GZ_Dölsach_2022_05

Seite 24 Dölsacher Dorfzeitung Mai 2022 Weitum bekannt als Malermeister und auch als Musikant war Friedl Schwinger, der nach schwerer Krankheit am 14. November seine Augen für immer geschlossen hat. Die Franz v. Defregger Musikka- pelle Dölsach und eine große Trau- ergemeinde begleitete Friedl am 18. November auf seinem letzten Weg auf den Friedhof in Dölsach. Am 25. Mai 1941 kam Friedl in Lienz zur Welt. Sein Vater ist im Krieg gefallen, als Friedl gerade einmal zweieinhalb Jahre alt war. Schon während der Volksschulzeit brachte ihm Onkel Hansl das Spiel auf der Klarinette bei, und mit elf Jahren durfte er bei der Musikkapelle Dölsach „Orpheus in der Unterwelt“ als Solo zum Besten geben. Mehr als 50 Jahre lang blieb Friedl der Musikkapelle treu und wurde für seine Verdienste auch geehrt. Jugend und Ausbildung Mit 16 Jahren begann Friedl seine Malerlehre bei der Firma Siegfried Oberrainer in Lienz, blieb nach der Lehre und legte am 3. April 1963 die Malermeisterprü- fung in Klagenfurt ab. Am 1. März 1966 gründete er seinen eigenen Betrieb in Dölsach. Die erste Werk- stätte der Malerei Schwinger war ein kleiner Keller- raum bei Onkel Seppl Lottersberger in Stribach. 1968 errichtete der inzwischen auch mit Familie gesegnete junge Malermeister in Göriach ein neues Eigenheim mit größerer Werkstätte. Sohn Friedl wurde ebenfalls Malermeister, und so wurde in den 90ern neben dem Sportplatz in Dölsach ein großzügiges neues Betriebs- gebäude errichtet. 2001 trat Friedl den wohlverdienten Ruhestand an und übergab den Betrieb an Sohn Friedl. Familie und Musik Seine Frau Lotte lernte Friedl im März 1961 kennen. Sie spielte Hackbrett und hatte als Sängerin eine glo- ckenhelle Stimme, so gründeten sie mit Franz Bergmeister und Pepi Remler eine Musikgruppe und erfreuten bei vielen Tiroler Abenden Einheimische wie Gäste mit schwungvoller Volksmusik, später kam das Dolomitentrio mit seinen Freunden Hansl Sorko und Hermann Gasser, sogar eine Schallplatte wurde aufgenommen. Die Hochzeitsglocken für Friedl und seine Lotte läuteten am 24. November 1965, und schnell wurde die Familie mit Friedl junior, geb. 1966, und Tochter Karin, geb. 1967, komplett. Selbstverständlich wurde das musikalische Talent weitervererbt, und so landeten die beiden Kinder bei der Musikkapelle Dölsach. Es war der besondere Stolz von Papa, dass seine Karin das erste Mädchen bei der Kapelle war. Viel Freude hatte Friedl als Opa mit seinen Enkelkindern Carina und Nico, und war stolz, dass Carina in Familientradition 2021 die Malermeisterprüfung mit Bravour absolvierte. Somit war der 3-Meister-Betrieb komplett. Auch Enkelsohn Nico absolviert zur Zeit die Malerlehre im Betrieb. Geselligkeit, sein Boot und die Alm Neben der Musik, die ihn zeitlebens faszinierte, war Friedl auch ein großer Hundefreund. So waren seine Schäferhunde immer mit dabei, ob auf der Alm oder auch am Meer. Sein Stolz war auch ein eigenes Boot in Kroatien, auf dem er mit Familie und mit Freunden viele schöne Momente verbrachte. Die Friedl näher kannten, wissen auch von seiner Passion, aus den Früchten seines großen Obstgartens Schnaps zu bren- nen, wobei er vor Jahren auch eine Explosion seiner Brennanlage überstand. Die geliebte Almhütte am Zettersfeld war für Friedl ein Hort des Rückzugs aber auch der Geselligkeit. Durch Musik, Beruf und be- sonders sein fröhliches Wesen hatte Friedl einen gro- ßen Freundeskreis und war sehr beliebt. PRo Friedl Schwinger (80), † 14.11.2021 Der stolze Opa mit seinen Enkelen am Brun- nen vor der Almhütte, der ein Geschenk zum 80. Geburtstag war. Immer dabei auch sein Hund. Vielen ist die Musikgruppe noch in Erinnerung. V. l.: Franz Bergmeister, Lotte Schwinger, Pepi Remler und Friedl Schwinger. Friedl Schwinger

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