GZ_Dölsach_2022_05

Seite 46 Dölsacher Dorfzeitung Mai 2022 ideale Bedingungen zur Brutanlage und Vermehrung vor. Besonders anziehend für den Käfer sind ge- schwächte, geschädigte bzw. abgebrochene Bäume, die einem Massenanflug nicht standhalten können und daher absterben. Wohin die Reise geht wird sich im Laufe des Jahres zeigen. An Gegenmaßnahmen zur Massenvermehrung und zur Eindämmung der Schäden wird mit großem Engagement gearbeitet. Neben der laufenden Auf- arbeitung der Schadhölzer und der Holzvorlage von frischen Fangbäumen wird versucht möglichst viel brutfähiges Käfermaterial aus demWald abzuliefern. Bei der mechanischen Entrindung der Stämme im Sägewerk sterben die Käfer und Larven dann ab. Zusätzlich werden im Bereich von Borkenkäfer- nestern 200 Stück sogenannte Käferfallen aufgestellt (siehe Kasten). Mit diesen Maßnahmen wird versucht den verbliebe- nen Waldbestand zu schützen. Zur Wiederbewaldung der Schadholzflächen und Sicherung unseres Lebensraumes muss in den nächs- ten Jahren intensiv, mit geschätzt 200.000 Stück, auf- geforstet werden. Neben den Hauptbaumarten Fichte und Lärche werden in den unteren Lagen, wo es kli- matisch günstig ist, vermehrt Laubholzarten wie Eiche, Kirsche, Kastanie, Linde etc., eingebracht. Franz Mietschnig GWA Gut erkennbar sind die Borkenkäfernester im Bereich Debanttal Brandweg. Borkenkäfer bei der „Arbeit“. Geschätzte GemeindebürgerInnen! Aufgrund des massiven Borken- käferbefalls im gesamten Bezirk werden nunmehr eine Reihe von wirkungsvollen Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen. Unter anderem wird ein sehr bewährtes System, das sogenannte TriNet® verwendet. Dabei handelt es sich um ein effektives System um Borkenkäfer zu bekämpfen. Auf einem „Holz-Dreibein“ wird ein Netz aufgespannt (siehe Foto). Die zeltartige Dreibeinkonstruk- tion TriNet® lockt Borkenkäfer per Pheromon (ein spezieller Bor- kenkäferlockstoff) an. Die Borkenkäfer landen dann auf einem sehr feinmaschigen Netz – in dem ein wirksames Insektizid eingewoben ist – und sterben nach einem kurzen Kontakt ab. Das Insektizid ist in den Fasern des Netzes eingearbeitet und wird somit nicht ausgewaschen. Diese Netze bzw. der einge- wobene Wirkstoff wirken nur gegen Insekten und sind z. B. für Vögel (die solche Käfer fressen) gänzlich ungefährlich. Diese bislang unbekannten und ungewohnten „Konstruktionen“ werden in manchen Waldberei- chen, Waldrändern und in Schlag- flächen zu finden sein. Diese Netze dienen ausschließlich der Borkenkäferbekämpfung und schützen umliegende Wälder vor einem weiteren Befall. Die Stand- orte der Netze wurden vomWald- aufseher genau festgelegt und dokumentiert. Die Bevölkerung wird gebeten, diese Netze nicht zu berühren oder zu versetzen. Diese und andere begleitende Schutzmaßnahmen sollen helfen die Schutzwirkung des Waldes in den Gemeinden weiterhin aufrecht zu erhalten. Erich Gollmitzer – Bezirksforstinspektion Osttirol Borkenkäferfalle.

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