GZ_Gaimberg_2022_05

11 1 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde 71 Mai 202 Alles und Jedes hat seine Geschichte von Mag. Wolfgang Schneeberger Manches kennt man, einiges ist wenigen bekannt und vieles ist unserer Generation völlig fremd. Alte Geschich- ten und Begebenheiten sei- ner Gemeinde zu kennen, fördern aber Verständnis und Zusammenhalt einer Gesell- schaft. Daher setzt das Land Tirol auch auf eine laufende Archivierung und Dokumen- tation diverser Sachverhalte und Ereignisse und ermuntert die Gemeinden, dies auch zu tun. Im laufenden Geschäfts- betrieb erledigen Gemeinde- bedienstete und freiwillige Chronisten diese Aufgaben. Was passiert aber mit alten Daten? Mehrere europäische Staaten verfügen noch heute nicht über ein Grundbuch, wie wir bzw. unsere Vorfahren es schon seit dem frühen 19. Jahrhundert kennen. Kaiser Franz hat zu Beginn dieses Jahrhunderts die Anweisung ausgegeben, einen Kataster in allen Stamm- und Kron- ländern der Habsburger Mo - narchie (auch der Westen der Ukraine gehörte damals dazu) einzurichten. In diesem Franziszeischen Kataster wurden alle Grundparzellen, Bauparzellen und in der Ur- mappe auch die jeweiligen Eigentümer, Flächen und Be- wirtschaftungsarten erfasst. In Gaimberg geschah dies in den Jahren 1859 und 1860. Das gesamte Gemeindege- biet wurde vermessen. Schon damals wurden die Parzellen den auch heute noch gültigen Katastralgemeinden Unter- und Obergaimberg zuge- wiesen. Das Projekt KATI-Digital ( Digitalisierung-Sicherung- Aufbereitung des Franzis- zeischen Katasters) wurde vom Land Tirol finanziert und in den Jahren 2019 bis 2021 realisiert. Projektpartner waren und sind u.a. die Uni- versität Innsbruck, das Bun- desamt für Eich- und Ver- messungswesen, das Tiroler Landesarchiv und das Tiroler Bildungsforum. Die hand- schriftlichen Protokolle (teilweise in Kurrentschrift) wurden dabei digitalisiert, müssen aber über eine spe- zielle Software noch erfasst werden , damit sie später ei- ner breiten Öffentlichkeit im Internet zugänglich gemacht werden können. Dies ist die Intention dieses Projektes. Und damit schließt sich wie- der der Kreis! Die auf diesem Portal gespeicherten Informa- tionen sind ein wesentlicher Teil der Gemeindegeschichte und lesen sich bei uns wie ein Höferegister. Dies auch des- halb, da es in Gaimberg Mitte des 19. Jahrhunderts kaum private Häuser gab.  Das Land Tirol hat alle Chro- nisten und sonstige Freiwil- lige eingeladen, diese Daten einzugeben. Der langjährige Ortschronist Franz Wibmer hat mit dem gelungenen Gaimberg-Buch seine Tätig- keit beendet. Im Lienzer Tal- boden wurden die Daten für Thurn, Leisach, Dölsach und Amlach bereits eingespei- chert. Die Erfassung für die damaligen Gemeinden Ober- und Untergaimberg (im Pro- tokoll von 1859 ist auch ein- mal von Obergaimberg mit der Enklave Untergaimberg die Rede) läuft derzeit. Mag. Wolfgang Schneeber- ger wird nun in den „Sonn- seiten“ dazu jeweils einen kurzen Beitrag gestalten. Das Redaktionsteam bedankt sich dafür sehr herzlich! In Gaimberg wurde bereits in den Jahren 1859 und 1860 der Franziszeische Kataster erstellt. Mit dem Einsatz neuester Technologien und 12 bestens ausgebildeten Mitarbeitern sorgen wir für eine rasche Bearbeitung – von der Feldaufnahme über den digitalen Plan bis hin zum Informationssystem. Vermessungskanzlei DI RUDOLF NEUMAYR 9900 Lienz · Albin-Egger-Straße 10 Telefon +43 (0)4852 68568 · Fax -17 neumayr@zt-gis.at · www.zt-gis.at

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