GZ_Oberlienz_2022_05

36 Oberlienz erlesen Biohof Gstinig Im Ortsteil Grittldorf ist der Bio-Hof der Familie Gstinig gelegen. Am „Großprein- berger Hof", der Name mag uns Einheimi- schen wohl eher geläufig sein, führt Philipp zusammen mit seiner Familie den Hof in Bio-Landwirtschaft. Bereits im Jahr 1993 hat Philipps Vater Alois auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Das Sortiment an Produkten wurde seither kontinuierlich ausgebaut. Darin liegt auch die Philoso- phie des Hofes – nämlich Bio-Produkte mit hoher Qualität artgerecht und werthaltig zu produzieren. Ein großer Teil der Produk- te wird dabei direkt vermarktet. Von Bio Dinkel und Roggen, Eiern, Nudeln, Honig bis hin zu Bio-Fleisch vom Jungrind, Pute, Gans und Masthenne. „Meistens sind wir nicht zu Hause – sind fleißig Honig-Sammeln.“ - gibt uns Philipp zu verstehen. Zusammen mit seiner Lebens- gefährtin Gertraud und Sohn Valentin tra- gen sie die Verantwortung für den knapp 300 Jahre alten Erbhof. Dabei steht für sie das Kreislaufdenken im Vordergrund, ebenso wie der Erhalt traditioneller Kultur- landschaft und wertvoller naturnaher Le- bensräume. Die Erzeugung qualitätsvoller Produkte im Einklang mit der Natur kann dabei wohl als ihre Betriebsphilosophie verstanden werden. Ausgedehnte Streuobstwiesen, wie man sie nur noch selten sieht, sind hier eines der prägenden Landschaftselemente. An die 60 Obstbäume, alles alte Sorten, bieten heimischen Singvögeln unzählige Möglichkeiten an Brut- und Nistplätzen. Und auch der Mensch hat etwas davon - Apfel-, Birnen-, Zwetschken- und Kirsch- bäume liefern den Rohstoff für die Brände, die seit diesem Jahr auch Bio- zertifiziert sind. Hinter der Qualität steht Vater Alois, der zusammen mit seiner Frau Klara den Jungen am Hof unterstützend zur Seite steht. "Unsere Rinderherde umfasst heuer etwa 50 Familienmitglieder, welche allesamt aus der eigenen Zucht stammen. Die ältes- te Kuh ist 17 Jahre alt!“ Die Charolais-Rin- der auf dem Hof dienen ausschließlich der Fleisch-Produktion. Schon vor rund 20 Jahren fiel die Entscheidung ihre Fleckvieh- rasse mit der französischen Fleischrinder- rasse des Charolais zu kreuzen. Grund dafür war der einzigartig intensive Ge- schmack des Fleisches, aber auch der geringe Fettanteil, welcher das Fleisch äu- ßerst bekömmlich macht. Den Sommer über geht es auf die eigene Alm, dort wo Philipps Eltern, Alois und Klara, sich um das Vieh kümmern. Auch das Zäunen und die Weidepflege liegt in ihrer Obhut. Alois ist zudem leidenschaftlicher Jäger und bewirtschaftet die Alm als Eigenjagd. Die jüngste Produkt-Nische hat Gertraud vor rund 10 Jahren aufgebaut. Sie hat sich auf die Geflügelhaltung spezialisiert. Auch hier wird auf Bio gesetzt. Gestartet hat sie mit 5 Legehennen und einem Hahn. Mitt- lerweile sind es rund 140 Hennen der Rasse Biosandy (Geflügelhof Spernbauer, Kärnten). Ca. alle 1 bis 1,5 Jahre werden neue Tiere eingestallt. Vielen Spaziergän- gern dürfte auch der Mobilstall bekannt sein. Zu den Hennen haben sich vor sie- ben Jahren auch Puten gesellt und weitere zwei Jahre später Weidegänse, die gerne unter den Obstbäumen verweilen. Die rund 45 Gänse sind alle vorbestellt und werden an Martini geschlachtet, die 60 Freilandputen im September. Am Großpreinberger BIO-Hof gibt es ei- nen selbst-bedienbaren Verkaufsstand. Dieser wird täglich befüllt. Weitere Infos unter www.biobauer.tirol von Elisabeth Hainzer Info Gstinig vlg. Großpreinberger, Oberdrum 31, 9903 Oberlienz KG Oberdrum Kat. Nr. 299, EZI 28/1 Derzeitiger Eigentümer: Gstinig Philipp Verleihung der Erbhofwürde: 1996 In Familienbesitz schon seit 1725 Besitzübergänge: 1744, 1780, 1782/83, 1830, 1850, 1910, 1934, 1974/75, 1990/91, 2015 Einstige Grundherrschaft: Anton Veit Kranz`Erben, Lienz © Fotos Maria Unterassigner

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3