land der Gegensätze ist: Südafrika bietet ei- nerseits einen sehr hohen Lebens- standard - für diejenigen, die es sich leisten können. Für die anderen ist der Standard ein Leben in einem der vielen Armenvierteln, die sich oft kilometerweit neben Hauptstraßen erstrecken. Die Kinder dort wach- sen oft ohne Schulbildung auf. Ein großer Unterschied wird auch noch immer zwischen Schwarz und Weiß gemacht, diese Tatsachen waren für mich sehr erschütternd. Umso wichtiger war es, dass ich auf der Uni viel über die Hintergründe die- ser Probleme in Südafrika gelernt habe, über die Apartheid und Nelson Mandela, den ersten schwarzen Prä- sidenten von Südafrika. Besuche in den Armenvierteln und Hilfsorgani- sationen standen ebenfalls auf dem Programm und haben meine Verbin- dung zu Südafrika sehr geprägt. Ein weiterer Höhepunkt meines Auslandssemesters war Besuch von zu Hause. Meine Gitschn aus Schlai- ten Claudia und Mäggy besuchten mich gemeinsam mit Stefanie und Julia aus Oberlienz. Gemeinsam machten wir Kapstadt mit seinem beeindruckenden Tafelberg und dem Kap der guten Hoffnung unsicher und genossen unsere gemeinsame Zeit bei einem Roadtrip auf der bekannten Garden Route, einer wunderschönen Küstenstraße. Mit Safaris, Weinverkostungen, Naturparks, Strand und Meer, Del- phine beobachten, Wandern durch unterschiedlichste Landschaften und herrlichem Essen verging die Zeit wie im Flug. Als mich danach meine Schwester Stefanie und ihr Freund Martin besuchten, war ich schon eine geübte Reiseleiterin und kannte mich bestens aus. Und wie lassen sich die Menschen in Südafrika in drei Worten beschrei- ben? Liebevoll, fröhlich und laut. Auch Menschen, die buchstäblich nichts haben, würden ihr letztes Brot mit dir teilen. Sie sind freundlich, lie- ben Musik und tanzen gerne. Vielfalt wird in Südafrika gelebt, hier ist jeder willkommen. Das hat mich sehr be- eindruckt. Zusammenfassend bleibt mir nur zu sagen: „I will see you again South Africa!“ Franziska Gantschnig erhielt in Südafrika Besuch aus der Heimat: Magdalena Brugger (2.v.l.) und Claudia Oblasser (1. v.r.)

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3