GZ_Gaimberg_2022_05

9 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde 71 Mai 202 Freude späterer Generati- onen ernst genommen ha- ben und somit der Nachwelt viele Einblicke in die Nach- kriegszeit möglich machen. FW: Zu den Teilbereichen der Chronikarbeit zählt in vielen Gemeinden auch das Foto- grafieren. Hier konnte ich in meiner Zeit die Fotos der im Gemeindebuch genannten Fotografen Franz und Sepp Tscharnig sowie Georg und Hannes Webhofer beanspru- chen. Damit sind wir bei den Teilbereichen, die es ermög- lichen würden, dass ein Team - wie übrigens in mehreren Gemeinden schon vorhan- den - die Chronikarbeit erle- digt. Es freut mich zu hören, dass z. B. Gertraud Thaler die Sterbebilder-Sammlung betreut, Mag. Wolfgang Schneeberger den „Franzis- zeischen Kataster“ bearbeitet und Elisabeth Klaunzer die Dorfchronik-Ordner wartet und weiterführt. Du warst 12 Jahre Gemein- dechronist. In dieser Zeit ist die Chronik natürlich erheblich erweitert worden. Vor allem in die Digitalisie- rung hast Du viel Zeit und Engagement investiert. Die Fotosammlung ist immens gewachsen. FW: Mit der Chronisten- Arbeit begonnen habe ich im Herbst 2009. Der Entschluss, auf die diesbezügliche Anfra- ge von Bürgermeister Bartl Klaunzer und seines Stell- vertreters Mag. Alois Außer - lechner, reifte nach Überle- gungszeit und Besuch eines mehrtägigen Seminars in Lienz. Dienstvertrag mit der Gemeinde ab Mai 2010. Be - züglich „Bearbeitungstech- nik“ hat sich freilich durch die Digitalisierung einiges geändert, sodass der Umgang damit - zumindest für gewis- se Bereiche - notwendig sein wird. Ein besonderes Kapitel ist in dieser Hinsicht der feh- lende Raum für die Chronik und die Arbeit daran. Ein Thema, das - nicht nur Dich - berührt(e), sind Raumnot und Platzmangel. Das Gemeindearchiv platzt aus allen Nähten. Erfreuli- cherweise tut dies auch un- sere Musikkapelle, sodass eine Erweiterung des Probe- raumes höchst notwendig wird. Geplant ist dies am Recyclinghof. Somit würde ein Platz im Gemeindehaus für Archiv, Bücherei, Lese- vergnügen und Gerätschaf- ten, die es heute nicht mehr gibt (Diaprojektor, Kasset - tenrecorder etc…) frei. Ein Wunschtraum? FW: Ich kann mich gut da- ran erinnern, wie bei einem Chronistentreffen gesagt wurde, dass diese Arbeit ohne einen entsprechenden Raum gar nicht übernommen werden sollte. Wahrschein- lich ist mir das deshalb so gut in Erinnerung, weil mein Ar- beitsplatz als Chronist haupt- sächlich unser Wohnzimmer und die Arbeitsgeräte unser Computer und Scanner wa- ren. WISCH UND WEG - im Schnitt schauen wir am Tag 84-mal auf das Handy, die tägliche Nutzungsdau - er ist während der Pande - mie durchschnittlich auf 3.14 Stunden gestiegen. Die düstere Weltlage verstärkt einen seit Jahren zu be- obachtenden Prozess: Das Smartphone als Ablenkung! Das geht auf Kosten unserer Aufmerksamkeit, die ohne- hin eine endliche Ressource ist. Und von Dingen, um die wir uns eigentlich kümmern sollten. Wie oft greifen wir zum Handy, um etwas Be- stimmtes zu tun, und verges- sen es wieder, weil plötzlich etwas anderes aufpoppt und unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Längst leiden wir an einer Überdosis Weltge- schehen. (Auszug aus „Krone Bunt/ Sonntag 10. 4.2022). Eine gesunde Dosis „Dorf- geschehen“ chronistisch zu erhalten bzw. zu bearbei- ten, heißt Aufmerksamkeit, Sensibilität und Gespür besitzen, um „gelagertes“ Wissen „abzuspeichern“. Es ist dies besonders im Blick auf den schnellen Wechsel zwischen Apps, Push-Nachrichten und In- ternet nicht zu vergessen. Der Gemeindechronist im „Home-Office“ - schon lange vor „Corona“! Ein hilfreiches Nachschla- gewerk bilden auch die mitt- lerweile sieben Bände der „Sonnseiten“. Bei einem gemeinsamen Mittagessen bedankte sich Bürger- meister Bernhard Webhofer bei allen Beteiligten - speziell bei Franz Wibmer als Hauptverantwortlichen - für das gelun- gene Gemeindebuch. Fotos: Ortschronik

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3