GZ_Gaimberg_2022_05

8 8 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde i So n i Nummer 71 - Mai 22 Das Gaimberger Gemeindebuch Eine Betrachtung zum Chronikwesen In erster Linie ist es sehr erfreulich, dass dieses Werk so gut angenommen wird. Der Gemeindechro- nist Franz Wibmer kann sich mit seinen Mitautor/ innen über zahlreiche posi- tive Reaktionen freuen, na- türlich sind auch Stimmen zu akzeptieren, die einige Verbesserungsvorschläge beinhalten. Man wird sie in weiterer Folge natürlich be- rücksichtigen. Franz Wibmer: Verbes- serungsvorschläge werden gerne angenommen. Ich bin mir aber sicher, dass man- cher Grund für Kritik durch ein Gespräch aus der Welt zu schaffen sein würde, indem der Hintergrund erklärt und begründet wird. Fehler oder Übersehenes sind im Buch leider vorgekommen und ich kann mich wenigstens damit trösten, dass mir versierte Fachleute aus diesem Bereich erklärt haben, dass ein derar- tiges Buch nicht ohne solche leidigen Sachen zu schaf- fen ist. Bei den Tausenden von Fakten ist es so gut wie unmöglich, die „Fehlerquo- te“ bei null zu halten, wobei manche Fakten auch nicht eindeutig klar sind. Zum Schwarz/Weiß-Foto (Umschlag/Gaimberg um 1920) gibt es z. B. erwäh- nenswerte Hintergrundin- formationen. FW: Ja, der „Hintergrund“ zu diesem fast 100-jährigen Foto könnte manche interes- sieren. Ich hatte zwar schon ein solches Foto von einer Ansichtskarte der Fa. Fraca- ro-Stiegler, aber ich erhielt vom ehemaligen Chronisten und Lehrerkollegen Thaddäus Obbrugger aus Nikolsdorf eine gleiche Ansichtskarte mit besonderem Bezug zu Gaimberg. Sein Vater bekam nämlich als Lehrer in Kals von seinem befreundeten Lehrerkollegen Vinzenz Un- terkircher aus Gaimberg eine solche Karte mit hinten vor- gedruckten Neujahrswün- schen, die damals gerade „modern“ waren. Über diesen pensionierten Lehrer Unter- kircher und seine Familie ist im Gemeindebuch allerhand zu lesen; von ihm und seiner Frau auch am „Grüftl“. Nach Deinem Ausscheiden als Gemeindechronist hofft man natürlich, eine geeig- nete Nachfolge zu finden. Die Latte ist durch Dein En- gagement - nicht nur mei- ner Meinung nach - recht hochgelegt. Es bedarf also weiterhin einer gewissen Aufmerksamkeit und des Mitdenkens. FW: Zur Nachfolge allge- mein: Ja, es würde wohl ide- al sein, wenn eine passende Person die Chronistenarbeit jetzt anschließend fortsetzen könnte, andererseits ist es aber nicht wirklich notwen- dig. Es ist ja schließlich so, dass das aktuelle Gemein- degeschehen seit 1998 in der Gemeindezeitung „Die Sonnseiten“ schriftlich fest- gehalten wird und das alte Gesammelte ja im Archiv der Chronik vorhanden ist und z. T. für das Gemeinde- buch verwendet wurde. Es würde mich wundern, wenn von irgendwoher noch etwas Bedeutsames über unsere Ge- meinde zu „holen“ wäre. Welche Kriterien sind denn für einen Gemeindechronis- ten Voraussetzung? FW: Hinsichtlich Einschu- lung für die Hauptarbeit oder Teilbereiche - wie Lesen alter Schriften - ergibt sich die Frage, wann wieder ein- mal in Osttirol solche Kurse stattfinden. Für den Bereich mit dem Kontakt zum Ti- roler Bildungsforum wäre eine Einschulung zwar von Vorteil, aber nicht Vorausset- zung. Vorteilhaft ist aber auf jeden Fall, für diese Arbeit (gemessen am Zeitaufwand u. a.) nicht mit entsprechen- der Wahrnehmung bzw. Wertschätzung zu rechnen, um nicht enttäuscht zu sein. Diese Erfahrung ist unter den Chronistinnen und Chronis- ten nicht selten. Vorläufig haben sich ja Mitbürger bereit erklärt, bestimmte „Sparten“, de- nen das jeweilige Interes - se gilt, im Chronikwesen weiterzuführen. Einiges wird ja auch über die Ge - meindezeitung abgedeckt. Man ist allerdings auch weiterhin auf Erzählun- gen der Gemeindebewoh- ner angewiesen und dafür recht dankbar. Es ist nicht zuletzt auch den Leuten zu (ver-)danken, die ihr Hob- by „Das Fotomach’n“ zur Die Postkarte wurde am 27. Dezember 1930 geschrieben. Ortschronist Franz Wibmer (rechts) zeigte sich hauptverant- wortlich für die Entstehung des Gemeindebuches und dieses Werk erfreut sich großteils positiver Reaktionen. Foto: Magdalena Girstmair

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